Bernard Cornwell - Der Bogenschütze (Auf der Suche nach dem Heiligen Gral 1)

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

     

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Originaltitel: Harlequin / The Archer's Tale


    Auf der Suche nach dem Heiligen Gral (The Grail Quest)


    Der Bogenschütze
    Der Wanderer
    Der Erzfeind



    England 1342: Thomas hat eigentlich nicht viel Lust auf sein Studium in Oxford und ein Schicksalsschlag verändert dann auch sein Leben völlig. Sein Heimatdorf wird überfallen, die Reliquie aus der Kirche gestohlen und sein Vater getötet. Thomas schwört Rache und da die Räuber aus Frankreich übergesetzt waren, schließt er sich den englischen Bogenschützen an und zieht in den Krieg aufs Festland. Der Autor überspringt geschickt einige Zeit und setzt dann seine Erzählung ein paar Jahre später zum Ausbruch des Hundertjährigen Krieges wieder ein. Thomas trifft tatsächlich den Mörder seines Vaters wieder und auch die Reliquie findet sich, doch es scheint noch mehr Geheimnisse rund um seine Abstammung zu geben und es gibt das Gerücht, dass seine Familie auch den heiligen Gral besäße. Dazu gibt es gute Freunde, private Fehden und schöne Frauen.


    Thomas ist sympathisch, auch wenn man manchmal seinen Entscheidungen nicht so ganz folgen kann. Sein Beharren darauf, dass er einfach nur Bogenschütze sein möchte, ist zwar objektiv gar nicht mal so unverständlich, er ist gut in seinem Beruf und das ist seine einzige Chance auf genügend Reichtum für einen angenehmen Lebensabend. Es wirkt auf den Leser aber trotzdem komisch, da dadurch deutlich wird, dass eigentlich alles was passiert, gegen Thomas‘ Willen geschieht.


    Cornwell zeigt wieder sein Talent für Schlachtenbeschreibungen, die Taktik der Schlacht von Crécy, der ersten großen Schlacht des Hundertjährigen Krieges, wird sehr klar beschrieben. Aber auch bei den Plünderungen nach einer Eroberung und Verheerungen, die die Armee im Umland anrichtet, nimmt er kein Blatt vor den Mund. Der Schrecken wird dabei zwar deutlich, Cornwell hält sich mit persönlichen Wertungen aber dankenswerterweise zurück – Krieg ist nun einmal brutal, da sprechen die Geschehnisse für sich, auch wenn man das Ganze nicht unter heutigen Gesichtspunkten betrachten kann.


    Etwas überrascht hat mich, wie Cornwell die Katharer in seine Geschichte einflicht. Normalerweise sind sie in historischen Romanen die unschuldigen Helden, die von der bösen Kirche verfolgt wurden, Cornwell aber hält sich an die historische Betrachtungsweise und beschreibt sie so, wie sie im 14. Jahrhundert vermutlich tatsächlich von der Allgemeinheit betrachtet wurden, nämlich als abtrünnige Ketzer.


    Mir hat „Der Bogenschütze“ sehr gut gefallen und auf irgendwelche Übersinnlichkeiten, die ich beim Titel der Reihe befürchtet habe, hat Cornwell auch verzichtet. Der Gral gewinnt seine Macht aus dem Glauben an ihn und nicht dadurch dass Gott ins Weltgeschehen eingreift. Der nächste Band liegt schon bereit und wartet nur noch darauf, dass ich diese Rezension zu Ende schreibe.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von illy ()