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Gegen jede Wahrscheinlichkeit ist es dem jungen Seher Awin gelungen, den Lichtstein zu erlangen. Aber als er zu den Zelten seines Stammes zurückkehrt, hat die Wüstengöttin Slahan seine Sippe entführt. Awin bricht sofort auf, um seinen Clan zu retten, doch Intrigen, Missgunst und alte Feinde halten ihn auf. Und als Awin endlich erahnt, was die grausame Slahan wirklich plant, scheint es längst zu spät zu sein, um sie aufzuhalten …
Ich hatte ja nach dem ersten Band nicht unbedingt weiter lesen wollen, aber der Kollege hat mir, als ich seinen Raum betrat, Band 2 direkt in die Hand gedrückt und da er gerade telefonierte, konnte ich auch nichts dagegen sagen – hab ich es halt angenommen und gelesen.
Das mich so störende Duckmäusertum Awins gegenüber seinem Lehrmeister tritt im zweiten Buch nicht mehr auf, die Fronten sind deutlicher erkennbar. Trotzdem wirkt Awin unentschlossen und sich seiner Fähigkeiten nicht bewusst. Der Autor hat es aber leider versäumt, seinem Leser echte Einblicke in Awins Gedanken und Gefühle zu geben, so dass seine Entscheidungen, wenn er sie endlich trifft, immer ziemlich plötzlich wirken. Man hat stets den Eindruck dass er nur auf äußere Einflüsse reagiert, nicht aus sich selber heraus agiert. Die anderen Figuren - auch die Bösen - wirken sogar noch blasser als er. Am herausstechendsten ist da noch ein in einen Stab gebannter Zauberer
Die Geschichte kann die farblose Figurenzeichnung auch nicht herausreißen, sie besteht aus endlos wirkenden Diskussionen mit Herumreiterei durch die Gegend dazwischen und einer reichlich untaktisch angegangenen Schlacht am Ende.
Manchmal wirkt das ganze Buch wie ein Entwurf, den der Autor vergessen hat, mit Leben zu füllen. Da es sich immerhin recht zügig liest und ich jetzt schon so weit gekommen bin, dass ich das Ende gerne kennen würde, werde ich den dritten Teil vermutlich auch noch lesen, werde allerdings keine Empfehlung aussprechen.
