Frances Reilly: Suffer the little children...

  • Frances Reilly: Suffer the little children. The harrowing true story of a girl's brutal convent upbringing.


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    Kurzbeschreibung
    Frances Reilly and her sisters were abandoned by their mother outside Nazareth House Convent - a Belfast orphanage run by nuns. Little did they know the unimaginable cruelty they'd endure within its walls. Frances suffered horrifically at the hands of the Sisters: brutally beaten, worked like a slave, abused and molested, the convent regime stripped her of everything - education, innocence and childhood. But the hope of rescue or escape never left her. Years later, Frances would face her demons in court, bringing to account those who so viciously stole her youth. SUFFER THE LITTLE CHILDREN is a gripping and moving story of one child's spirit of survival.



    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch (und ein zwei anderen, June Golding, "The light in the windwo" und Judith Kelly, "Rock me gentle") bestellt, nachdem ich vor 2 Wochen wieder einmal den Film "Die unbarmherzigen Schwestern" ("The Magdalene Sisters") gesehen hatte.
    Beim Googlen fand ich heraus, dass dieser Film nicht etwa auf einem Einzelfall beruht, sonders es tatsächlich in Irland (und Schottland) über das 20.Jahrhundert hinweg, bis in die 90er Jahre hinein, Fälle von extremer Gewalt gegen Schützlinge von Nonnen gegeben hatte (Kinder und unverheiratete Schwangere).


    Francis Reilly erzählt ihre Geschichte über ihre Kindheit (vom 2. Lebensjahr an) im "Nazareth House", bei den "Poor Sisters of Nazareth".
    Ihre Mutter hatte sie und ihre beiden Geschwister in das Heim gegeben, weil sie Alkoholprobleme hatte.
    Frances war zu dem Zeitpunkt zwei Jahre alt, ihre ältere Schwester sechs.


    Was sie aus dieser Zeit, von ihrem zweiten bis ca. 16.Lebensjahr, erzählt, klingt erst mal wie ein (Horror-)Roman.
    Es gibt aber Berichte anderer, die ähnliche Geschichten zu erzählen haben:
    Artikel: Sisters of no mercy und Artikel: Nuns abused hinderds of children..


    Die Berichte sind unglaublich, vor allem,wenn man bedenkt, dass sie in den 60er Jahren spielen:
    Die Kinder durften kein Eigentum haben, noch nicht mal Kleidung, alles, was sie geschenkt bekamen, mussten sie abgeben, ihre Weihnachtsgeschenke, die die Eltern schickten, durften sie "besuchen" und ein paar Minuten lang ansehen.


    Gebadet wurde grundsätzlich zu mehreren in Wasser mit Desinfektionsmittel.


    Die Kinder mussten - auch mit 6Jahren schon - in der Wäscherei arbeiten und das Kloster putzen, stundenlang etwa auf den Knien den Boden wischen.


    Die Nonnen verpürgelten die Kinder regelmäßig so hefitg, dass sich rote Striemen abzeichneten.


    Reilly beschreibt exemplarisch eine Situation, bei der sie in einem Raum an einem Fleck stehen musste, nackt, nachdem sie verpürgelt wirden war, sich nicht bewegen durfte.
    Das konnte so für Stunden oder bis zu drei Tagen weiter gehen, hätte sie sich bewegt, hätte es sein können, dass Schwester Thomas auf Strümpfen zurück geschlichen wäre und leise den SChlüssel gedreht hätte, um sie zu erwischen.


    Sie wurde speziell zusammen mit ihrer älteren Schwester Lieblingsopfer dieser Schwester Thomas, so dass sie irgendwann mal ihre Schwester fragte, ob sie es hasse, als Reilly geboren worden zu sein, da das ja etwas ganz Fürchterliches sein müsse, weil Schwester Thomas es immer so betone.


    Eine Situation möchte ich exemplarisch herausgreifen.
    Nach vier Jahren im Konvent kommt Frances von der Kleinkinderabteilung zu ihrer Schwester in die Junior-Abteilung.
    Nach 2 Monaten merkt sie schon, dass sie Lieblingsopfer von Schwester Thomas, die für ihren Schlafsaal verantwortlich ist,geworden ist.
    Eines Tages kommt diese Schwester in den Saal, ruft aus, dass eine Heidin unter ihnen sei und zerrt Frances weg.
    Sie wird massiv verprügelt und drei Tage ohne weitere Hilfe in ein Zimmer gesperrt, immer wieder verprügelt, beschimpft, sie hätte den Teufel in sich usw.
    Was war passiert?
    Der Familienpfarrer hatte zur Kommunion die Taufscheine der beiden SChwestern, nciht aber ihren, geschickt, was die Nonnen wohl so auslegten, dass sie nicht getauft sei und daher den Teufel in sich hätte,der nun aus-geprügelt werden müsse (am Ende der ganzen Prozedur wurde sie getauft in einem weißen Kleid. Allerdings wurde sie von da an immer wieder beschimpft, sie hätte ja den Teufel in sich, musste "extra beten" - vor dem Bett kniend - bis sie es wirklich glaubte.


    Später kommen noch andere tragische Schiksalsschläge hinzu, mit denen die Nonnen nichts zu tun haben, die sie aber verschlimmern.
    So kommt eines Tages der Vater der Kinder, der im Ausland als Soldat war.
    Ihm muss noch ein Bein amputiert werden, dann möchte er die Kinder zu sich holen.
    Nachdem sich alle drei freuen, endlich den Nonnen zu entkommen, müssen sie eines Morgens hören, dass "wir heute für den Vater der Reillys beten, der im Krankenhaus gestorben ist".
    Danach wird verlangt, dass der Tag ganz normal mit Arbeit weiter geht.


    Die Reillys werden auch immer wieder von den Nonnen aus dem Schulunterricht gezogen, um zu putzen, so dass Frances erst nach ihrer Hochzeit lesen und schreiben und mit Geld/ Zahlen umzugehen lernt, weil sie in ihrer Kindheit so viel Schulstoff versäumt hatte.
    Offenbar hat keine der Nonnen, die unterrichteten, einen Einwand gegen diese Unterrichtsversäumnisse erhoben.

    Alles in allem ein "lesenswertes", wenn auch extrem erschütterndes Buch.


    Man kann wirklich nicht glauben, dass so viel Brutalität existiert, auch noch von Nonnen, dass eine Nonne ein Kind verprügeln kann, dass im Wortsinne nackt und zitternd vor ihr steht, dass nicht mal geschenkte Bonbon erlaubt sind.


    Wenn die Kinder sich etwas Gutes tun wollen, essen für andere das Essen, das aus ungenießbarem Kohl-Fettklumpenbrei oder besteht.
    Isst man nicht auf, wird man geschlagen und bekommt die Portion zur nächsten Mahlzeit wieder vorgesetzt.
    "I'll eat it for you" taucht als Satz öfter in dem Buch auf.


    Diejenigen, die später diese Nonnen verklagten, nennen sich zurecht "die Überlebenden" dieser Heime.


    Man kann nicht glauben, dass das alles im 20. Jahrhundert in Irland, nicht etwa weit weg in einer obskuren Kultur, geschehen ist, ohne Wissen der Außenwelt, die Reilly, als sie nach ihrer "Freilassung" ihre Geschichte einigen Menschen erzählte, nicht glauben konnte.


    Hier noch ein Artikel über Frances Reilly, ein Ausschnitt aus dem Buch (betrifft die o.g. Szene über die "Heidin") und ein Video zum Thema.



    LG
    von Keshia


    5ratten


    5 Ratten, auch wenn das angesichts des barbarischen Inhalts ein bisschen wie Hohn anmutet.
    So eine Geschichte SOLLTE man nicht lesen müssen, die gehört eigentlich ins Reich der Fantasie (und ich habe schon einige "Erfahrungsberichte" gelesen...).

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

    Einmal editiert, zuletzt von Keshia ()