Nadine Gordimer - Die Geschichte meines Sohnes

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    Nadine Gordimer - Die Geschichte meines Sohnes


    Erster Satz:


    Wie kam ich dahinter?


    Zum Inhalt:


    Als Will, der eigentlich für seine Abschlussprüfungen sich in ein Kino schleicht, in dem er auch als Schwarzer Einlass hat, entdeckt er unerwartet seinen Vater an der Seite einer Weißen. Er weiß sofort was los ist, verhält sich jedoch als wäre nie etwas gewesen. Wills Vater Sonny ist seit frühster Zeit ein aktiver Apartheitsaktivist und hat im Zuge dessen seine Geliebte Hannah kennengelernt. Sonnys Familie steht hinter seinem politischen Aktivitäten und spielt das Spiel von Normalität mit, kann sich der politischen Aktivität mit der Zeit immer weniger entziehen. Sonny entdeckt mit Schrecken, dass seine Familie mehr und mehr zerbricht.


    Meine Meinung:


    Im Zuge meiner Literaturnobelpreisträgerliste bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Die Autorin Nadine Gordimer erhielt den Literaturnobelpreis im Jahre 1991. Zu dieser Zeit herrschte in Südafrika noch strikte Rassentrennung. Der Autorin ist es auf ganz wunderbare Weise gelungen die Problematik der Rassentrennung und die Freiheitsbewegung mit der Geschichte einer einzelnen Familie zu verbinden. Durch die sich abwechselnden Perspektiven erhält man besonders von Sonny und Will einen guten Einblick in ihre Gedankenwelt und kann besser verstehen, was diese beiden Menschen antreibt und wie zerrüttet zum Teil deren beider Beziehung ist.


    Über die Frau von Sonny, Aila und die Tochter Baby erfährt man nur wenig, da alles was man über sie erfährt aus der Perspektive von entweder Will, Sonny oder Hannahs ist. Aber auch die beiden nimmt die Apartheitsbewegung unmerklich immer mehr in Beschlag. Es war spannend mit anzusehen, dass innerhalb eines Familienbundes so viele Geheimnisse entstehen können und mit diesen Geheimnissen, die Familie auch immer mehr auseinander gerissen wird. Da sich die Geschichte über mehrere Jahre hinwegzieht, kann man gut die Entwicklung der Charaktere beobachten, besonders die der Kinder. Zunächst sind sie noch zu klein, um zu verstehen, was ihr Vater macht und dann reagieren sie sehr unterschiedlich auf das Verhalten und die Aktivitäten ihres Vaters.


    Der Aufbau des Buches hat mir gut gefallen, obwohl es zwischenzeitlich auch seine Längen hatte, da man relativ wenig erfahren hat, was eigentlich wirklich gerade passiert. Durch den Wechsel von der Erzählperspektiven entwickelt das Buch eine ganz eigene Dynamik. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin es geschafft hat, den Leser immer wieder zu überraschen und das aus einer normalen Situation heraus, etwas Unerwartetes passiert.


    4ratten

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30