Wendy Moore - The Knife Man. Blood, body-snatching, the birth of modern surgery

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.245 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Liafu.

  • Ich weiß nicht, ob das hier richtig ist, weil das ja keine Autobiographie, sondern nur eine Biographie ist. Wenn ich falsch bin, bitte verschieben. Danke. :winken:


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    Wendy Moore
    The Knife Man
    Blood, Body-snatching and the Birth of Modern Surgery


    Revered and feared in equal measure, John Hunter was the most famous surgeon of eighteenth-century London. Rich or poor, aristocrat or human freak, suffering Georgians knew that Hunter's skills might well save their lives, if he failed, their corpses could end up on his dissecting table, their bones and organs destined for display in his remarkable museum. Maverick medical pioneer, adored teacher, brilliant naturalist, Hunter was a central figure in the Enlightenment. Acclaimed today as the father of modern surgery, he also advanced biological understanding and even anticipated the evolutionary theories of Darwin. He provided inspiration both for Dr Jekyll and Dr Dolittle. But the extremes to which he went to pursue his scientific mission raised question marks then as now. (Klappentext)



    Ich bin durch eine Sendung der BBC auf John Hunter und die Geschichte der Anatomie in England im 18. und 19. Jahrhundert aufmerksam geworden. Da mir der Name nichts sagte, aber das Thema interessant schien, schaffte ich mir diese Biographie an.


    Geboren im Februar 1728, lebte er zu einer Zeit, in der Chirurgen und Ärzte allgemein sich noch auf alte griechische Methoden beriefen und hauptsächlich theoretisch lernten. Mit kaum einer Idee, was sie eigentlich unter der Haut erwartete wurde gearbeitet und das beste Heilungsmittel für eigentlich alles war der Aderlass.
    Obwohl er, als er seinem älteren Bruder William, der eine Anatomieschule leitete, folgte kaum in der Schule gewesen war und weder Griechisch, noch Latein konnte steig er im Laufe seines Lebens zu Englands wichtigstem Chirurgen auf und begründete die moderne Chirurgie und baute eine der größten Sammlungen von Fossilien, Präparaten, Skeletten, etc Europas auf .
    Die Biographie ist spannend und gut geschrieben; Wendy Moore zeichnet Hunters Leben anhand von verschiedenen seiner Eingriffe, Präparate etc nach. Es ist sehr interessant zu lesen, wie er von dem unbedarften schottischen Landei zum meistgefragten Anatom Großbritanniens wird. Die Zeit in der er lebt wird auch gut dargestellt und man lernt besonders die Probleme in London damals kennen. Das Bild der Stadt verändert sich und der Beruf des 'body-snatchers' wird erfunden, um den enormen Bedarf der Anatomieschulen an Leichen gerecht zu werden. Hunter sagte über sich selbst, dass er tausende menschlicher Leichen während seines Lebens seziert habe, die Anzahl von Tieren wird weit höher gelegen haben.


    An einigen Stellen spekuliert mir die Autorin zuviel (z.B. während sie über ihn und seine Frau schreibt), aber sonst scheint alles sehr gut belegt zu sein. Der Anhang mit der Literatur beträgt etwa einhundert Seiten. In meiner Ausgabe sind auch Bilder von seinen Präparaten oder die Zeichnungen zu verschiedenen Werken abgebildet, die natürlich sehr ausführlich und detailreich sind. Bei einer Biographie über einen leidenschaftlichen Anatom kann man sich ja vorstellen, was da zu sehen ist.


    Mir hat das Buch also sehr gefallen und es wurde trotz seiner Länge nicht langweilig. Wer über einen Vordenker, der Entdeckungen machte, die selbst fünfzig Jahre nach seinem Tod noch zu brisant waren lesen möchte, dem kann ich dieses Buch nur ans Herz legen - selbst dann, wenn man eigentlich kein Fan von Biographien ist. Ich bin keiner, es liest sich stellenweise mehr wie ein Krimi.
    Im Royal College of Surgeons of England in London kann man heute noch viel von seiner Kollektion sehen.


    5ratten

  • Danke für die Rezi, das klingt sehr spannend und lässt das Buch auf meiner Wunschliste ein ganzes Stück nach oben wandern.


    Ich bin durch eine Sendung der BBC auf John Hunter und die Geschichte der Anatomie in England im 18. und 19. Jahrhundert aufmerksam geworden.

    Wie hieß denn die Sendung?

  • Das war eine Folge aus der Serie BBC Cold Case. Kann man sich hier auf youtube ansehen. Sehr interessant. (In der Folge wird ein mummifiziertes Kind untersucht, das als anatomisches Präparat benutzt wurde. U.A kommen die da auch auf body-snatchers und so zu sprechen.)