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Simons Bericht. Eine nordische Odyssee
Lebensbericht des Simon Gronewech aus Lübeck, von ihm selbst erzählt im Jahre seines Todes 1402
Das Buch könnte auch in die Abteilung Historische Romane passen, aber die Erlebnisse des Simon Gronewech sind durchwegs so abenteuerlich, dass es hier besser untergebracht ist.
Der Kaufmannssohn aus Lübeck sitzt im Kerker und diktiert einem Mönch seine Abenteuer, während draußen beraten wird, auf welche Weise er zu Tode gebracht werden soll. Die Gegenwart im Kerker nimmt nur wenig Raum ein und wechselt sich mit ausführlichen Kapiteln über die Vergangenheit ab.
Ich stecke gerade mitten in der Geschichte und überlege, ob ich mir den Rest des Lebensberichtes noch antun soll. Stilistisch ist das Buch brilliant. Die Sprache ist der Zeit angepasst und sehr lebendig. Das ist auch der Grund, warum ich noch weiterlese. Simons Erlebnisse hingegen sind teilweise haarsträubend und nichts für zarte Gemüter. Mord, Vergewaltigung, Kanibalismus, Bordelle, Fäkalien und klirrende Kälte sind nur ein Bruchteil der Widrigkeiten, die thematisiert werden. Ein Ereignis folgt rasch auf das nächste und dazwischen bleibt wenig Zeit für Verschnaufpausen. Handel und Seefahrt nehmen bislang leider nur einen geringen Teil des Berichtes ein, auch die Gepflogenheiten der fremden, von Simon besuchten Länder kommen sehr kurz. Durch die manchmal unglaubhaften Begebenheiten bleibt immer fraglich, was man für bare Münze nehmen darf.
Eigentlich ist mir zu viel los in Simons Leben, aber er erzählt so schön...