Carla Berling - Vom Kämpfen und vom Schreiben

  • Carla Berling – Vom Kämpfen und vom Schreiben


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    Da ich neuerdings mit dem Gedanken spiele, Texte zu verfassen und diese vielleicht sogar zu veröffentlichen, lese ich den einen oder anderen Schreibratgeber und so bin ich hier auf das Buch von Carla Berling gestoßen. Ich habe bereits etliche Schreibratgeber in meinem Regal stehen und wollte das Buch irgendwann später lesen. Die ersten Sätze eines neuen Buches lese ich aber immer sofort, als Begrüßung sozusagen. Dieses Buch habe ich mit dem Ritual der Begrüßung gleich ganz verschlungen.


    Zuvor sei erwähnt: Es ist kein Schreibratgeber sondern "nur" eine Autobiografie. Um das Handwerk Schreiben geht es gar nicht. Einblicke (und zwar ziemlich interessante) verschafft es in den Prozess der Veröffentlichung eines Buches.


    Das Buch ist die beeindruckende Biografie einer Frau, die sich eines Tages (sie ist zu diesem Zeitpunkt über 30 Jahre alt und hat 2 kleine Kinder) einbildet, mal eben zuck-zuck einen Bestseller zu schreiben, um die Familie aus der finanziellen Not zu retten. Immerhin hatte sie in Deutsch gute Noten und sie hat schon immer gerne geschrieben (was auch immer das heißt weiß der Leser nicht, aber sie hat nicht eine Schublade voller Kurzgeschichten, Lyrik, Romane oder sonst etwas in der Richtung). Mit diesem Schritt beginnt eine Odyssee , die ihr Leben völlig auf den Kopf stellt. Als Leser begleitet man sie für einen Zeitraum von etwa 20 Jahren, schüttelt zeitweise den Kopf über manche Naivität, ist aber meistens voller Bewunderung für den Einfallsreichtum und das Durchhaltevermögen, die diese Frau an den Tag legt. Carla Berling schreibt sehr ehrlich, sie verschont dabei niemanden, am wenigsten sich selbst. Es ist aber auch verdammt gut geschrieben, liest sich unterhaltsam und sogar spannend, man fiebert mit ihr mit: Wann schafft sie es endlich? Wann gerät sie an einen Verlag, der sie unterstützt und entlastet? Wann kann sie sich endlich dem Schreiben widmen, anstatt 90% der Zeit mit dem Marketing ihrer eigenen Bücher zu verbringen?


    Obwohl das Buch keineswegs pathetisch geschrieben ist, hat es mich an 2 Stellen sogar zu Tränen gerührt. An dieser Stelle sei aber erwähnt, dass die Autorin hauptsächlich satirische Bücher geschrieben hat und auch ihre Autobiografie an manchen Stellen einen satirischen Unterton aufweist.


    Empfehlenswert ist das Buch für jeden, der eine gute, unterhaltsame Geschichte lesen möchte. Für Biografie-Fans sowieso.


    Pflicht ist es meiner Ansicht nach für alle, die auch nur mit dem Gedanken spielen, eigene Texte zu veröffentlichen.


    5ratten und unbedingt: :tipp:

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie