Peter Hereld - Das Geheimnis des Goldmachers

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.442 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Aldawen.

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    Meine Meinung:


    Das Cover des Buches wirkt wie ein Gemälde. Es sieht aus wie vor einem Kirchengericht: Vorne steht in Schwarz der Kläger, zu seiner Rechten steht ein Mann in Kutte mit einem Schriftstück in der Hand, dieser verliest wahrscheinlich die Anklageschrift. Auf den Bänken sitzen geduckte Gestalten, die in Büchern lesen.


    Zwei Männer kommen 1234 in Heidelberg an. Die beiden haben eine erstaunliche Reise und Geschichte hinter sich: Sie kommen direkt aus Alexandria. Aber nur einer von ihnen ist dort geboren, nämlich Osman Abdel Ibn Kakar. Der zweite, Robert der Schmale, kommt eigentlich aus „Cölln“. Vor 20 Jahren ist er nach dem gescheiterten Kinderkreuzzug in Gefangenschaft geraten und fand sich in Nordafrika wieder.
    Nach einigen Tagen Fußmarsch verschlägt es Osman und Robert in ein Dominikanerkloster in Heidelberg. Dort erzählen sie Bruder Albert von ihrer Vergangenheit. Durch seine Begeisterung für eben diese vertraut er den beiden ein Geheimnis an: Er ist vom Papst beauftragt, im Dienst der Kirche das Geheimnis des Goldmachens zu ergründen …


    Der Roman ist ein historischer Krimi, mit Humor versetzt. Diese Mischung hat mir sehr gut gefallen. Robert und Osman sind auf den ersten Blick zwei ungleiche und unnahbare Figuren. Beim Lesen habe ich aber schnell gemerkt, dass mehr dahinter steckt: Die beiden verbindet eine innige Freundschaft, die sie sich aber selbst nicht wirklich eingestehen wollen. Und kommen die zwei in noch so brenzlige Situationen, einer der beiden hat immer einen lustigen, aufmunternden Spruch auf den Lippen. Auch die Beschreibungen und Darstellungen der anderen Charaktere, die in dem Buch eine Rolle spielen, haben oft einen leicht sarkastischen, aber amüsanten Unterton.


    Trotz der geschichtlichen Hintergründe war der Schreibstil sehr flüssig zu lesen.
    Sehr interessant fand ich auch Roberts Schilderungen über den Kinderkreuzzug. Die Geschehnisse wurden so gut beschrieben, dass es mir leicht fiel, mit den ahnungslosen Kindern zu leiden. Auch aus historischer Sicht fand ich den Roman sehr nützlich: Neben den Kinderkreuzzügen habe ich auch etwas über den großen Gelehrten Albertus Magnus lesen dürfen.


    In der Mitte des Buches zog sich die Geschichte ein wenig in die Länge. Die Verfolgung von Robert und Osman durch die Stadtwache schien kein Ende zu nehmen. Die letzten Kapitel gefielen mir wiederum ganz gut: Die Spannung stieg wieder an, es kam zu interessanten Enttarnungen und Aufklärungen.


    Fazit:
    Eine Ratte ziehe ich ab, wegen der in die Länge gezogenen Verfolgungsjagd. Ansonsten hat das Buch mir aber sehr gut gefallen, und ich würde mich freuen, noch mal etwas von Robert und Osman zu lesen.


    4ratten

    Lese fast alles-fast immer

    Einmal editiert, zuletzt von iris2508 ()


  • Vor 20 Jahren ist er mit dem Kinderkreuzzug nach Südafrika gelangt und dort gefangen genommen worden.


    In dem Roman ist hoffentlich nicht wirklich von Südafrika die Rede, oder? Bis dahin sind die Kinder nämlich garantiert nie gekommen, eine solche Behauptung wäre Humbug.

  • O mein Gott, da ist mir wirklich ein großer Fehler unterlaufen!!!


    natürlich hast du recht Aldawen, ich meinte Nordafrika. ABER: Mir ist gerade aufgefallen, dass meine Formulierung auch nicht richtig ist. Denn mit Nordafrika meine ich eigentlich nur, dass er da als Sklave hingelangt ist. Der Kinderkreuzzug ist natürlich nur bis Genua gekommen.


    Ändere die Passage gleich mal ab.


    Ich danke dir für deine Aufmerksamkeit, denn das ist wirklich ein ganz doofer Fehler gewesen.

    Lese fast alles-fast immer

  • Och, in „historischen“ Romanen steht so viel Unfug, da hätte mich auch nicht wirklich gewundert, daß jemand den Kinderkreuzzug in Südafrika enden läßt :rollen: Aber natürlich bin ich beruhigt, daß es so dann doch nicht war, es gibt also noch Hoffnung für das Genre :breitgrins: