Thomas King (Hrsg.) - All My Relations

  • Thomas King (Hrsg.) - "All My Relations. An Anthology of Contemporary Canadian Native Prose"


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    Es existiert keine deutsche Übersetzung der Anthologie, möglicherweise lassen sich aber einige Texte anderswo in Übersetzung finden, bei Interessse kann ich die Titel gerne nachliefern.


    Der Herausgeber Thomas King hat in dieser Anthologie Texte von indigenen Autoren versammelt, die fern von jeder Indianerromantik ihr Leben heute beleuchten. In anderen wiederum werden Mythen neu erzählt, oder das Überleben von Traditionen thematistiert. Außer einem Longpoem, das eine mündliche Erzählung imitiert, handelt es sich um Prosatexte, die mit unterschiedlichen Erzähltechniken arbeiten, und in sehr unterschiedlicher Qualität ausgeführt sind.


    Und das ist, für mich zumindest, schon eines der größten Mankos der Anthologie: die Qualität des Geschriebenen schwankt extrem. Da folgt auf eine passable Kurzgeschichte ein absoluter Griff ins Klo und Langweile wird von Spannung und abermaliger Langeweile abgelöst.


    Richtig herausragend ist keine der Geschichten, am ehesten noch jene, in der eine indianerverrückte Deutsche enttäuscht ist vom normalen Leben der Indianer - der einzige, der ihrem Vorurteil gerecht wird, ist der ebenfalls deutsche Medizinmann, der in einem Tipi wohnt und Bücher über indianische Medizin schreibt.


    Ansonsten sind die meisten Erzählungen wenig aufregend und - leider - teilweise extrem langweilig. Schade daran ist, dass mich das Thema grundsätzlich interessieren würde, aber die Ausführung mich nicht dazu verleitet, mich intensiver damit zu beschäftigen. Allerdings hat es, gerade zu Beginn, Spaß gemacht nach so langer Zeit wieder einmal Kurzgeschichten zu lesen.


    Ein schönes Detail sind die Kurzbiographien der Autoren, die im Anhang zu finden sind.


    Ich habe aus den Bewertungen der einzelnen Geschichten den Durchschnitt errechnet und komme so auf


    2ratten

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried