Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Inhalt: Nach einem Heimaturlaub ist Hornblower auf dem Weg zu einem neuen Kommando, und schon die Anreise ist für ihn eine besondere Erfahrung, denn er nutzt mit Maria und dem kleinen Horatio ein Schnellboot auf dem Themse-Severn-Kanal. Der Kapitän, ehemaliger Seemann, läßt zu Marias Bestürzung nur zu deutlich merken, daß es ihm Spaß macht, einem Kapitän zur See ein bißchen frech kommen zu können. Hornblower dagegen nimmt das nicht tragisch. Als der zweite Mann für den Schiffsbetrieb an einer Station betrunken vom Pferd fällt und kein Ersatz verfügbar ist, springt Hornblower kurzentschlossen – und natürlich zu Marias Entsetzen – ein. In London angekommen hat Hornblower nur kurz Gelegenheit, sein neues Schiff zu bewundern, die Glattdeckskorvette Atropos. Obwohl von der Admiralität einiges gewöhnt, überrascht ihn jedoch sein neuer Befehl: Er soll die Leichenparade für Nelson organisieren, die die Themse von Greenwich bis Whitehall befahren soll. Allen Widrigkeiten der Zeitknappheit und des Protokolls zum Trotz gelingt Hornblower die Vorbereitung, aber als die Staatsbarke mit Nelsons Sarg an Bord beschädigt wird und zu sinken droht, schwant ihm Schreckliches für seine Karriere. Mit Müh und Not und einem improvisierten Zeremoniell gelingt es ihm, Nelsons Leichnam vor dem Versinken in der Themse zu retten. Immerhin bringt ihm dies eine Begegnung mit Lord St. Vincent von der Admiralität ein, der ihn dann auch noch für den nächsten Tag zu sich befiehlt, um ihn dem König vorzustellen.
Der nächste Befehl versetzt ihn zur Mittelmeerflotte, und in aller Eile muß die Atropos noch seeklar gemacht werden, da der Erste Offizier seine Pflichten versäumt hatte. Zu allem Überfluß hat Hornblower noch zwei Mitglieder für die Offiziersmesse an Bord befohlen bekommen, auf die er gerne verzichtet hätte: einen Großneffen des Königs, der von Bonaparte aus seinem deutschen Zwergfürstentum vertrieben wurde, und dessen Staatssekretär, der aber wenigstens eigentlich Chirurg ist und daher Schiffsarzt wird. Bevor man aber nun endlich ins Mittelmeer aufgeht, gilt es noch, einen französischen Kaperversuch im Nebel der Downs zu vereiteln. In Gibraltar bekommt Hornblower neue Befehle und weitere vier Mann an Bord: einen schottischen Bergungsspezialisten und drei singhalesische Taucher. Der Auftrag lautet, in der Marmarisbucht vor der türkischen Küste das Gold und Silber eines untergegangenen britischen Schiffes zu heben. Da das Schiff in türkischen Gewässern liegt, sollten aber weder die örtlichen Behörden noch der Sultan etwas davon erfahren ...
Meine Meinung: Diesen Band mochte ich immer etwas weniger gerne als die drei davor und die zwei danach, weil der Anfang ein bißchen zäh ist. Die Fahrt auf dem Themse-Severn-Kanal hat dabei durchaus noch ein bißchen Reiz, wenn nicht diese nervige Maria wäre (ich bewundere da immer Hornblowers Gelassenheit, aber das hat er wohl im Dienst gelernt). Aber diese Leichenparade stört mich bei jedem Lesen, obwohl sie eigentlich auch nicht ohne Dramatik ist. Das Ganze nimmt dann aber Fahrt auf mit der Nebelaktion in den Downs. Der Mittelteil erzählt im wesentlichen von den Bergungsarbeiten, und dabei lernt man vor allem etwas über Unterwassersprengungen in jener Zeit, das ist ja schließlich auch etwas.
Wegen der Natur des Auftrags spielt normale Schiffsroutine, egal ob Segelmanöver oder Geschützübungen nur eine untergeordnete Rolle, so daß Hornblower schon deshalb seiner besten Einsatzmöglichkeiten „beraubt“ wird. Aber immerhin gibt es im letzten Teil auch noch ein richtiges, schönes Gefecht, so daß mich das Ende dann doch wieder ein wenig mit dem Vorher versöhnt.
Da Hornblower die Atropos weitestgehend bemannt übernommen hat, fehlt hier leider auch Bush als Kamerad und Gegenpart, das ändert sich erst wieder im nächsten Band. Allerdings gibt es durchaus einige Szenen, die mich auch immer wieder schmunzeln lassen, und die haben meistens mit dem deutschen Fürstenjüngling und noch mehr mit seinem „Staatssekretär“, der zu allem Überfluß auch noch Eisenbeiß heißt, zu tun. Denn wie dieser Eisenbeiß mit Hornblower aneinandergerät und vor allem wie Hornblower darauf reagiert, das macht wirklich Spaß.
Schönen Gruß,
Aldawen