Pierre Loti – Islandfischer

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    Pierre Loti – Islandfischer
    Original: Pêcheur d'Islande
    Erstveröffentlichung:1886
    Übersetzung aus dem Französischen von Dirk Hemjeoltmanns und Otfried Schulze


    Inhalt:


    Jedes Jahr im Frühling brechen die Fischer aus der Bretagne auf nach Norden, um vor Island Dorsch zu fangen. Diese Arbeit sichert den Lebensunterhalt vieler Familien in Paimpol, ist aber aufgrund der rauen Gewässer vor Island gefährlich. Und so kehren viele Schiffe nach der Fangsaison nicht zurück. Im Mittelpunkt des Romans stehen die beiden Freunde Yann Gaos und Sylvestre Moan, die zusammen dem Beruf des Islandfischers nachgehen. Aber ihre Wege trennen sich, denn Sylvestre, der Yanns Schwester heiratet, muss seinen Wehrdienst ableisten. Yann will grundsätzlich nicht heiraten aber da ist noch Gaud Meval, die ihn schlussendlich doch überzeugen kann. Und so nimmt für alle drei das Schicksal seinen Lauf.


    Meine Meinung:


    Islandfischer ist eine eindrucksvolle tragisch-romantische Liebesgeschichte. Aber Loti erweist auch dem beschwerlichen Leben der Menschen in der Bretagne ihren Respekt – seien es die Fischer selbst oder deren Angehörigen, die immerfort auf die Rückkehr ihrer Liebsten hoffen. Das Schicksal Sylvestres dagegen fernab der Heimat zeigt die Sinnlosigkeit des Krieges. Es gibt selten Geschichten, die so tief traurig sind und einen trotzdem in ihren Bann ziehen. Man fühlt mit den Hauptfiguren und ihren Sehnsüchten, hofft auf ihr Glück und hat doch schon gleichzeitig eine Ahnung. Den Mittelpunkt dieses Romans bilden aber nicht die Figuren selbst, sondern das Meer in seiner Schönheit, seiner Wildheit und seiner Unberechenbarkeit. Das Meer ist eine personifizierte Macht und Loti findet immer wieder die richtigen Worte. Seine Naturbeschreibungen mildern den bitteren Beigeschmack des Erzählten ab und so folgt Schlag auf Schlag ohne dabei in ein plumpes Spektakel zu verfallen.


    Fazit:


    Eine herzzerreißende leidenschaftliche Geschichte in einfachen aber eindrucksvollen poetischen Bildern – pure romantisierte Traurigkeit, manchmal ein wenig klischeehaft, was aber wohl der Entstehungszeit des Romans geschuldet ist.


    4ratten