[Nigeria] John Munonye – The Only Son

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    Inhalt: Die Witwe Chiaku hat ihren einzigen Sohn Nnanna allein aufziehen müssen, weil ihr Mann ein halbes Jahr nach dessen Geburt starb. Allen Aufforderungen zur Wiederverheiratung hat sie widerstanden, um für Nnanna da zu sein. Aber ihr Schwager setzt alles daran, den Jungen um sein väterliches Erbe zu bringen, und schließlich sieht Chiaku nach einer Auseinandersetzung, bei der Nnanna eine der Frauen seines Onkels verwundet, keine andere Chance, als in ihr Heimatdorf und zu ihrem Bruder Oji zurückzukehren. Dort leben sich die beiden recht schnell ein und Chiaku beginnt, über die notwendigen Feierlichkeiten für Nnannas Initiation und die Auswahl einer Braut für ihn nachzudenken. Als ein Freund von Nnanna anfängt, die Missionsschule zu besuchen und Nnanna mit seinen dort erworbenen Fähigkeiten verblüfft, wächst in diesem langsam aber stetig der Wunsch, es dem Freund nachzutun. Es beginnt eine zunächst schleichende Entfremdung zwischen Chiaku mit ihren traditionellen Vorstellungen und Nnanna unter dem Einfluß der Schule und der christlichen Mission, die in ernsten Auseinandersetzungen mündet ...



    Meine Meinung: Wie sein Landsmann Chinua Achebe (z. B. in Okonkwo oder Das Alte stürzt oder in Der Pfeil Gottes) beleuchtet auch Munonye die Igbo-Gesellschaft in der Übergangsphase zum kolonialen Einfluß. Allerdings hatte ich den Eindruck, daß – bei aller grundsätzlichen Sympathie für die traditionellen Werte, Moralvorstellungen und Rituale – Munonye diese nicht ganz so idyllisch sieht wie Achebe, ohne deshalb die Missionare und Lehrer uneingeschränkt als positives Gegenüber darzustellen. Die ältere Generation lehnt die Neuankömmlinge, auch wenn sie wie hier der Lehrer gleichfalls Afrikaner und keine weißen Briten sind, schlicht ab und mit ihnen alles, was sie an Gedankengut mitbringen. Munonye macht deutlich, worin der Reiz des Neuen für junge Männer wie Nnanna besteht, und warum sie sich unter diesen Einflüssen von ihren Familien entfernen müssen, da eine Synthese von keiner Seite gewünscht oder angestrebt wird. Das kann man bedauern, ist aber in dieser Konstellation unvermeidlich.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen