Aldous Huxley - Point Counter Point / Kontrapunkt des Lebens

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    Die Handlung dieses Romans zusammenzufassen, ist nahezu unmöglich, doch der Fokus liegt bei „Point Counter Point“ auch ganz woanders. Aldous Huxley entwirft hier ein faszinierendes Gesellschaftsporträt des Englands Ende der 1920er Jahre und lässt seine Figuren wie ein musikalisches Thema immer wieder auf-, abtauchen und in variierender Zusammensetzung wiederkehren. Da wären z.B. der alternde Maler John Bidlake, dessen Sohn Walter sich in eine Amour Fou mit der Lebefrau Lucy Tantamount stürzt. Deren Vater Lord Edward widmet sich – unterstützt von seinem Assistenten Illidge, der sich dem Kommunismus zugehörig fühlt – biologischen Studien. Walters Schwester Elinor, die mit dem Schriftsteller Philip Quarles verheiratet ist, ist gerade mit ihrem Mann aus Indien zurückgekehrt. Zum weiteren Bekanntenkreis gehören außerdem Walters Chef Burlap, das Ehepaar Mark und Mary Rampion und der vom Leben gelangweilte Spandrell; und das sind bei weitem noch nicht alle Figuren, die im Laufe der Handlung auftreten.


    Was Huxley mit diesem Roman beabsichtigt, lässt er seine Figur Philip Quarles, das Alter Ego des Autors, in sein Notizbuch schreiben:


    Zitat von S. 299

    Novel of ideas. The character of each personage must be implied, as far as possible, in the ideas of which he is the mouthpiece.


    Dies führt dazu, dass zwischen den Charakteren manchmal endlos lange Diskussionen geführt werden, die es so im wirklichen Leben wohl nie geben würde und manchmal etwas mühselig zu lesen sind. Dennoch hat mir „Point Counter Point“ gut gefallen, sogar besser als das bekanntere „Schöne neue Welt“. Ein großer Pluspunkt sind vor allem die treffenden Charakterisierungen der verschiedenen Figuren (die alle ein reales Vorbild haben, der englische Wikipedia-Artikel hilft diesbezüglich weiter) und die Verdichtung der Handlung gegen Ende, auch wenn dort etwas viele tragische Ereignisse auf einmal eintreten.


    Einige Sätze, die ich mir angestrichen habe, möchte ich hier gerne noch zitieren:


    Zitat von S. 226

    How do you know that the earth isn't some other planet's hell?


    Zitat von S. 297

    Every object and event contains within itself an infinity of depths within depths. Nothing's in the least like what it seems – or rather it's like several million other things at the same time.


    Zitat von S. 406

    But so is all real, genuine, living truth – just nonsense according to logic. And logic is just nonsense in the light of living truth.


    Fazit:
    Eine nicht ganz leichte, aber dennoch gewinnbringende Lektüre. Schade, dass dieser Roman hinter den bekannteren Werken Huxleys etwas in Vergessenheit geraten ist.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: