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Meine Meinung:
Adrian Thomas, ein pensionierter Psychologieprofessor, bekommt von seinem Arzt eine niederschmetternde Diagnose: Demenz. Seine Frau ist verstorben, ebenso sein Bruder und sein Sohn. Er sieht keinen Sinn darin, sein Leben weiterzuführen, seinen Verfall körperlich mitzubekommen. Gerade als er den Entschluss gefasst hat, sich das Leben zu nehmen, beobachtet er eine Entführung direkt vor seiner Haustür. Nun ist er sich nicht sicher: Hat die Entführung wirklich stattgefunden, oder hat er sich die nur eingebildet?
Das Cover ist in Schwarz gehalten, auf der Vorderseite sind unter dem Titel und dem Autorennamen zwei Unterarme abgebildet. Diese sind aneinander gefesselt. Auf mich wirkt diese Darstellung wie ein Bildnis für die Redensart “jemandem sind die Hände gebunden“.
Schon am Anfang des Buches, nachdem ich die ersten Seiten gelesen habe, ist mir aufgefallen, wie ungewöhnlich flüssig der Schreibstil des Autors bei diesem Werk ist. Ganz anders, als ich es sonst von ihm gewohnt bin.
Neben dem Hauptthema des Buches, der langsame Verfall eines demenzkranken Mannes, spielt vor allem die Internetkriminalität eine große Rolle.
Als Leser konnte ich Professor Thomas`Kampf gegen die Krankheit verfolgen, ihm zur Seite stehen Mitglieder seiner Familie, allerdings sind diese schon länger tot. Sie existieren nur in seinem Kopf. Mit aller Macht versucht er, gegen die Symptome anzukämpfen und hat nur ein Ziel vor Augen: Jennifer, das entführte Mädchen, zu finden.
Der Roman ist in mehreren großen Handlungssträngen aufgebaut, die aber alle im Zusammenhang stehen. In jedem dieser Abschnitte steht ein anderer Protagonist im Vordergrund, so dass ich neben dem Professor auch die Ermittlerin Terrie und vor allem die kleine Jennifer gut kennen lernen konnte.
Erschreckend fand ich zu lesen, mit welchen Tricks die Entführer gearbeitet haben, um Jennifer zu verängstigen und verwirren. Noch schlimmer fand ich den Hintergrund der Entführung, wozu „ganz normale“ Menschen fähig sind. Und man muss sich immer vor Augen halten, dass dies leider keine fiktiven Hirngespinste sind, sondern dass es so etwas im wahren Leben tatsächlich gibt. Ich denke, dass mich dieser Aspekt an dem Buch am meisten berührt hat.
Das Ende fand ich sehr gut gemacht. Es ging zuerst spannend zu, und auf den letzten Seiten bin ich noch mal sehr berührt worden.