[Nautik] C. S. Forester – Hornblower wird Kommandant (Hornblower 4)

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    Inhalt: Nach einem Heimaturlaub ist Hornblower auf dem Weg zu einem neuen Kommando, und schon die Anreise ist für ihn eine besondere Erfahrung, denn er nutzt mit Maria und dem kleinen Horatio ein Schnellboot auf dem Themse-Severn-Kanal. Der Kapitän, ehemaliger Seemann, läßt zu Marias Bestürzung nur zu deutlich merken, daß es ihm Spaß macht, einem Kapitän zur See ein bißchen frech kommen zu können. Hornblower dagegen nimmt das nicht tragisch. Als der zweite Mann für den Schiffsbetrieb an einer Station betrunken vom Pferd fällt und kein Ersatz verfügbar ist, springt Hornblower kurzentschlossen – und natürlich zu Marias Entsetzen – ein. In London angekommen hat Hornblower nur kurz Gelegenheit, sein neues Schiff zu bewundern, die Glattdeckskorvette Atropos. Obwohl von der Admiralität einiges gewöhnt, überrascht ihn jedoch sein neuer Befehl: Er soll die Leichenparade für Nelson organisieren, die die Themse von Greenwich bis Whitehall befahren soll. Allen Widrigkeiten der Zeitknappheit und des Protokolls zum Trotz gelingt Hornblower die Vorbereitung, aber als die Staatsbarke mit Nelsons Sarg an Bord beschädigt wird und zu sinken droht, schwant ihm Schreckliches für seine Karriere. Mit Müh und Not und einem improvisierten Zeremoniell gelingt es ihm, Nelsons Leichnam vor dem Versinken in der Themse zu retten. Immerhin bringt ihm dies eine Begegnung mit Lord St. Vincent von der Admiralität ein, der ihn dann auch noch für den nächsten Tag zu sich befiehlt, um ihn dem König vorzustellen.


    Der nächste Befehl versetzt ihn zur Mittelmeerflotte, und in aller Eile muß die Atropos noch seeklar gemacht werden, da der Erste Offizier seine Pflichten versäumt hatte. Zu allem Überfluß hat Hornblower noch zwei Mitglieder für die Offiziersmesse an Bord befohlen bekommen, auf die er gerne verzichtet hätte: einen Großneffen des Königs, der von Bonaparte aus seinem deutschen Zwergfürstentum vertrieben wurde, und dessen Staatssekretär, der aber wenigstens eigentlich Chirurg ist und daher Schiffsarzt wird. Bevor man aber nun endlich ins Mittelmeer aufgeht, gilt es noch, einen französischen Kaperversuch im Nebel der Downs zu vereiteln. In Gibraltar bekommt Hornblower neue Befehle und weitere vier Mann an Bord: einen schottischen Bergungsspezialisten und drei singhalesische Taucher. Der Auftrag lautet, in der Marmarisbucht vor der türkischen Küste das Gold und Silber eines untergegangenen britischen Schiffes zu heben. Da das Schiff in türkischen Gewässern liegt, sollten aber weder die örtlichen Behörden noch der Sultan etwas davon erfahren ...



    Meine Meinung: Diesen Band mochte ich immer etwas weniger gerne als die drei davor und die zwei danach, weil der Anfang ein bißchen zäh ist. Die Fahrt auf dem Themse-Severn-Kanal hat dabei durchaus noch ein bißchen Reiz, wenn nicht diese nervige Maria wäre (ich bewundere da immer Hornblowers Gelassenheit, aber das hat er wohl im Dienst gelernt). Aber diese Leichenparade stört mich bei jedem Lesen, obwohl sie eigentlich auch nicht ohne Dramatik ist. Das Ganze nimmt dann aber Fahrt auf mit der Nebelaktion in den Downs. Der Mittelteil erzählt im wesentlichen von den Bergungsarbeiten, und dabei lernt man vor allem etwas über Unterwassersprengungen in jener Zeit, das ist ja schließlich auch etwas.


    Wegen der Natur des Auftrags spielt normale Schiffsroutine, egal ob Segelmanöver oder Geschützübungen nur eine untergeordnete Rolle, so daß Hornblower schon deshalb seiner besten Einsatzmöglichkeiten „beraubt“ wird. Aber immerhin gibt es im letzten Teil auch noch ein richtiges, schönes Gefecht, so daß mich das Ende dann doch wieder ein wenig mit dem Vorher versöhnt.


    Da Hornblower die Atropos weitestgehend bemannt übernommen hat, fehlt hier leider auch Bush als Kamerad und Gegenpart, das ändert sich erst wieder im nächsten Band. Allerdings gibt es durchaus einige Szenen, die mich auch immer wieder schmunzeln lassen, und die haben meistens mit dem deutschen Fürstenjüngling und noch mehr mit seinem „Staatssekretär“, der zu allem Überfluß auch noch Eisenbeiß heißt, zu tun. Denn wie dieser Eisenbeiß mit Hornblower aneinandergerät und vor allem wie Hornblower darauf reagiert, das macht wirklich Spaß.


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()

  • So, nachdem ich am Wochenende gar nicht zum Lesen kam bin ich bisher erst auf Seite 128 angekommen.



    Diesen Band mochte ich immer etwas weniger gerne als die drei davor und die zwei danach, weil der Anfang ein bißchen zäh ist. Die Fahrt auf dem Themse-Severn-Kanal hat dabei durchaus noch ein bißchen Reiz, wenn nicht diese nervige Maria wäre (ich bewundere da immer Hornblowers Gelassenheit, aber das hat er wohl im Dienst gelernt).


    Es war tatsächlich etwas zäh am Anfang und ich war teilweise versucht, etwas grober drüber zu lesen, um voran zu kommen. Ein paar Seiten weniger über die Fahrt hätten mir jedenfalls gereicht. Und ja, Maria nervt! Da bewundere ich auch Hornblowers Gelassenheit und kann auch gut verstehen, dass er ihre Anwesenheit über seine Mitarbeit auf dem Schiff teilweise vergessen hatte. Der Arme hat ja immer gleich ein schlechtes Gewissen deshalb bekommen. :breitgrins:



    Aber diese Leichenparade stört mich bei jedem Lesen, obwohl sie eigentlich auch nicht ohne Dramatik ist.


    Ja, zumindest ist tatsächlich mehr passiert als auf der Fahrt auf dem Kanal. Ich fand die Leichenszene aber auch nicht so toll, auch wenn ich es schon interessant fand, was für ein Aufwand da betrieben wurde. Aber irgendwie passte sie (und auch die Kanalfahrt) so gar nicht zu Hornblower. Es wirkte total ungewohnt und Hornblower fehl am Platz; er gehört einfach auf ein "richtiges" Schiff aufs Meer! Zumindest kam bei mir nach dem ganzen Dilemma mit dem Leck und seinen nassen Hosen :breitgrins: der dringende Wunsch auf, ihn endlich zu erlösen und auf sein neues Schiff zu entlassen. Alles so eng und so langsam. Das war ja nicht zum Aushalten! :grmpf::zwinker:



    Da Hornblower die Atropos weitestgehend bemannt übernommen hat, fehlt hier leider auch Bush als Kamerad und Gegenpart,


    Ja, das ist schade, aber so freue ich mich schon auf ihn im nächsten Buch.
    Jones ist ja nicht gerade der Schnellste und Hellste, wie es scheint. Ich bin mal gespannt, was er noch so alles versäumt oder verbockt. Hoffentlich hat Hornblower mit ihm nicht noch mehr unangenehme Überraschungen zu erleben. Nicht dass Jones noch vergisst, seinen eigenen Kopf mit auf die Fahrt zu nehmen. :breitgrins:



    Allerdings gibt es durchaus einige Szenen, die mich auch immer wieder schmunzeln lassen, und die haben meistens mit dem deutschen Fürstenjüngling und noch mehr mit seinem „Staatssekretär“, der zu allem Überfluß auch noch Eisenbeiß heißt, zu tun. Denn wie dieser Eisenbeiß mit Hornblower aneinandergerät und vor allem wie Hornblower darauf reagiert, das macht wirklich Spaß.


    Ach ja, wie toll! :lachen: Das kann ja noch was werden mit dem kleinen Fürst. Bisher hat er sich ja noch still und gefügig gezeigt. Aber wahrscheinlich hat er sowieso (noch) nicht wirklich kapiert, was er da auf dem Schiff soll (zumindest wirkte er so). Aber Eisenbeiß hat sich dafür ja schon heftig für sie beide gewehrt. Leider ohne Erfolg. Hornblower hat ihn rund gemacht. Ich fand es so genial! :bang: :lachen:


    Darf ich vorstellen: Fähnrich zur See Horrocks - Fähnrich zur See Fürst :totlach:


    Aber wer war Bracegirdle nach mal genau? Den Namen kenne ich noch, kann mich aber nicht mehr an die Handlung mit ihm erinnern und habe ja die vorigen Bücher nicht mehr vorliegen? Kannst du mir da noch einmal auf die Sprünge helfen, Aldawen?


  • So, nachdem ich am Wochenende gar nicht zum Lesen kam bin ich bisher erst auf Seite 128 angekommen.


    Ich hab mich schon gewundert! Aber damit hast Du das Schlimmste an diesem Band jetzt auch hinter Dir.



    total ungewohnt und Hornblower fehl am Platz; er gehört einfach auf ein "richtiges" Schiff aufs Meer!


    Genau so sehe ich das auch immer.



    Ich bin mal gespannt, was er noch so alles versäumt oder verbockt. Hoffentlich hat Hornblower mit ihm nicht noch mehr unangenehme Überraschungen zu erleben. Nicht dass Jones noch vergisst, seinen eigenen Kopf mit auf die Fahrt zu nehmen. :breitgrins:


    Ach, so schlecht ist Jones nicht, aber er arbeitet eben nur unter Anleitung. Selbständigkeit ist nicht jedem gegeben.



    Aber Eisenbeiß hat sich dafür ja schon heftig für sie beide gewehrt. Leider ohne Erfolg. Hornblower hat ihn rund gemacht. Ich fand es so genial! :bang: :lachen:


    Was heißt hier „leider ohne Erfolg“? Zum Glück! Wenn jeder Möchtegern-Staatssekretär eines deutschen Minifürstentums mit so etwas bei einem Kapitän der Royal Navy durchkäme, das gäbe ja ein Durcheinander :zwinker:



    Aber wer war Bracegirdle nach mal genau? Den Namen kenne ich noch, kann mich aber nicht mehr an die Handlung mit ihm erinnern und habe ja die vorigen Bücher nicht mehr vorliegen? Kannst du mir da noch einmal auf die Sprünge helfen, Aldawen?


    Bracegirdle war mit Hornblower Fähnrich auf der Indefatigable unter Pellew. Die beiden haben bei diesem Landeinsatz in Frankreich zusammen die Brücke in die Luft gesprengt.


  • Aber damit hast Du das Schlimmste an diesem Band jetzt auch hinter Dir.


    Ah, gut zu wissen. Ich habe den Anfang ja trotzdem gern gelesen. Aber natürlich freue ich mich darauf, dass es bald wieder raus aufs Meer geht. :klatschen:
    ... Ich bin gerade sehr erstaunt, wie gut ich mit Hornblower mitfühlen kann. :breitgrins:



    Was heißt hier „leider ohne Erfolg“? Zum Glück!


    Leider, leider für ihn natürlich! (mit großer Schadenfreude in der Stimme ausgesprochen :breitgrins: )



    Bracegirdle war mit Hornblower Fähnrich auf der Indefatigable unter Pellew. Die beiden haben bei diesem Landeinsatz in Frankreich zusammen die Brücke in die Luft gesprengt.


    Ah ja. :pling: Danke für die Erinnerung! Jetzt weiß ich auch wieder, wo ich ihn hinpacken muss. Es nervt mich immer, wenn ich Figuren eigentlich kennen muss, aber doch nicht mehr das mit der jeweiligen Handlung verbundene Gefühl für sie aufrufen kann.

  • Ich bin nun auf Seite 177.


    Kaum auf seinem Schiff, erlebt man Hornblower wieder, wie man ihn kennt. Mir gefällt immer wieder, wie er darauf achtet, dass seine Leute auch fit in ihrer Arbeit sind. Selbst als er das Schiff verlässt, stellt er nochmal die Uhr :breitgrins: .
    Und natürlich macht er sich selbst in den Nebel auf, um die Herkunft des seltsamen Riemens zu erkunden. Aber was wiegt denn eigentlich schlimmer? Der mysteriösen Sache nicht nachzugehen, was er als seine Pflicht ansah oder sein Schiff zu verlassen, was offensichtlich auch nicht einfach erlaubt war? Über beides hat er sich Sorgen gemacht, dass es unverantwortlich sei.


    Wie er dann mit den armen Franzosen umgesprungen ist, hat mich ja auch etwas schlucken lassen. Vor allem war sein Verhalten tatsächlich etwas untypisch für ihn, wenn auch nur gespielt, aber es kam offensichtlich sehr gekonnt rüber. :entsetzt:
    Eine Kleinigkeit habe ich hier nicht verstanden: warum war es so verwerflich die Kaperer zu fesseln? Sie haben zwar keinen Widerstand geleistet, aber sind doch trotzdem Feinde, denen man ja nicht unbedingt trauen muss. Oder war auch in dieser Beziehung das Ehrverhalten so ausgeprägt, dass der ergebene Feind nichts mehr unternommen hätte und deshalb ungefesselt sein muss?


    Sein neuer Befehl erscheint ihm dann ziemlich ungewöhnlich, zumindest wirkt es so. McCullum ist ganz schön selbstbewusst, aber immerhin sorgt er sich um das Wohlergehen seiner Leute. Ich hoffe, auch aus eigener Menschlichkeit und nicht nur, weil er sie für seine Arbeit braucht. :rollen: Sind die Perlentaucher Sklaven oder normale Arbeiter? Nach dem ergebenen Eindruck die sie machten, nehme ich mal ersteres an. Genau genannt wurde es aber bisher nicht.


    Ich finde es mittlerweile wieder richtig spannend und ich fühle mich schon richtig heimisch mit Hornblower und seinen Abenteuern. :smile:


  • Kaum auf seinem Schiff, erlebt man Hornblower wieder, wie man ihn kennt. Mir gefällt immer wieder, wie er darauf achtet, dass seine Leute auch fit in ihrer Arbeit sind.


    Davon, daß die Manöver zügig und ohne Chaos in der richtigen Form ausgeführt werden, kann das Überleben abhängen, daher sollte eigentlich jeder Kommandant auf eine gut trainierte und eingespielte Mannschaft achten. Aber nicht jeder Kapitän tut das.



    Und natürlich macht er sich selbst in den Nebel auf, um die Herkunft des seltsamen Riemens zu erkunden. Aber was wiegt denn eigentlich schlimmer? Der mysteriösen Sache nicht nachzugehen, was er als seine Pflicht ansah oder sein Schiff zu verlassen, was offensichtlich auch nicht einfach erlaubt war? Über beides hat er sich Sorgen gemacht, dass es unverantwortlich sei.


    Tja, was ist schlimmer? Das kommt letztlich aufs Ergebnis an, das ist das Problem daran. Geht er der mysteriösen Frage, woher dieser Riemen kommt, zumal nachdem er ihn hat aus dem Wasser fischen lassen, nicht nach, und es stellt sich später heraus, daß er die Wegnahme eines britischen Schiffes damit befördert oder wenigstens billigend in Kauf genommen hat, dann wird man ihm Pflichtvergessenheit vorwerfen. Geht er dem erfolgreich nach, findet aber auf dem Rückweg im Nebel womöglich sein eigenes Schiff nicht mehr wieder, macht er sich lächerlich. Passiert in der Zeit seiner Abwesenheit etwas mit der Atropos, dann wird man ihm vorwerfen, sein Schiff leichtfertig verlassen zu haben, ohne entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen zu haben. Ein Kapitän hat sein Schiff nun mal nicht zu verlassen. Wenn in einem Geschwader der Admiral alle Kapitäne zum Essen zu sich befiehlt, dann natürlich schon :breitgrins: , aber das ist eher eine Ausnahme. Eigentlich müßte er nämlich die Befehlsgewalt offiziell an den Ersten Offizier übertragen, und selbst dann könnte man ihm im Falle des Falles – also z. B. eines französischen Angriffs auf das (unvorbereitete) Schiff, der in den Downs jetzt aber vielleicht nicht soooo wahrscheinlich ist – vorwerfen, er habe sein Schiff im Stich gelassen, etwas das ein Kapitän nie und unter keinen Umständen tun darf.



    Wie er dann mit den armen Franzosen umgesprungen ist, hat mich ja auch etwas schlucken lassen. Vor allem war sein Verhalten tatsächlich etwas untypisch für ihn, wenn auch nur gespielt, aber es kam offensichtlich sehr gekonnt rüber. :entsetzt:


    Ja, das erschreckt mich auch jedesmal, obwohl ich weiß, daß es gespielt ist. Hornblower hat eben viele Qualitäten, auch als Schauspieler, und hier hat er ja auch vollen Erfolg.



    Eine Kleinigkeit habe ich hier nicht verstanden: warum war es so verwerflich die Kaperer zu fesseln? Sie haben zwar keinen Widerstand geleistet, aber sind doch trotzdem Feinde, denen man ja nicht unbedingt trauen muss. Oder war auch in dieser Beziehung das Ehrverhalten so ausgeprägt, dass der ergebene Feind nichts mehr unternommen hätte und deshalb ungefesselt sein muss?


    Der springende Punkt ist tatsächlich, daß sie sich kampflos ergeben haben. Hätten sie noch wild um sich geschossen, wäre es etwas anderes, dann hätte man sie sofort in die Bilge werfen können ...



    Sein neuer Befehl erscheint ihm dann ziemlich ungewöhnlich, zumindest wirkt es so. McCullum ist ganz schön selbstbewusst, aber immerhin sorgt er sich um das Wohlergehen seiner Leute. Ich hoffe, auch aus eigener Menschlichkeit und nicht nur, weil er sie für seine Arbeit braucht. :rollen:


    Ich hatte bei McCullum immer den Eindruck: letzteres. Er spricht ja auch kaum Singhalesisch, was man ja sonst zumindest annehmen sollte.



    Sind die Perlentaucher Sklaven oder normale Arbeiter? Nach dem ergebenen Eindruck die sie machten, nehme ich mal ersteres an. Genau genannt wurde es aber bisher nicht.


    Am ehesten etwas dazwischen. Vermutlich sind sie an sich schon normale Arbeiter oder freie Leute, denen man einfach einen Auftrag mit außergewöhnlicher Bezahlung versprochen hat. Abgesehen davon haben sie jetzt aber natürlich auch kaum eine Möglichkeit, in ihre Heimat zurückzukehren, selbst wenn sie es wollten.

  • So, auf Seite 243 bin ich nun.



    Tja, was ist schlimmer? Das kommt letztlich aufs Ergebnis an, das ist das Problem daran...


    Na, das ist ja wirlich eine blöde Situation. :rollen: Wie man es macht, macht man es falsch, oder so ähnlich. Für die Vorgesetzten natürlich sehr einfach. :breitgrins:



    Der springende Punkt ist tatsächlich, daß sie sich kampflos ergeben haben. Hätten sie noch wild um sich geschossen, wäre es etwas anderes, dann hätte man sie sofort in die Bilge werfen können ...


    Man merkt dass ich schon zu viele Bücher gelesen habe, in denen die Bösen, die Guten austricksen, Ehre hin oder her. Darauf zu vertrauen, dass die Gefangenen ungefesselt ruhig bleiben, ist ein ungewohnter Gedanke. Ich an Hornblowers Stelle hätte die Kaperer auf jeden Fall auch gefesselt. :zwinker: Aber dieses hohe Ehrgefühl hat mich ja schon damals verblüfft, als Hornblower aus seiner Gefangenschaft "Urlaub" machen durfte.



    Am ehesten etwas dazwischen. Vermutlich sind sie an sich schon normale Arbeiter oder freie Leute, denen man einfach einen Auftrag mit außergewöhnlicher Bezahlung versprochen hat. Abgesehen davon haben sie jetzt aber natürlich auch kaum eine Möglichkeit, in ihre Heimat zurückzukehren, selbst wenn sie es wollten.


    Ja, so wirkt es auch später auf mich. Einerseits etwas verschüchtert und abhängig, aber während ihrer Arbeit auch selbstbewusster und eigenständiger, während McCullum verletzt herumliegt. Zumindest gefühlsmäßig macht es einen anderen Eindruck als noch die ersten Momente, als sie an Bord kamen. Trotzdem natürlich eine böde Situation für die drei. Man merkt, dass sie eigentlich lieber woanders wären.


    Aber dieses Duell!!!! Hornblower bleibt aber auch nichts erspart! SEIN Ruf als Seoffizier ist in Gefahr, weil zwei Idioten sich gegenseitig erschießen wollen. :grmpf: Diese Duelle habe ich noch nie verstanden, vor allem, wenn man sich wegen Kleinigkeiten gleich den Handschuh zuwirft. :rollen: Aber gut, wenn die Männer damals so meinten.... Aber es ist ja fast unmöglich, nicht für irgendetwas zur Verantwortung gezogen zu werden, selbst wenn man nichts dafür kann. Also, mir tut Hornblower manchmal richtig leid. Er scheint sich ständig auf einem schmalen Grat zu bewegen, egal was er tut, wie er sich entscheidet oder was andere um ihn herum tun.


    Eine Ironie ist es dann aber, dass Eisenbeiß McCullum wieder gesund pflegen muss. Dafür setzt er sich ja dann auch richtig ins Zeug. Hätte man sich wirklich sparen können. Das nächste Mal sollten sie sich besser einfach nur verhauen, das ist hinterher einfacher. :breitgrins:


    Jedenfalls konnte ich Hornblowers Gedanken darüber, dass er gerne in der Haut der Leute stecken würde, die einfach nur gedankenlos das Deck schrubben müssten, an dem Punkt gut nachempfinden, wenn es natürlich auch ein total lächerlicher Anblick wäre, wenn man Hornblower kennt. :breitgrins: Naja, er kam dann ja auch zum Glück schnell wieder davon ab.


    Die Ceylonesen haben mir dann später leid getan, als sie immer wieder in dieses kalte Wasser mussten. Das ist aber auch sicher eine mühsame Sache, in nur ein paar Minuten sich da unten durch Herumtasten zurechtzufinden. Wie einfach es heutzutage doch ist, mit dem richtigen Gerät und Licht nach unten zu gehen. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Bergung weiter vonstatten geht.


  • Man merkt dass ich schon zu viele Bücher gelesen habe, in denen die Bösen, die Guten austricksen, Ehre hin oder her. Darauf zu vertrauen, dass die Gefangenen ungefesselt ruhig bleiben, ist ein ungewohnter Gedanke. Ich an Hornblowers Stelle hätte die Kaperer auf jeden Fall auch gefesselt. :zwinker: Aber dieses hohe Ehrgefühl hat mich ja schon damals verblüfft, als Hornblower aus seiner Gefangenschaft "Urlaub" machen durfte.


    Man muß dabei auch bedenken, daß bis dahin Armeen vergleichsweise klein waren und teuer in der Ausbildung. Man hat die Kräfte also nach Möglichkeit nicht verschleudert, da sie nur langsam wieder zu ersetzen waren, und da es sich auf allen Seiten um einen „überschaubaren“ Kreis von Spezialisten handelte, ist man sich eben mit Berufsehre begegnet. Die Massenarmee, die mehr oder weniger die gesamte männliche Bevölkerung bestimmter Jahrgänge einzog, ist eine Erfindung der französischen Revolution (Stichwort: Levée en masse).



    Trotzdem natürlich eine böde Situation für die drei. Man merkt, dass sie eigentlich lieber woanders wären.


    Was vermutlich auch wesentlich daran liegt, daß sie sich außer mit McCullum mit niemandem unterhalten können, was sie zusätzlich isoliert.



    Aber dieses Duell!!!! Hornblower bleibt aber auch nichts erspart! SEIN Ruf als Seoffizier ist in Gefahr, weil zwei Idioten sich gegenseitig erschießen
    wollen. :grmpf:


    Ja, ist er. Weil er nämlich das Kommando auf dem Schiff hat und damit auch für Ordnung unter seinen ihm unterstellten Leuten zu sorgen hat. Wenn sich ein Streit derart hochschaukeln kann, dann hat er nicht aufgepaßt. Ganz abgesehen davon, daß er ohne McCullum ja auch den Befehl der Admiralität nicht mehr ausführen kann.



    Also, mir tut Hornblower manchmal richtig leid. Er scheint sich ständig auf einem schmalen Grat zu bewegen, egal was er tut, wie er sich entscheidet oder was andere um ihn herum tun.


    Das ist eben der Preis dafür, überhaupt Verantwortung zu tragen und Entscheidungen treffen zu dürfen. Sollte man für Wirtschaftsbosse auch mal wieder einführen :breitgrins:



    Das nächste Mal sollten sie sich besser einfach nur verhauen, das ist hinterher einfacher. :breitgrins:


    :totlach: Ich stelle mir gerade vor, wie die beiden raufend übers Deck kullern!



    Die Ceylonesen haben mir dann später leid getan, als sie immer wieder in dieses kalte Wasser mussten. Das ist aber auch sicher eine mühsame Sache, in nur ein paar Minuten sich da unten durch Herumtasten zurechtzufinden. Wie einfach es heutzutage doch ist, mit dem richtigen Gerät und Licht nach unten zu gehen. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Bergung weiter vonstatten geht.


    Ja, das ist ein hartes Brot für die Taucher, mir tun sie auch immer ein bißchen leid.


  • Man muß dabei auch bedenken, daß bis dahin Armeen vergleichsweise klein waren und teuer in der Ausbildung....


    Deine Hintergrundinformationen sind immer wieder hilfreich, um die Vorgänge im richtigen Licht zu betrachten. Danke auch für den interessanten Link :smile:



    Ja, ist er. Weil er nämlich das Kommando auf dem Schiff hat und damit auch für Ordnung unter seinen ihm unterstellten Leuten zu sorgen hat. Wenn sich ein Streit derart hochschaukeln kann, dann hat er nicht aufgepaßt.


    Trotzdem gemein, schließlich war er nicht an Bord, um es zu verhindern :pueh: Aber du hast ja Recht. Schließlich dürfen die Mäuse, äh, seine Leute nicht einfach auf den Tischen tanzen, wenn er den Raum verlässt.



    Das ist eben der Preis dafür, überhaupt Verantwortung zu tragen und Entscheidungen treffen zu dürfen. Sollte man für Wirtschaftsbosse auch mal wieder einführen :breitgrins:


    :breitgrins: Stimmt, da wäre manch lockeres Nach-mir-die-Sintflut-Leben wohl nicht möglich.

  • Ich bin immer noch unterwegs, wenn mich auch starker Gegenwind in Form der parallelen Leserunde und des parallelen Lesekreises und Familienstresses etwas abbremsen und ich erst auf S. 276 bin. Aber das Buch parken mag ich nicht, ist viel zu interessant. :smile:


    Das Gespräch mit dem Mudir fand ich ja witzig. Dieses ganze Geplänkel ist ja immer wieder gewöhnungsbedürftig. Bis man bei denen endlich mal zur Sache kommt... :rollen: Aber Hornblower hat das ja gut gelöst mit seinem wiederholten Spruch zu Turner: "Antworten Sie , wie Sie es für richtig halten" :breitgrins: Endlich konnte er sich einfach mal zurücklehnen und nur beobachten. :zwinker: Nein, das war sicher immer wieder eine schwierige Sache mit den fremdländischen Gepflogenheiten zu agieren und die Leute zu durchschauen. Ist ja heute noch so, wobei ich denke, früher war es oft noch schwieriger, da man noch nicht alles so bis ins Kleinste "diagnostiziert" hatte. Aber wie auch immer, das Anliegen des Mudirs kam Hornblower ja richtig passend, wobei ich natürlich gleich daran denken muss, ob dieser Pirat nicht noch Ärger machen wird. Schließlich gibt es auf dem Schiff richtig was zu holen.


    Die Sprengungsversuche fand ich richtig interessant und spannend! Wie gruselig ist das denn, mit einem Fass voll Pulver plus brennender Lunte unter Wasser herumzuhantieren? :entsetzt: Die Art und Weise, wie diese Bombe gebaut wurde, war schon spektakulär. Mir kam dabei gleich der Gedanke, dass die Lunte sicher nicht unbedingt der Schnur folgen muss, sondern auch mal springt und dann viel schneller ihr Ziel erreicht. Wie viele Versuche in der Art wohl schon unternommen wurden, bei denen das Fass in der Hand explodierte....


    Ja und McCullum ist schon wieder obenauf und ganz schön arrogant. Man merkt, dass er weiß, wie wichtig und exklusiv sein Wissen ist. Ist natürlich auch verständlich, dies auszunutzen, aus seiner Sicht gesehen, aber sympathisch macht ihn das nicht. Hornblower hat dies aber wieder souverän gelöst.


    Lustig finde ich auch immer wieder die Beschäftigungstherapien, um die Leute bei Laune zu halten, wie jetzt hier bei dem schlechten Wetter. Das hat natürlich seinen Grund, aber es erinnert mich immer wieder an Kindergeburtstage. :breitgrins:


  • Das Gespräch mit dem Mudir fand ich ja witzig. Dieses ganze Geplänkel ist ja immer wieder gewöhnungsbedürftig. Bis man bei denen endlich mal zur Sache kommt... :rollen:


    Das vorsichtige Abtasten hat natürlich seinen Grund. Man weiß ja nicht genau, was der andere weiß und will die eigenen Karten nicht vorzeitig aufdecken. Das erleichtert die Kommunikation nicht gerade. Für mich wären solche Spielchen ja auch nichts ...



    Aber wie auch immer, das Anliegen des Mudirs kam Hornblower ja richtig passend,


    Vielleicht ein bißchen zu passend? :zwinker:



    Die Sprengungsversuche fand ich richtig interessant und spannend! Wie gruselig ist das denn, mit einem Fass voll Pulver plus brennender Lunte unter Wasser herumzuhantieren? :entsetzt:


    Klar ist das gruselig, aber welche Alternative gäbe es? Das ganze Schiff können sie nicht bergen, dafür fehlt erst recht die Technik. Es auseinanderbauen unter Wasser funktioniert auch nicht, schließlich kann man da nicht mal eben eine Axt schwingen und ein Loch hacken – von den beschränkten Tauchzeiten mal ganz zu schweigen.



    Wie viele Versuche in der Art wohl schon unternommen wurden, bei denen das Fass in der Hand explodierte....


    Mit Sicherheit einige.



    Ja und McCullum ist schon wieder obenauf und ganz schön arrogant. Man merkt, dass er weiß, wie wichtig und exklusiv sein Wissen ist. Ist natürlich auch verständlich, dies auszunutzen, aus seiner Sicht gesehen, aber sympathisch macht ihn das nicht.


    Ich kann McCullum auch nicht besonders leiden :breitgrins:



    Lustig finde ich auch immer wieder die Beschäftigungstherapien, um die Leute bei Laune zu halten, wie jetzt hier bei dem schlechten Wetter. Das hat natürlich seinen Grund, aber es erinnert mich immer wieder an Kindergeburtstage. :breitgrins:


    Schon irgendwie, aber solange es seinen Zweck erfüllt :smile:

  • So, seit Samstag/Sonntag bin ich fertig. Das war noch mal richtig spannend am Schluss!


    Vielleicht ein bißchen zu passend? :zwinker:


    Tja, hätte ich mir ja auch denken können, das das einfach zu glatt lief. Da ist Hornblower ja schön in die Falle getappt! Ich konnte es ihm richtig nachempfinden, dass er das Gold und Silber lieber über Bord geworfen hätte, als es dem Mudir zu überlassen.


    Aber zum Glück ist Hornblower ja nicht auf den Kopf gefallen und hat wieder einen seiner genialen Pläne, die seiner Besatzung mal wieder den Mund offen stehen lassen. :breitgrins:
    Das war spannend, wie mit dem kleinsten Windzug auf dem Weg unter der Sariküste entlang gearbeitet wurde, und das bei Nacht. Aber es zeigt sich auch hier wieder, wie seine Leute ihm blind vertrauen. Er erreicht immer sehr viel mit den Besatzungen seiner Schiffe. Das ist immer wieder toll!


    Auch bei seinem nächsten Autrag gab es dazu wieder genug Gelegenheit. Ganz schön gewagt, sein Täuschungsmanöver der Castilla gegenüber. Und wieder ziehen alle mit!


    Was den kleinen Fürsten betrifft, habe ich fast geahnt, dass da noch was kommt. Das wurde ja ganz schön betont, wie toll er sich gemacht hat (was ich übrigens kaum erwartet hatte). Und natürlich macht er dann doch noch Blödsinn. :rollen:
    Dass er dafür kein heißes Laken bekommt, sondern bestraft werden wird, war völlig klar (so langsam aber sicher kenne ich die Gepflogenheiten an Bord :breitgrins: ) und dass es Hornblower trotzdem leid tut, auch. :zwinker:


    Das Katz- und Mausspiel mit der Castilla hat wieder richtig Spaß gemacht. Da war Hornblower wieder in seinem Element. Typisch, dass er auf Deck geschlafen hat, um nichts zu verpassen, oder? Und das erstaunlicherweise bis nachmittags.Da hat die Müdigkeit wohl mal gesiegt. Die Vorstellung, dass die Besatzung den ganzen Vormittag um ihn herumwuselte,war jedenfalls lustig. :breitgrins:


    Dann stoßen sie auf einen Geleitzug. Warum konnten diese Schiffe keine anderen als englische sein? Woher die Sicherheit, ohne die Schiffe gleich zu erkennen? Es gab doch sicher auch spanische Geleitzüge oder?


    Schmunzeln musste ich dann über die Namen der Fregatten: Sirius und Hermoine. Da muss es früher schon eine Version von Harry Potter gegeben haben. :zwinker: :breitgrins:
    Das Gefecht mit der Castilla war wieder sehr spannend. Ein bisschen beängstigend finde ich aber schon den Rauschzustand, in den Hornblower auch hier wieder kam. Zum Glück hatte er sich dann schnell im Griff. Aber es ist wirklich ärgerlich, dass andere unklug handeln und dann Hornblower am Ende blöd hingestellt wird, ohne dass er seine bessere Strategie hätte erwähnen können, weil er ja der Ranguntere ist.


    Und natürlich wird seine Eigeninitiative, die Eigenreparatur seines Schiffes, gleich mit der Wegnahme bestraft. :grmpf: Allerdings habe ich den Handel dann nicht so ganz verstanden. Zumindest nicht im dem Sinne, was genau sein Nachteil war. Nur dass er das Schiff selbst nicht mehr hat, das er aufgebaut hat oder wäre auch der alte Auftrag höherwertiger gewesen als ein neuer, den er nun bekommt. Immerhin muss er nicht in Sizilien bleiben, das ist doch sehr viel Wert.


    Aber ohje


    Dieser Band hat mir auch wieder gut gefallen, besonders nach dem ersten Drittel. Mir ging es auch so, dass sich die Kanalfahrt und die Leichenfahrt etwas in die Länge gezogen haben und mir in kürzerer Version besesr gefallen hätten. Die Bergung beim Wrack fand ich schon viel interessanter, aber am besten gefällt mir Hornblower immer noch direkt auf See, wenn er unterwegs ist und auf ihn maßgeschneiderte Aufträge ausführen kann. Seine Ideen, um aus brenzligen Situationen herauszukommen und die tolle Arbeit, die er mit seiner Manschaft immer wieder leistet, machen am meisten Spaß und so bot dieses Buch auch in der zweiten Hälfte wieder Abenteuer nach meinem Geschmack. Nur wegen des zähen Anfangs gebe ich diesmal nicht ganz so viele Ratten.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


  • Tja, hätte ich mir ja auch denken können, das das einfach zu glatt lief. Da ist Hornblower ja schön in die Falle getappt! Ich konnte es ihm richtig nachempfinden, dass er das Gold und Silber lieber über Bord geworfen hätte, als es dem Mudir zu überlassen.


