Jussi Adler-Olsen - Erbarmen

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    Sprecher: Wolfram Koch, Ulrike Hübschmann


    Ich hatte jedoch nicht die CDs, sondern das Hörbuch von audible.de, aber darauf kann ich hier leider nicht verlinken.


    Kurzbeschreibung:
    Und dann kam die Angst wie ein schleichendes Gift.
    Die verzerrte Stimme kam aus einem Lautsprecher irgendwo im Dunklen: "Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag, Merete. Du bist jetzt hier seit 126 Tagen, und das ist unser Geburtstagsgeschenk: Das Licht wird von nun an ein Jahr lang eingeschaltet bleiben. Es sei denn, du weißt die Antwort: Warum halten wir dich fest?" Am 2. März 2002 verschwindet eine Frau spurlos auf der Fähre von Rødby nach Puttgarden, man vermutet Tod durch Ertrinken. Doch sie ist nicht tot, sondern wird in einem Gefängnis aus Beton gefangen gehalten. Wer sind die Täter? Was wollen sie von dieser Frau? Und: Kann ein Mensch ein solches Martyrium überleben? Ein atemberaubendes Debüt, das den Hörer mitnimmt in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele.


    Meine Meinung:
    Carl Moerk hat bei seinem letzten Einsatz seinen Partner verloren und ein guter Kollege liegt seitdem querschnittsgelähmt im Krankenhaus. Bei seiner Rückkehr in das Kopenhagener Polizeipräsidium ist der Umgang mit ihm noch schwieriger, als vor seiner Verwundung. Als der Staat eine neue Sonderkommission gründet, die sich um schwierige ungelöste Fälle kümmern soll, sieht Carl’s Chef die Gelegenheit gekommen, Carl aus der Abteilung heraus zu befördern und ihm eine neue Aufgabe zuzuweisen. Obwohl Carl keine Lust hat, sich wirklich hinein zu hängen, nimmt er sich dem Fall Merete Lynggaard vor. Die bekannte Politikerin ist vor 5 Jahren spurlos verschwunden und bis heute hat man keine Spur von ihr gefunden. Unterstützung erhält Carl von seinem
    Assistenten Assad, der auch für die eine oder andere Überraschung sorgt.


    Das Buch spielt auf 2 Zeitebenen: Zum einen gibt es einen Zeitstrang, der Merete von 2002 bis 2007 verfolgt und zum anderen der Zeitstrang in der Gegenwart 2007, der die Polizeiarbeit von Carl und Assad erzählt.


    Carl ist ein schwieriger Charakter. Ein guter Ermittler, mit dem richtigen Gespür, aber kein einfacher Zeitgenosse, der bei vielen aneckt. Sein Assistent Assad, der ihm neu zugeteilt wird, ist genau das Gegenteil. Assad ist aufgeschlossen und eifrig und überrascht Karl immer wieder mit neuen Erkenntnisse, Informationen und ganz ungeahnten Fähigkeiten. Die beiden bei ihrer Arbeit zu verfolgen hat mir immer sehr gut gefallen.


    Spannend fand ich auch, dass man Merete’s Leidensweg mitverfolgt und oft hat mich ganz schön geschüttelt, angesichts der Grausamkeit, die ihr widerfährt. Einige Stellen waren echt ziemlich hart und gerade so als Hörbuch für mich irgendwie richtig schwer zu verdauen.


    Gut an dem Hörbuch gefällt mir, dass es 2 Sprecher sind: Ein männlicher, der die Handlung um Carl und Assad erzählt und eine weibliche Stimme, die die Geschichte von Merete wiedergibt.


    Ein großer Minuspunkt für mich war, dass ich bereits ab der Hälfte des Buches wusste, wer Merete gefangen hält und warum und mir die Ermittlungsarbeiten von Carl und Assad dann einfach viel zu langsam voran gegangen sind.


    Einige Spannungsbögen, wie z. B., dass das Rechenzentrum des Polizeipräsidiums nicht mehr funktioniert und Carl und Assad so wieder einen ganzen Tag verlieren, haben mich v. a. genervt. Sie haben die Geschichte nicht voran gebracht und nur auf die Zeit gespielt.


    Die Aufklärung des Falles dann am Ende hat bei mir für einiges Kopfschütteln gesorgt. Da ist Carl so ein erfahrener Ermittler und begeht für mich nicht nachvollziehbare Fehler. Diese Aneinanderreihung von einem Unglück nach dem nächsten, zieht sich dann auch noch über Ewigkeiten (beim Hörbuch war es über eine halbe Stunde!!!) hin und ich war irgendwann nur noch genervt.


    Nach der Auflösung gab es dann noch mal ziemlich lange einen Abspann, der die Figuren am Ende nochmal aufgreift, der für mich aber auch gefühlt viel zu langatmig war und mir teilweise auch verborgen blieb, warum diese Szenen jetzt alle noch sein mussten. Die Dinge, die mich interessiert hätten, wurden nicht angesprochen.


    Alles in allem ein spannendes Hörbuch, dass sehr gut beginnt, ein sehr interessantes und unterhaltsames Ermittlerduo präsentiert, leider lässt die Spannung ab der Hälfte des Buches nach und wich bei mir einer gewissen Gereiztheit.


    Daher vergebe ich 3ratten


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Mit vielem was Tammy hier anspricht ging es mir ähnlich. Der Spannungsbogen lässt etwas nach, nach dem man weiß, wer hinter den Ereignissen steckt. Allerdings gefiel mir z.B Moerck recht gut, während ich Assad als eher nervig empfunden habe. Und von der Häufigkeit in der er Karl sagt, kann man ein Trinkspiel machen... das hat mich tatsächlich noch zusätzlich genervt, weil es überflüssig war, das er ständig seinen Namen sagt. Die Gründe für Moercks Versetzung waren schlüssig in die Handlung eingebaut und vielschichtig dargestellt. Das hat mir gefallen, weil so auch deutlich wird, welchen Stand Moerck aufgrund der Hintergründe bei seinen Kollegen und auch bei seinem Chef hat.


    Spannend war für mich vor allem der Punkt, bevor Merete klar wird, was hinter dem Ganzen steckt. Gerade das man auch ihre Perspektive kennen lernt ist ein großer Pluspunkt in der Handlung. Da Opfer generell oft keine Stimme haben, fand ich es gut, das man hier erfährt, was sie all die Jahre erleben muss.

    Nach der Auflösung des Täters, zieht sich die Handlung aber tatsächlich etwas, da hätte man ein paar Wendungen streichen können.


    Alles in allem fand ich Erbarmen trotzdem ziemlich spannend, wenn auch die Handlung an ein paar Stellen etwas reißerisch war. Es hätte z.B nicht sein müssen, das Merete eine berühmte Persönlichkeit ist und dann noch dieses tragische Schicksal hat. Gleichzeitig fand ich es auch unglaubwürdig, das die Presse rein gar nichts von ihrem Privatleben wusste, da sie so stark im Blick der Öffentlichkeit stand, war es für mich nicht so nachvollziehbar, das nur Gerüchte um ihre Sexualität kursierten, aber niemand sonst etwas wusste. Da gerade bei ihr ein Journalist sich richtig an ihr fest gebissen hatte, fand ich das etwas unglaubwürdig in die Handlung eingebunden.

    Nicht so gut fand ich auch, dass das Team nur aus Männern besteht. Es wirkt allgemein so, als gäbe es in Dänemark gar keine weiblichen Polizisten. Ich hoffe das sich das im Laufer der Reihe noch ändert.


    Die Lesung fand ich gelungen, vor allem Ulrike Hübschmann gefiel mir sehr gut. Momentan bin ich in Hörbuchlaune und werde die andren Bände auch als Hörbuch lesen. Praktischerweise gibt es sie auf Spotify. Ein weiterer Pluspunkt ist für mich, das es eine vollständige Lesung ist. Ich mag keine gekürzten Hörbücher und versuche diese zu meiden.


    Von mir gibt es 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: