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Inhalt
Vor über zehn Jahren ist Annette der Liebe wegen von Genf in die Niederlande gezogen. Liebe und Mann sind weg und was geblieben ist sind ein Sohn im Teenageralter und eine Wohnung in Amsterdam. Aber wie lebt es sich eigentlich als Deutsche im Land von Tomaten und Tulpen? Sind die Niederländer wirklich so verschieden von uns oder trennt uns nur der Ärger über ein Fußballspiel von 1974?
Meine Meinung
Für Holländer ist alles lekker, außer den Tomaten die nur aus Wasser bestehen. Es gibt mehr Fahrräder pro Kopf als Kinder und jeder Holländer schleppt praktisch immer einen Sack Kartoffeln mit in den Urlaub (der natürlich im Wohnwagen gemacht wird). Solche und ähnliche Vorurteile gibt es über unsere Nachbarn. Als Wahlholländerin kann die Autorin mit einigen aufräumen, andere werden dagegen bestätigt.
Um es gleich vorweg zu nehmen: ich kenne die andere Seite der Münze, denn wegen mir ist ein Holländer nach Deutschland gezogen. Deshalb konnte ich über den deutschen Stammtisch in Amsterdam, bei dem sich die Mitglieder nach Besuchen in der Heimat mit lang vermissten versorgen leise lachen und bestätigen, dass es so etwas auch umgekehrt gibt. Auch die Abneigung gegen die typisch holländischen Geburtstagsfeiern kann ich verstehen. Und sowieso: wieso darf zum Kaffee nach dem Essen nur ein Keks gegessen werden?
Andere Sachen wie das Ausschneiden der Sammelpunkte auf Kaffeepackungen kenne ich aus eigener Erfahrung. Mir ist auch schon aufgefallen, dass alle niederländischen Frauen Stiefel zu tragen scheinen und dass das Gesundheitssystem der Niederlande einige Mängel hat.
Ab ungefähr der Hälfte des Buchs sind der Autorin anscheinend die guten Argumente ausgegangen. Waren die Kapitel bis dahin eher lustige Anekdoten wurden sie in der zweiten Hälfte unnötig breit getreten und die Witze wurden deutlich schlechter. Das Augenzwinkern der ersten Hälfte hat hier gefehlt. Am Ende war ich mir nicht sicher, ob Annette Birschel wirklich noch gerne in Amsterdam lebt oder ihre neuen Landsleute wirklich mag.
Liebe Grüße
Kirsten