    Da hätte ich sicher auch nicht anders reagiert.



    Dass er dafür kein heißes Laken bekommt, sondern bestraft werden wird, war völlig klar (so langsam aber sicher kenne ich die Gepflogenheiten an Bord :breitgrins: ) und dass es Hornblower trotzdem leid tut, auch. :zwinker:


    Auch wenn Eisenbeiß das überhaupt nicht gefallen hat :breitgrins:



    Dann stoßen sie auf einen Geleitzug. Warum konnten diese Schiffe keine anderen als englische sein? Woher die Sicherheit, ohne die Schiffe gleich zu erkennen? Es gab doch sicher auch spanische Geleitzüge oder?


    Mehr als unwahrscheinlich. Die ganzen Erkundungen entlang der Küste haben ja immer wieder bewiesen, daß die spanischen Schiffe nicht zum Auslaufen fertig sind. Außerdem werden erhebliche Kräfte in der Infanterie gebunden, da bleibt nicht viel, um Schiffe zu bemannen. Im Vergleich dazu ist die englische Flotte riesig. Britische Staatsraison war es lange Zeit, daß die eigene Flotte mindestens so groß sein mußte, wie die beiden nächstgrößeren zusammen, damit man die absolute Seeherrschaft halten konnte. Unter diesen Umständen wäre ein spanischer Geleitzug ungefähr so abwegig gewesen wie Schnee in der Sahara.



    Aber es ist wirklich ärgerlich, dass andere unklug handeln und dann Hornblower am Ende blöd hingestellt wird, ohne dass er seine bessere Strategie hätte erwähnen können, weil er ja der Ranguntere ist.


    Immerhin braucht er jetzt als Kapitän „nur noch“ darauf zu warten, daß er älter wird, mithin sein Dienstalter steigt und ältere Kapitäne aus der Rangliste über ihm wegsterben. Irgendwann ist er dann nicht mehr der Ranguntere, auch wenn das in dem Moment kein Trost ist.



    Allerdings habe ich den Handel dann nicht so ganz verstanden. Zumindest nicht im dem Sinne, was genau sein Nachteil war. Nur dass er das Schiff selbst nicht mehr hat, das er aufgebaut hat oder wäre auch der alte Auftrag höherwertiger gewesen als ein neuer, den er nun bekommt. Immerhin muss er nicht in Sizilien bleiben, das ist doch sehr viel Wert.


    Nun, mit einem eigenen Schiff und eingespielter Mannschaft einem britischen Geschwader im Mittelmeer zugeteilt zu sein, das eröffnet zumindest die Möglichkeit sich auszuzeichnen. Ob er – Collingwoods Brief an die Admiralität hin oder her – zu Hause wirklich ein neues Kommando bekommt, steht zunächst einmal in den Sternen. Er kann auch genausogut mit Halbsold an Land herumhängen, und die Aussicht ist für Hornblower nun wirklich alles andere als erfreulich. Hätte er sich entschieden in Sizilien zu bleiben, dann hätte er seinen Abschied aus der Royal Navy nehmen müssen, und das kommt für ihn natürlich noch weniger in Frage. Statt eines sicheren Kommandos, denn so ohne weiteres wird ein Kapitän nicht abgelöst, hat er jetzt also wieder die Unsicherheit, wie es mit ihm weitergeht. Kein vorteilhafter Tausch, egal wie man es dreht und wendet ...



    Die Bergung beim Wrack fand ich schon viel interessanter, aber am besten gefällt mir Hornblower immer noch direkt auf See, wenn er unterwegs ist und auf ihn maßgeschneiderte Aufträge ausführen kann. Seine Ideen, um aus brenzligen Situationen herauszukommen und die tolle Arbeit, die er mit seiner Manschaft immer wieder leistet, machen am meisten Spaß und so bot dieses Buch auch in der zweiten Hälfte wieder Abenteuer nach meinem Geschmack.


    Du bist eindeutig infiziert :daumen::breitgrins:


  • Auch wenn Eisenbeiß das überhaupt nicht gefallen hat :breitgrins:


    :lachen: Ich habe sein Protestgeschrei im Ohr gehabt. :breitgrins:



    Unter diesen Umständen wäre ein spanischer Geleitzug ungefähr so abwegig gewesen wie Schnee in der Sahara.


    OK, ich verstehe. :breitgrins:



    Ob er – Collingwoods Brief an die Admiralität hin oder her – zu Hause wirklich ein neues Kommando bekommt, steht zunächst einmal in den Sternen. Er kann auch genausogut mit Halbsold an Land herumhängen, und die Aussicht ist für Hornblower nun wirklich alles andere als erfreulich.


    Ach so. Ich hatte das so gelesen, als ob ihm ein neues Schiff und ein neuer Auftrag sicher wären. Da das nicht der Fall ist, kann ich seinen Frust auf der Heimfahrt natürlich nachvollziehen.



    Du bist eindeutig infiziert :daumen::breitgrins:


    Kann man so sagen. :breitgrins:


    :titanic: