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Inhalt: Der Krieg gegen Napoleon wird wieder beginnen, auch wenn er noch nicht erklärt ist, und Hornblower, gerade noch Leutnant an Land auf Halbsold, wird nun doch als Commander bestätigt und erhält das Kommando über die Korvette Hotspur. In einem Anfall von Weichherzigkeit, wie er sich selbst oft genug eingestehen wird, heiratet er Maria, bevor er in See gehen muß. Und natürlich hat er seinen Freund Bush nicht vergessen, den er als Ersten Offizier mitnimmt. Die Hotspur ist der Kanalflotte zugeteilt und soll im Vorfeld schon einmal den wichtigen Kriegshafen Brest kontrollieren. Mit seinem kleinen Schiff stellt er zwar keine Bedrohung für die Franzosen dar, aber lästig ist er ihnen doch. Und das von der Admiralität bereitgestellte Gold erfüllt zusammen mit Hornblowers Französisch-Kenntnissen einen guten Zweck: Die bretonischen Fischer verkaufen gerne nicht nur Teile ihres Fangs und Apfelwein an den englischen Kapitän, sondern auch Informationen über den Zustand der im Hafen liegenden französischen Schiffe. Als Edward Pellew nach Kriegsausbruch auch noch Kommodore des Blockadegeschwaders wird, hat Hornblower alle Möglichkeiten, seine Ideen und Pläne vorzutragen und seine Husarenstücke auch auszuführen. Und selbst Admiral Cornwallis hat ein wohlwollendes Auge auf Hornblower geworfen, weshalb er ihn sogar mit einem kleinen Geschwader nach Cadiz detachiert, um der spanischen Silberflotte aufzulauern. Das zu erwartende Prisengeld würde Hornblower schlagartig zu einem reichen Mann machen ...
Meine Meinung: Obwohl der Roman einen ziemlich langen Zeitraum eintönigen Beobachtungs- und Blockadedienstes vor Brest umfaßt, ist die Handlung selbst nicht langweilig, was natürlich auch an Hornblowers ständig reifenden Plänen für militärische Aktionen aller Art liegt. Diese sind spannend und auch durchaus überraschend, zeigen vor allem aber Hornblowers strategisches Verständnis und seine Führungsqualitäten. Den Kontrast dazu liefern die Briefe, die Hornblower sich an seine Frau Maria im wahrsten Sinne des Wortes abringen muß, bevor er sich jeweils erleichtert wieder seinen seemännischen und militärischen Aufgaben widmen kann. Ihn dabei zu beobachten, wie er nach Koseworten sucht und zugleich versucht, sich darüber klar zu werden, ob er Maria nicht vielleicht doch liebt oder ob es mehr pure Weichherzigkeit war, aus der heraus er sie geheiratet hat – das läßt mich immer wieder schmunzeln, aber auch ein wenig Mitleid mit ihm haben. Selbstzweifel und -analyse entsprechen zwar völlig seiner Wesensart, aber hier hat er einfach keine Chance, zu einem Ergebnis zu kommen: falsches Thema.
Besonders gut gefällt mir hier auch, daß ein ausgewachsener Herbststurm ausgestanden werden muß, bei dem ich jedes Mal mitfriere – selbst in trockenen Klamotten und einer schönen warmen Wohnung. Und nicht zu vergessen gibt auch noch zwei große Gefechte, bei denen Hornblower sein überlegenes taktisches Verständnis und seine Seemannschaft beweisen kann. Eigentlich muß man sich wundern, daß Großbritannien die französische Flotte in den napoleonischen Kriegen auch ohne Hornblower so gut im Griff hatte Insgesamt ist dieser Band wieder etwas episodenhafter als Leutnant Hornblower, was aber vor allem auch an diesem Blockadedienst liegt. Immerhin zeichnen sich größere Aufgaben ab, und mit William Bush an der Seite kann bei Hornblower auch nicht viel schiefgehen. Den kleinen Abzug gibt es für ein, zwei Briefe zuviel an Maria.
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Schönen Gruß,
Aldawen