Hier mal meine erste Rezension ever... Hab mir auch ganz doll Mühe gegeben!
Geraldine Brooks - Das Pesttuch
Inhalt:
Als im Jahre 1665 der Schneidergeselle George Viccars aus dem fernen London einen Stoffballen in das kleine Dorf im Norden Englands bringt, freuen sich vor allem die Frauen auf neue Kleider. Noch ahnt niemand, dass mit dem Tuch der Tod in ihre Mitte getragen wird. Bald danach sterben die ersten Kinder, und die Pest hält Einzug im Dorf.
Die Geschichte einer jungen Frau, die mutig gegen den Schwarzen Tod kämpft und umgeben von Tod und Verzweiflung ihr persönliches Glück findet. Ein großer historischer Roman, der an Bilder von Breughel erinnert.
Über die Autorin:
Geraldine Brooks, mehrfach ausgezeichnete Journalistin und Sachbuchautorin, wurde zu ihrem Debütroman durch ein Hinweisschild auf ein englisches "Pestdorf" angeregt. Dort hatten sich die Menschen bei Ausbruch der Pest im 17. Jahrhundert selbst in Quarantäne begeben, um das Ausbreiten der Seuche zu verhindern. An ihren Mut und ihre Verzweiflung erinnert bis heute im Peak District ein kleines Museum.
Meine Meinung:
Keine schlechte Geschichte und nicht unspannend zu lesen. Auch hat dieses Buch kaum Längen und liest sich sehr leicht und schnell. Ich war mit den 352 Seiten innerhalb von 3 Tagen fertig. Man möchte immer wissen, wie es weitergeht und wie sich die Dorfbewohner und deren Umgang miteinander entwickeln.
Für mich persönlich war noch spannend zu lesen, wie es damals in kleinen Dörfern ablief, da es mich ja selbst in so ein kleines 364-Seelen-Dorf verschlagen hat. Das gab natürlich noch eine Menge Vergleichsmöglichkeiten was z.B. den Dorfaufbau und die Stellung der einzelnen Bewohner damals anbelangt.
Dem Satz "Ein großer historischer Roman..." kann ich allerdings nicht ganz zustimmen. Man erfährt in diesem Buch kaum etwas über das eigentliche Leben zur damaligen Zeit und hat auch bei der Roman-Heldin eher den Eindruck einer modernen Frau aus dem letzten Jahrhundert. Es driftet leider ziemlich schnell in die Klischee-Ecke ab: Junge Frau, schon immer ein sehr schweres Leben geführt, erfährt fast nur Ungerechtigkeiten, übersteht aber dies alles und hat immer noch einen ausgezeichneten "Gut-Böse-Sinn", der sie natürlich auch (fast) immer richtig handeln lässt. Schade! Da hätte man bestimmt noch mehr rausholen können.
Auch erfährt man sehr wenig über die Pest als solche und was man zur damaligen Zeit darüber wusste. Grundsätzlich liest man nur "XY wurde krank, bekam eine Eiterbeule, die platzte und dann starb er."
Tja, und dann kommt der Schluss... Über den werde ich natürlich grundsätzlich nichts verraten, außer, dass dieser an Klischees kaum noch zu übertreffen ist.
Empfehlen würde ich dieses Buch allen, die noch eine leichte Urlaubslektüre brauchen und sich nicht zwischen "Frauenroman" und "historischen Roman" entscheiden können.
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