Natalie Babbitt - Das Gebetbuch des Teufels: Geschichten aus der Unterwelt

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    Inhalt:
    Ein Künstler, der die Hälfte seines Wesens in sein Werk fliessen lässt, eine Meckerziege, drei empörte Damen, zwei ungleiche Brüder und andere buchstäblich bunte Vögel aus der Hölle werden hier mittels Kurzgeschichten vorgestellt. Im Mittelpunkt von alledem steht natürlich der Herr und Meister selbst, der Teufel. Und wie sollte es auch anders sein, machen ihm diese sündhaften Leute alle nur Ärger, denn schliesslich sind in der friedlichen Hölle Spass und Spektakel streng verboten!


    Meine Meinung:
    Ja, der Teufel, unser Schatz, ist fast zu bemitleiden, so wie er sich da diese ewigen Plackereien antun muss. Entsprechend „herzig“, wie man in der Schweiz sagt, ist das Buch. Als amüsant gedachte Geschichten, die einem aber meist nicht mehr als ein schwaches Schmunzeln abringen können, werden von lustigen Bildchen in allen möglichen rot-Tönen angereichert. Die moralapostolischen Schlusssätze erschienen mir überwiegend unnötig und letztlich siegt eben doch meist die Tugend. Ich fand das enttäuschend, denn von einem „Gebetsbuch des Teufels“ erwarte ich schon ein bisschen mehr Boshaftigkeit, ein bisschen mehr Partei für den Fürsten der Unterwelt und ein bisschen weniger christliche Kindererziehung. Statt einer ironischen Beleuchtung menschlicher Fehlbarkeiten, werden uns hier warnende Märchen serviert. Ich mag Märchen, aber nicht, wenn sie so gekünstelt wirken. Dies dient nicht einmal der Kindererziehung, eher der Belustigung unserer Grossmütter. Nichts gegen die Grossmütter, etwas gegen den Erzählstil. Denn die – wohl des Teufels Meinung nach eindeutige - Sprache lässt ebenfalls zu wünschen übrig.


    Mit rund 150 Seiten mehr ein Büchlein als ein Buch, reichen die seltsam anmutenden Erzählungen gerade mal knapp für eine langweilige Zugfahrt. Mitreissen können sie nicht, da ist selbst das Reisemagazin der Schweizerischen Bundesbahnen noch spannender.


    Für diese unglaublich miese Leistung, mit der ich mich jetzt sage und schreibe über eine Woche lang herumgeschlagen habe – obwohl ich doch Ruhe im Thronsaal angeordnet hatte! – gibt es ganz ohne „leider“ nur


    2ratten