Ursula Poznanski - Erebos

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  • Erebos - ein Computerspiel, das geheimnisvoll, spannend und vielleicht sogar geheimnisvoll ist. Nick beobachtet, wie ein Schulkollege nach dem anderen in seinen Bann gezogen wird ohne aber darüber zu sprechen. Als er selbst endlich die geheimnisvolle DVD erhält, kann er kaum glauben, was er hier erlebt: denn das Spiel scheint ihn zu kennen, kann seine Fragen beantworten und kennt sein Umfeld.


    Das Buch ist 2010 erschienen und ich kann mir gut vorstellen, dass damals vieles übertrieben und nicht nachvollziehbar gewirkt hat. Heute, 14 Jahre später, in einer Zeit, in der sich viel um Künstliche Intelligenz dreht und Hausaufgaben mit ChatGPT geschrieben werden, ist das Buch für mich schon fast mehr Thriller als Fantasy. Wahrscheinlich ist es aktueller denn je und ich halte es eigentlich für eine sehr gute Lektüre für Jugendliche, um sich damit zu beschäftigen, dass KI hinterfragt werden muss und man sein Hirn nicht einfach abschalten darf.


    In Erebos wird gezeigt, dass insbesondere Jugendliche schnell in den Bann eines Spieles gezogen werden und sich zu Dingen verleiten lassen, ohne sie kritisch zu hinterfragen. Im Spiel werden Aufgaben erteilt, die im realen Leben umzusetzen sind. Ich halte es nicht unbedingt für unrealistisch, dass die Spieler hier nicht immer vernünftig handeln. Es wird doch deutlich dass bei Aufgaben, die im Spiel für das reale Leben genannt werden, die aber keine offensichtlich illegale oder schlimme Auswirkung haben, die Neugier klar überwiegt. Bei Aufgaben, die dann doch nicht mehr ganz so unkritisch wirken, gerät der ein oder andere ins Grübeln und nicht mehr jeder macht mit. Dass aber Personen übrig bleiben, weil sie die Realität nicht mehr vom Spiel unterscheiden können, das wundert mich auch nicht. Und genau davor warnt das Buch.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war spannend, erschreckend nah an der drohenden Realität und gut geschrieben. An einem Punkt dachte ich mir, dass die Beschreibungen der Erlebnisse im Spiel nun langsam doch etwas langweilig werden. Kurz darauf war dieser Teil aber weitgehend vorbei und somit könnte ich auch nicht sagen, dass es schlimme Längen gab.


    Ich kann das Buch jedenfalls weiterempfehlen - insbesondere weil ich es nicht für so unwahrscheinlich halte, dass so etwas wirklich passiert (nur ohne DVDs).


    5ratten