Luke Burrage - Minding Tomorrow

  • Huhu, ihr Lieben!


    Hier muss ich etwas ausholen. Dieses Buch sagt vermutlich niemandem etwas. :breitgrins:
    Ich höre ja regelmäßig Podcasts über Bücher, unter anderem auch Luke Burrages Science Fiction Book Review Podcast. Luke ist mir über die Monate so sympathisch geworden, dass ich mich dazu habe hinreißen lassen, sein erstes Buch runterzuladen. Er bietet es kostenlos als e-book an. Entweder auf seiner Homepage oder auf Goodreads, wo man es einfach runterladen darf.


    Titel: Minding Tomorrow
    Erschienen: 2009
    Seiten: 145 (sagt mein Kobo :zwinker:)


    Inhalt:
    Wer es gerne linear und chronologisch hat, ist hier falsch. Kein Kapitel folgt dem anderen in chronologischer Reihenfolge und die Tatsache, dass der Protagonist fast jedes Mal einen anderen Namen trägt, hilft auch nicht gerade bei der Orientierung. Der Einfachheit halber nenne ich ihn in dieser Rezi daher Nick (einer seiner Namen).
    Das Buch beginnt damit, dass seine Freundin ihn verlässt. Nick scheint sehr viel Geld zu haben, man weiß aber nicht woher. In anderen Kapiteln hat er nicht nur Geld, sondern auch Macht. Er versucht immer wieder, die Welt zu verbessern. Sei das durch forscherische Tätgikeiten, Spenden an Organisationen, die das Reisen in den Weltraum ermöglichen, das Aufdecken von geheimen Verschwörungen der Regierung oder die Entwicklung eines Tsuname-Frühwarnsystems. Nicks einziges Ziel scheint zu sein, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Seltsam ist nur, dass er Wissen, Geld und Macht besitzt, die er eigentlich gar nicht haben dürfte...


    Meine Meinung:
    Ich war vorgewarnt, dass diese Geschichte viel Aufmerksamkeit erfordert und dass die Handlung absolut drunter und drüber geht. :breitgrins: Deshalb fiel es mir auch nicht so schwer, der Handlung zu folgen. Während am Anfang noch alle Handlungsstränge völlig unabhängig voneinander zu sein scheinen, tauchen Nicks andere Namen dann immer öfter auf und man beginnt, Zusammenhänge zu erkennen. Ganz zum Ende schließlich fließen alle zusammen und im Kopf geht ein Licht auf. Wer's noch ganz genau und der Reihe nach aufgelistet haben möchte, kann im Anhang spicken. :breitgrins:


    Ich war erstaunt darüber, wie gut mir dieses dünne Büchlein gefallen hat. Man merkt, dass Luke Burrage noch viel zu lernen hat, was Schreiben betrifft. Er schafft es sehr gut, Spannung aufzubauen und zu halten, aber wir verweilen in fast jedem Kapitel zu kurz mit dem Protagonisten, als dass man wirklich in die angeschnittenen Themen und Ideen versinken könnte. Und diese Themen haben's wahrlich in sich. Ich möchte nicht zu viel verraten, da mir bei einigen Ideen wirklich der Mund offen stand, entweder, weil sie so verrückt oder so faszinierend waren. Hier gibt's Theorien zu Zeitreisen, das Erkunden der Galaxie, Dunkle Materie, Sex bei Schwerelosigkeit und kopierbare Synapsen. :entsetzt:
    ich hätte mir mehr von allem gewünscht. :breitgrins: Das ist auch mein größter Minuspunkt. Das Buch ist nur 145 Seiten lang und es wurden sehr viele Ideen hineingestopft. Die hätten alle länger erzählt werden und besser ausgebaut werden können. Die Nebencharaktere sind alle völlig blank geblieben und ich konnte nur mit Andrew irgendeine Art von Bindung aufbauen. Den mochte ich, obwohl auch über ihn nicht viel bekannt ist. Alle anderen Charaktere sind aber schlicht und einfach Pappe.


    Nick dafür ist umso interessanter und die Dinge, die er erlebt, sind wirklich spannend beschrieben. So erlebt er etwa einen Tsuname hautnah mit. Überhaupt geht Luke Burrage sehr auf moderne Dinge ein. Die Technologie ist so weit fortgeschritten, dass mithilfe von viewsors (Brillen) eine Schicht über die echte Welt gelegt wird, auf der Werbeplakate, Anzeigen, Wegbeschreibungen und Preise von Lebensmitteln angezeigt werden.
    Die Kapitel sind auch nicht alle in derselben Art erzählt. Eines ist zum Beispiel ein Interview mit dem Protagonisten, eines sind Dateien einer unbekannten Organisation - diese beiden Kapitel haben mir auch insgesamt am besten gefallen.


    Und damit gibt's für ein Buch, an das ich praktisch keine Erwartungen hatte, ganze:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße,
    Wendy

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