Kristine Kathryn Rusch - Diving Into the Wreck

  • Hallo ihr Lieben!


    Trotz Lese- und Monatsrunden habe ich dieses Science Fiction Büchlein eingeschoben und mich erstaunlich gut unterhalten. Das Cover alleine hätte mich ja nicht überzeugt. :breitgrins:


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    Deutscher Titel: noch nicht bekannt
    Seiten: 269


    Inhalt:
    Die Ich-Erzählerin - von allen immer nur "Boss" genannt - ist Wrack-Taucher. Das bedeutet, sie fliegt in ihrem Raumschiff durch's Weltall auf der Suche nach interessanten, historischen Schiffen, die verlassen herumtreiben. Diese erkundet sie dann um sie entweder zu Touristenattraktionen zu machen, alte Artefakte zu entdecken oder einfach um das Wissen zu genießen, etwas ganz Wunderbares entdeckt zu haben.
    Sie ist am liebsten alleine und ganz alleine macht sie auch den Fund ihres Lebens. Ein riesiges Schiff, dass noch aus den Zeiten der Alten Erde stammt. Doch das ist eigentlich unmöglich. Und selbst wenn, wie konnte es so weit weg im Weltall landen? Der einzige Weg um das rauszufinden ist, ein Team zusammen zu stellen und in das Wrach zu tauchen...


    Meine Meinung:
    Von der ersten Seite an war ich wie gebannt.
    Kristine Kathryn Rusch erzählt in knappen, prägnanten Sätzen und schafft es, den Leser sofort zu packen. "Boss" ist zwar eine ziemlich deprimierende Heldin, ihre Erzählungen lesen sich aber sehr flüssig und erzeugen genau an den richtigen Stellen Spannung. Der Schreibstil hat mir also sehr gefallen und auch die Beschreibungen von Raumschiffen, futuristischen Geräten und Raumanzügen konnte ich nachvollziehen und mir gut vorstellen. Das ist für mich oft eine Herausforderung.


    Der Roman ist in drei Teile gegliedert, die ich passenderweise auch an drei Abenden gelesen habe :breitgrins:. Erstmal scheint der erste Teil mit dem Rest nichts zu tun zu haben, aber man merkt dann doch schnell, wie alles zusammenhängt. Die Gliederung fühlte sich sehr natürlich an, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass für die Anzahl an Seiten doch sehr wenige - wenn auch gute - Ideen vorhanden sind. Rusch konzentriert sich stark auf eine besondere Technologie, erwähnt das restliche Zukunftsleben nur nebenbei. Ich hätte mich sehr über genauere Infos zur politischen Situation in der Welt gefreut. Wir erfahren nur, dass die Neun-Planeten-Allianz und das Imperium Gegner sind und vor vielen Jahren einen grausamen Krieg geführt haben. Auch über das alltägliche Leben, die technischen Möglichkeiten, hätte ich gerne mehr erfahren. Diese werden angedeutet und es kommen einige wirklich spannende Ideen vor. Leider aber wird dieser Teil völlig vernachlässigt.


    Manche Charaktere bleiben leider auch eher flach. Rusch macht vor allem oft den Fehler zu sagen, was sie zeigen könnte. So denkt "Boss" oft, wie vorsichtig Karl ist, aber wir erleben ihn eigentlich eher mutig und sogar ein bisschen leichtsinnig. Der Rest der Crews, mit denen "Boss" arbeitet hat zwar jeweils eine eigene Hintergrundgeschichte und oft auch eine düstere Vergangengheit, aber seltsamerweise für mich trotzdem kaum Charakter, auch die Bösewichte nicht. "Boss" selbst kam mir schon dreidimensionaler vor, war aber so melancholisch und depressiv, dass ich auch nicht unbedingt mit ihr befreundet sein will. Aber man muss einen Charakter ja nicht gern haben, um gerne über ihn zu lesen. :zwinker:


    Insgesamt eine toll erzählte Geschichte mit guter Idee, die aber sicher als Novelle (worauf das Buch übrigens basiert) getan hätte. Den zweiten Teil der Serie werde ich aber sicher noch lesen. Denn hatte ich das Buch erstmal in der Hand, wollte ich es nicht mehr weglegen. Und das ist es, was ein gutes Buch für mich erreichen muss. Mich für ein paar Stunden in eine andere Welt entführen und einfach Spaß machen.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

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