Joy Fielding - Lebenslang ist nicht genug

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    Gail Walton führt ein ganz und gar durchschnittliches Leben. Sie ist zum zweiten Mal glücklich verheiratet, ihre Tochter Jennifer aus erster Ehe, mittlerweile 16 Jahre alt, ist ein braves und tüchtiges Kind, das sich mit Gails zweitem Mann Jack sehr gut versteht und auch mit ihrer kleinen sechsjährigen Schwester Cindy gut auskommt. Cindy ist das gemeinsame Kind von Jack und Gail. Beide haben außerdem ein gutes Verhältnis zu Gails Exmann Mike. Gail hat keinen Beruf, sie ist mit Leib und Seele Mutter. Ihr Leben ist geregelt und ruhig, Jack verdient als Tierarzt genug für die Familie.


    Doch als Gail eines Tages etwas später vom Einkaufen zurück kommt und Polizeiautos vor ihrem Haus stehen sieht, weiß sie bereits, dass ihr glückliches Leben ein jähes Ende gefunden hat. Schon als sie das Haus betritt und die heulende Jennifer vorfindet, weiß sie, dass Cindy etwas Schreckliches geschehen sein muss. Schon bald wird ihr Verdacht bestätigt: Kommissar Cole berichtet ihr, dass ihre Tochter vergewaltigt und erdrosselt im Park aufgefunden. Natürlich zerbricht ihre Welt. Gail beschließt, der Polizei 60 Tage zur Aufklärung des Falles zu geben, danach würde sie selbst die Sache in die Hand nehmen und den Mörder ihrer Tochter auf eigene Faust suchen.


    Da die Polizei keine Hinweise auf den Täter hat, lediglich von Menschen, die ihn aus dem Park laufen sahen weiß, dass er ein junger Weißer mit hellem Haar und gelber Windjacke war, stößt sie zwei Monate lang natürlich nicht auf die erhoffte Spur. Also wird Gail aktiv. Sie liest Zeitungen, alles über Gewaltverbrechen und streunt in gefährlichen Vierteln herum. Sie stößt dabei auf allerhand seltsame Gestalten, aber nicht auf den Mörder ihrer Tochter. Sie merkt dabei nicht, dass das, was sie noch am Leben hält, sie immer weiter von ihrer Familie entfernt und sie auch noch ihren Mann und ihre Tochter zu verlieren scheint.


    Immer wieder begibt sie sich in Gefahr, absichtlich. Zum Glück sind aber gerade zur rechten Zeit die richtigen Leute in der Nähe. Und dann geschieht das Unglaubliche: Der Mörder von Cindy wird gefasst…


    „Lebenslang ist nicht genug“ ist nicht wie erwartet ein Thriller, sondern eine Erzählung über eine Frau, die Schreckliches durchmacht. An sich ja nicht schlecht, allerdings muss man die Erwartungshaltung an das Buch dahingehend ändern. Völlig unverständlich ist für mich aber an vielen Stellen die Handlungs- und Denkweise der Personen. Die Polizei konfrontiert sie sehr uneinfühlsam mit dem Tod ihrer Tochter, Gail gibt der Polizei 60 Tage Zeit (warum?) und auch sonst verhalten sich die Hauptpersonen seltsam.


    Wieso glaubt Gail, irgendwo durch Zufall auf Cindys Mörder zu treffen? Woran will sie ihn erkennen? Es gibt tausende von jungen Männern, die gelbe Windjacken tragen. Was, wenn der Mörder die Jacke an dem Tag, an dem er zufällig Gail über den Weg läuft, nicht trägt? Auch die Übersetzung ist ein wenig schlampig. So wird der bekannte Schauspieler Mel Gibson durchwegs als Frau bezeichnet und Gail spricht ständig abschätzig von „Homos“. Fazit: Kann man ruhig lassen.
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    Taschenbuch: 352 Seiten
    Verlag: Goldmann Verlag (1. April 1996)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442428696
    ISBN-13: 978-3442428694


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