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Inhalt
Ein totgeborenes Kind, welches zweimal zum Leben erweckt wird. Ein dunkles Zeitalter, in dem die Kirche mehr zu sagen hat als der logische Menschenverstand. Eine Freundschaft, die keine Standesgrenzen kennt. Und ein Mörder, der sich nach den Herzen unberührter Mädchen verzehrt. Das sind die Zutaten dieses historischen Krimis, der die Geschichte von Isenhart erzählt.
Meine Meinung
Ich hatte mal wieder richtig Lust auf einen historischen Schmöker ... da kam mir „Isenhart“ gerade recht. Und das Buch hat mich nicht enttäuscht. Es hat wirklich alles zu bieten, was man von einem Mittelalter-Roman erwarten kann: historische Atmosphäre, spannende Handlung, facettenreiche Charaktere und … tada … keine Goldschmiedinnen, Gauklerinnen oder sonstige -innen. Auch als Männer verkleidete Frauen kommen nicht vor, was ich persönlich sehr angenehm finde.
Stattdessen geht es im Isenhart, den Sohn eines Goldschmiedes. Bereits zu Beginn erfährt man, dass er eigentlich tot geboren wurde, aber durch ein Wunder wiederbelebt werden konnte. Zeit seines Lebens begreift er die Dinge anders als andere Menschen und legt einen enormen Wissensdurst an den Tag. Sehr spannend war für mich, die Reaktionen seiner Umwelt beobachten zu können und dadurch in die Mentalität des Mittelalters voll einsteigen zu können.
Natürlich geht es auch um die Morde, die Isenhart aus persönlichen Gründen versucht aufzuklären. Die Ermittlungen sind interessant und führen sogar aus Deutschland hinaus. Auch hier hat mir besonders gut gefallen, dass alles sehr realistisch erschien und man sich die verschiedenen Orte gut vorstellen konnte. Überhaupt hatte ich immer den Eindruck, mich direkt im Mittelalter zu befinden, weil einfach das Verhalten der Personen und die Umgebung so realistisch schienen.
Witzig fand ich, dass der Autor immer wieder die Herkunft von Redewendungen wie „Halt die Klappe“ oder „Alles in Butter“ erklärt. Achja, schwache Nerven sollte man nicht mitbringen und prüde sollte man auch nicht sein. Es wird so ziemlich jede sexuelle Praxis beschrieben, die man sich vorstellen kann.
An dem Buch gestört haben mich einige Wiederholungen. Ich weiß nicht wie oft darauf hingewiesen wurde, dass im Winter alle eng beieinander schlafen. Auch Isenharts Verbundenheit zu Henning wird tausendmal betont … blabla, ich habs schon nach dem zweiten Mal verstanden. Diese Wiederholungen sind nicht unbedingt wörtlich, es wird aber immer wieder auf solche Begebenheiten hingewiesen.
Naja, insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen. Ich zumindest hatte den Eindruck, dass der Autor sich mit dem Mittelalter auseinandergesetzt hat, bevor er eine wilde Geschichte erfunden hat. Klar, komplett realistisch ist sie nicht, aber mir hats gereicht. Fazit: Gute Unterhaltung.