[Kenia] Meja Mwangi - Happy Valley

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    Inhalt
    Toma Tomei hat nur einen Wunsch: er möchte der Chief seines Clans werden. Doch dazu muß er Vater eines Sohnes sein. Obwohl seine Ehe sehr fruchtbar ist, brachte sie bis jetzt nur Töchter hervor, neuen an der Zahl. Die Geburt des zehnten Kindes steht kurz bevor als im Buschkrankenhaus der Strom ausfällt und das Chaos ausbricht. Und so ist das Kind, das Tomei am nächsten Morgen gezeigt wird zwar ein Junge, aber er hat weiße Haut und grüne Augen. Tomei ist verzweifelt, denn wie soll er mit einem weißen Sohn Clanchief werden? Er wendet sich an den Hexer Muti, der allerdings schion einen anderen Auftraggeber hat, nämlich Tomeis Widersacher Old Noah, der auch Chief werden will.


    Meine Meinung
    Von Anfang an ist dem Leser klar, wie Tomei zu seinem weißen Sohn kommt. Doch der vermeintliche Vater ist so besessen von der Idee, endlich einen Sohn zu haben dass er lieber
    dessen Hautfarbe ändert als sich Gedanken zu machen, ob bei den Chaos im Krankenhaus wirklich alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Auch Grace scheint nicht zu hinterfragen, ob dieses Kind wirklich ihres ist. Sie liebt den Jungen und beschützt ihn vor den Versuchen seines Vaters, ihn zu einem Weißen zu machen und denen von Old Noah, ihn aus dem Weg zu räumen. Die Ereignisse erreichen ihren Höhepunkt bei der Versammlung, an der über den neuen Chief entschieden werden soll.


    In Happy Valley erzählt der Autor von cleveren Frauen, nicht ganz so cleveren Männern und dem Kampf von Tradition gegen Moderne, die es nicht nur in Happy Valley gibt. Das macht er wunderbar ironisch und in blumiger Sprache. Das Buch hat nur einen kleinen Makel: es ist mit gerade mal 158 Seiten viel zu kurz :zwinker:
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Den umgekehrten Fall, also weiße Mutter und schwarzes Baby gibt es übrigens auch von Meja Mwangi in Das Buschbaby:


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    Schönen Gruß
    Aldawen

  • Hallo!


    Den umgekehrten Fall, also weiße Mutter und schwarzes Baby gibt es übrigens auch von Meja Mwangi in Das Buschbaby:


    ... und auch in meiner Bücherei und damit auch auf meiner Leseliste :winken:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine Eindrücke


    Kurzbeschreibungen haben ihre Tücken: In diesem Fall jene, dass ein Stück vom Inhalt verraten wird, der im Buch selbst nur stückweise ans Tageslicht kommt. Sicher, man ahnt, wo der Hase langläuft; doch ganz offiziell fällt die Aufgabe dieser Aufklärung am Ende dem Pfarrer des Dorfs zu. Wer also die Kurzbeschreibung gelesen hat, kennt im Prinzip das ganze Buch und da dieses ohnehin nur schmucke runde 150 Seiten lang ist, könnte man sich die Lektüre fast sparen. Aber eben nur fast.


    Die Lektüre lohnt sich durchaus. Mwangi erzählt ziemlich geradlinig von den Nöten des Clanmitglieds Toma Tomei, der mit dem so lang ersehnten Sohn gar nicht glücklich ist. Da muss auch Hexer Muti ran, der mit seltsamen Mittelchen wahlweise das Kind ganz beseitigen oder aber schwarz färben soll. Skurril geradezu sind die Gerüchte, die sich im Dorf über das Kind verbreiten, einfach nur, weil es nicht ganz so aussieht wie erwartet. Gut für das Kind, dass Ehefrau Grace Tomei und deren neun Töchter den Buben so lieb haben, dass sie ihn vor allem Unbill beschützen wollen. Die großen Wortführer im Dorf mögen die Männer sein, die Hosen daheim hat Grace an.


    Die Geschichte ist witzig erzählt, wenn ich auch ein oder zwei Dinge etwas merkwürdig finde. Niemand macht sich zum Beispiel Gedanken um die Frage, warum Graces Baby weiß ist und grüne Augen hat. Dabei hätte ein wenig Grips geholfen - und es waren erstaunlich viele Leute dabei, denen der Grips so akut ausgefallen ist wie dem Krankenhaus der Generator. Grace, die Krankenhaus-Mitarbeiter, Toma ... (um nur eine Handvoll zu nennen). Doch egal, die kurzweilige Leküre führt mich früher oder später zu einem weiteren Mwangi-Buch, denn erzählen kann er gut.


    3ratten

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa