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Erster Satz
Meine Schwester Justine war immer der Meinung, Angst vor der Dunkelheit ließe sich am besten bekämpfen, indem man so tat, als sei es in Wirklichkeit ganz hell.
Klappentext
Während ihrer Sommerferien an der Küste Maines stößt Vanessa auf ein dunkles Geheimnis: Die Frauen von Winter Harbor können mit ihrem magischen Gesang Männer verzaubern. Auch Simon, Vanessas große Liebe, gerät in ihren Bann. Als mehrere Männer tödlich verunglücken, begreift Vanessa, dass sie es mit mörderischen Sirenen zu tun hat. Kann sie die unheimlichen Wesen aufhalten, bevor ein weiteres Unglück geschieht?
Meine Meinung
Zur Einordnung des Romans ist zu sagen, dass es sich wohl um einen Jugendroman handelt, auch wenn dies nicht extra im Klappentext oder auf dem Cover vermerkt wird. Doch auch obwohl ich nicht zu dieser Zielgruppe gehöre, hat mir der Roman gut gefallen und mir spannende Lesestunden geschenkt, was unter anderem sicher an der flüssigen und leichten Sprache der Autorin liegt, die die Seiten nur so fliegen ließ.
Die Geschichte behandelt die üblichen Probleme von Teenagern, die mit ihren eigenen Unsicherheiten und Ängsten und dazu mit Familienschwierigkeiten zu kämpfen haben, ihre erste Liebe erleben, aber auch mit dem Tod von lieben Menschen konfrontiert werden. Dies geschieht hier erfreulich unkitschig und gerade die Liebesgeschichte ist unaufdringlich in die Handlung eingewebt. Gleichzeitig ist dies ein Krimi mit einigen Rätseln, die es zu lösen gibt und natürlich ein Fantasyroman. Verdächtige sind für uns Leser zwar nicht wirklich zu suchen, aber der Weg Vanessas hin zur Lösung der tödlichen Geschehnisse war recht spannend zu verfolgen.
Was den Fantasyanteil der Geschichte betrifft, war es für mich ein neues und interessantes Thema. Von Sirenen habe ich bisher noch nicht gelesen, schon gar nicht in einem in unserer Zeit spielenden Roman. Dieser Kontrast war spannend, vor allem da diese Geschöpfe so ganz anders dargestellt wurden, als ich sie mir bisher vorgestellt hatte, und mitten in einer modernen Gesellschaft lebten. Süße Meerjungfrauen sind jedenfalls nicht zu erwarten. Im Gegenteil.
Die Hauptperson Vanessa war mir gleich sympathisch und auch die anderen Figuren wurden sehr lebendig dargestellt. Natürlich hatten die Sirenen dabei einen ganz besonderen Reiz und boten einige schaurige Momente. Die Umgebung war toll beschrieben, gerade das Meer und das ungewöhnliche Wetter ließen eine besondere und auch recht düstere Atmosphäre entstehen.
Einige Handlungsfäden erschienen mir etwas unlogisch bzw. wurden mir nicht klar genug erklärt oder weitergeführt und auch im Verhalten Vanessas empfand ich einige Momente unrealistisch verbogen, nur um die Spannung künstlich in die Länge zu ziehen. Warum z. B. sollte gerade sie, die von Anfang an Erscheinungen und Ahnungen hatte, plötzlich, als einiges davon zur Gewissheit wurde, dies dann plötzlich nicht glauben können? Aber abgesehen von diesen Holprigkeiten war die Geschichte eine spannende und erfrischende Lektüre für Zwischendurch, die auch sicher viele Freunde unter Erwachsenen finden kann.