Dritter Teil: Kapitel 1 bis 6

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  • Hier können wir über den dritten Teil des Buches, Kapitel 1 bis 6 diskutieren.
    (Seitenangabe Insel-Taschenbuch von 2002: Seite 301 - 384)

    Einmal editiert, zuletzt von Annabas ()

  • Gestern Nacht musste ich dann unbedingt noch weiterlesen. :smile:


    Also, echt heiß die Geschichte mit Emma und Léon! Und wie ich es schon geahnt hatte, geht es ja auch schnell zur Sache. Diese "Reise" in der Kutsche war ja echt der Hammer! Und wie kackendreist Emma dann Charles notorisch betrügt. Echt abgebrüht! Das mit Rodolphe war schon krass, aber jetzt steigert sie sich noch, finde ich. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass das Ganze so richtig für Emma kickt. Das ist echt ne ganz schön verrückte und abgebrühte Frau! Und ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch zur damaligen Zeit Aufsehen erregt hat. Denn irgendwie ist sie auch ganz schön emanzipiert! Sie macht was ihr gefällt.


    Ich bin wirklich gespannt wie dieses Buch sich zum Ende hin entwickelt.

    Gruß suray

  • Léon hat bekommen was er wollte. Und noch einiges mehr... Zuerst diese Fahrt durch Rouen, dann schafft Emma es, sich jede Woche von Charles davonzustehlen. Und wie geschickt sie das anstellt. Und Flaubert beschreibt ja auch, welch ein Spaß ihr das lügen macht. Das letzte bisschen Mitleid das ich mit ihr hatte ist nun auch weg. Aber es dauert nicht lange und Léon hat die Nase voll von ihr. Welcher Mann, ausser Charles natürlich, hätte das nicht. Taucht sie doch ständig unangemeldet bei Léon auf, sogar in der Kanzlei. Sie buhlt um seine Aufmerksamkeit wie ein Schoßhündchen, genau wie bei Rodolphe damals. Das würde mir auch irgendwann auf die Nerven gehen, egal wie schön der Partner dann ist.
    Die Sache mit dem Händler Lheureux wird ja richtig krass. Emma wirft ihr Geld mit beiden Händen aus dem Fenster raus. Eine Wechselschrift folgt der nächsten (ich weiß immer noch nicht genau was das ist, aber scheinbar kann man diese Papiere an dritte weitergeben, denn nun hat ja dieser Vincard sie). Lheureux weiß genau wie er mit Emma umgehen muss das sie selbst nach Gesprächen um ihre Schulden noch teure Stoffe mit nach Hause nimmt :rollen:. Dann wird es langsam brenzlig um ihre Schuld, und was macht sie? Ignoriert einfach ihre Rechnungen und tut so, als wäre alles im grünen Bereich. Sie ist doch selber Schuld wenn sie nun alles verlieren wird. Und Charles wird vermutlich auf der Straße landen, und das einzige was man ihm vorwerfen kann ist, das er BLIND vor Liebe ist.


    Tolles Buch. Wie das wohl enden wird? Jetzt bleibt mir ja nur noch ein Teil übrig...

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • ....für diese Frau habe ich nur noch Kopfschütteln über :rollen:
    Ich glaube, das ihr gar nicht bewusst ist, wie ernst ihre finanzielle Lage eigentlich ist. Sie wirft das Geld mit vollen Händen zum Fenster raus und denkt gar nicht darüber nach...Da ist aber auch kein bisschen Verantwortungsgefühl gegenüber ihrer Familie ! Und wenn ich lese, wie Charles alles was sie tut rechtfertigt und den Boden unter ihren Füßen anbetet, dann wird mir mitlerweile echt übel - so eine Dumpfbacke ! Ich verstehe gar nicht, das es den Männern so gar nicht auffällt...
    Im real life, wie suray sagt :zwinker:, kenne ich auch so einen Fall - sie gibt das Geld aus, als gäbe es kein Morgen und er arbeitet dafür und überlässt alles ihr. Weiß aber von ihren Großeinkäufen nichts ! Und nun steht ihnen das Wasser bis zum Hals - wie bei Emma und Charles :breitgrins:


    Emma führt auf jeden Fall ein sehr reges Zweitleben in Rouen mit Léon und tobt sich ungeniert aus...Das auch dieser Mann irgendwann total
    genervt von ihr sein muss, war doch klar....Diese frau ist nicht nur anstrengend und launisch, sondern auch total nervig :rollen: Da hätte ich auch schon längst das Weite gesucht. Mal sehen, wie er es anstellt :smile:


    Dieser komische Lheureux ist wirklich ein ganz gerissenes Schlitzohr und ein echt schleimiger Kerl ! Die Stelle mit den ganzen Wechselgeschichten, war ziemlich konfus für mich und genau wie nanu?!, steige auch ich da nicht durch :breitgrins: Aber ich habe beschlossen, es auch dabei zu belassen... :rollen: Auf jeden Fall weiss der Händler ganz genau, wie er es anstellen muss und die dumme Emma ist ein gefundenes Fressen.


    Aber die Höhe war ja wohl die Stelle, an der Charles Vater gestorben ist und sie ihn behandelt, wie einen räudigen Hund :grmpf:
    Oder als Charles mit der kleinen Berthe im Garten war, sie zu ihrer Mutter wollte und Charles sagte, das es nicht gehen würde, sie würde doch wissen, das ihre Mutter nicht gestört werden wollte.... :heul:
    Zum Glück hat sie jedenfalls einen liebevollen Vater....


    Ein Absatz bleibt noch und ich will unbedingt wissen, wie es ausgeht.... :kaffee:

    Mein Patronus ist eine Büchereule

    Einmal editiert, zuletzt von simmilu ()

  • Hallo miteinander,


    so, jetzt habe ich weiterlesen können und heute abend gibt's dann den Endspurt. :lesen:


    Die Szene in der Kirche fand ich wieder sehr witzig. Léon brezelt sich auf:

    Zitat

    ... nachdem er sich das Haar hatte kräuseln lassen, brachte er es wieder in Unordnung, um seiner Frisur mehr natürliche Eleganz zu verleihen.


    :breitgrins:


    Und wie die beiden sich gegen den Kirchenführer (mit dem "Schweizer" ist sicher ein Schweizer Gardist gemeint) wehren müssen - da musste ich lachen. Bei der Kutschfahrt tat mir der Kutscher fast leid - er muss ohne Pause durch die Landschaft fahren und wird bei jedem Anhalten angegiftet ... :zwinker:


    Tja, aber dann wechselt die Stimmung ja bald und um Emma zieht sich die Schlinge zu. Ich muss ja zugeben, dass ich ein bisschen den Überblick verloren habe, wer jetzt mit welcher Vollmacht welche Schulden macht oder zahlt, irgendwie habe ich da nicht richtig aufgepasst. Aber dass die Situation dramatisch für Emma und Charles wird, ist eindeutig.


    Und mit Lheureux ist nicht zu spaßen - jetzt bin ich wirklich gespannt, wie es endet.


    Grüße von Annabas :winken:

  • Hallo miteinander,



    Denn irgendwie ist sie auch ganz schön emanzipiert!


    Hm, machen was man will ohne Blick auf die Folgen? Das verstehe ich nicht unbedingt als emanzipiert.
    In welchen Szenen siehst du Emma denn "emanzipiert"?



    Emma führt auf jeden Fall ein sehr reges Zweitleben in Rouen mit Léon und tobt sich ungeniert aus...


    Was mir da einfällt: Eigentlich merkwürdig, dass Emma noch nicht aufgeflogen ist. Sie muss sich zwar immer mehr in Lügen verstricken (wie z. B. die Quittung von der Klavierlehrerin) aber bei dem ganzen Tratsch und Klatsch in der Welt müssten die beiden doch irgendwann mal gesehen worden sein ... :gruebel:


    Grüße von Annabas :winken:


  • Hallo miteinander,



    Hm, machen was man will ohne Blick auf die Folgen? Das verstehe ich nicht unbedingt als emanzipiert.
    In welchen Szenen siehst du Emma denn "emanzipiert"?


    Na, ich finde schon, dass Emanzipation auch bedeutet sich als Frau nicht den üblichen Konventionen, Normen und Regeln zu beugen, sondern das zu tun, was frau gerade möchte. Sie spielt eben nicht das Arztfrauchen und lässt ihr Leben an sich vorbeirauschen, sondern sagt sich: Da gibt es noch mehr und das will ich. Und das hat ja nichts damit zu tun, ob ich die Folgen im Blick habe oder nicht, sondern dass ich als Frau mein Leben gestalte und nicht gestalten lasse. Und das tut sie ja nun definitiv. Insbesondere zu der Zeit als sie auch noch so kess und dreist den Dorfbewohnern gegenüber auftritt. Für die damalige Zeit sehr mutig und wie ich finde auch emanzipiert.


    Aber ich denke das Thema Emanzipation führt immer zu Diskussionen, da jeder darunter etwas anderes versteht.

    Gruß suray

  • Ich muss ja zugeben, dass ich ein bisschen den Überblick verloren habe, wer jetzt mit welcher Vollmacht welche Schulden macht oder zahlt, irgendwie habe ich da nicht richtig aufgepasst. Aber dass die Situation dramatisch für Emma und Charles wird, ist eindeutig.


    Ach, das ist nicht so schlimm. Dann geht es dir wie simmilu und mir und vor allen Dingen wie Emma. :zwinker: Lheureux ist aber so freundlich und erklärt es irgendwo noch mal ganz genau, oder war es schon in diesem Teil? Auf jeden Fall geht es um richtig viel Geld das Emma nicht hat, von dem Charles nicht weiß das es fehlt und von einem, der es jetzt zurück haben will. Der Rest ist eigentlich nicht so wichtig.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.


  • Was mir da einfällt: Eigentlich merkwürdig, dass Emma noch nicht aufgeflogen ist. Sie muss sich zwar immer mehr in Lügen verstricken (wie z. B. die Quittung von der Klavierlehrerin) aber bei dem ganzen Tratsch und Klatsch in der Welt müssten die beiden doch irgendwann mal gesehen worden sein ... :gruebel:


    Das hab ich mich auch schon gefragt und auch die ganze Zeit darauf gewartet, das irgendwer irgendwas ausplappert...Aber wahrscheinlich hat sich der Autor gedacht, das er einen anderen Ausgang der Geschichte möchte :breitgrins:
    Eigentlich hätte sie jemand sehen müssen, schließlich ist sie ja zum Schkuss ganz ungeniert durch Rouen spaziert - mit Lèon am Arm...

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Das hab ich mich auch schon gefragt und auch die ganze Zeit darauf gewartet, das irgendwer irgendwas ausplappert...Aber wahrscheinlich hat sich der Autor gedacht, das er einen anderen Ausgang der Geschichte möchte :breitgrins:
    Eigentlich hätte sie jemand sehen müssen, schließlich ist sie ja zum Schkuss ganz ungeniert durch Rouen spaziert - mit Lèon am Arm...


    Vielleicht sind sie ja auch gesehen worden - aber die Betroffenen - sprich Charles - erfahren doch so etwas trotzdem als Allerletzte, da sich keiner traut etwas zu sagen.

    Gruß suray


  • Aber ich denke das Thema Emanzipation führt immer zu Diskussionen, da jeder darunter etwas anderes versteht.


    Das stimmt. :smile:
    Ich hänge sehr am wörtlichen Sinn: emanzipieren = sich unabhängig machen.
    Und davon ist Emma weit, weit entfernt.


    Grüße von Annabas :winken:


  • Vielleicht sind sie ja auch gesehen worden - aber die Betroffenen - sprich Charles - erfahren doch so etwas trotzdem als Allerletzte, da sich keiner traut etwas zu sagen.


    Da hast du recht. Obwohl ich in dem Fall eher glaube, das man sein Wissen erstmal für sich behält, um zu gegebener Zeit mit seinem Trumpf etwas Provit für sich rauszuschlagen !! :rollen: Aber da das ja nicht relevant war, kann man sich natürlich viel ausdenken :smile:

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  • Ich hänge sehr am wörtlichen Sinn: emanzipieren = sich unabhängig machen.
    Und davon ist Emma weit, weit entfernt.


    Das sehe ich ebenso. Und "Emanzipation" im Sinne von Selbstverwirklichung darf für mein Verständnis auch anderen nicht schaden. Für meine Begriffe ist Emma nicht emanzipiert, sondern gnadenlos egoistisch.


    Die Geschichte mit den Wechseln und der Generalvollmacht ist schon sehr raffiniert von dem Händler und Emma eingefädelt. Und die gute Emma schreckt weiterhin vor keiner Lüge zurück, macht sie sogar zum Sport - ein trauriges Geschöpf im unangenehmesten Sinne. Interessant ist übrigens auch, dass Emma außer ihren Liebschaften scheinbar keine sozialen Kontakte pflegt, das war doch sicherlich eher unüblich...


    LG
    Alexa