Bettina Szrama - Die Giftmischerin

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 756 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rosenprinzessin.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt:
    Gesche ist eine junge, hübsche Frau die in ärmlichen Verhältnissen Anfang des 19 Jahrhunderts in Bremen aufgewachsen ist und nun mit ihrer Schönheit versucht die Männer an sich zu binden. Dazu ist ihr jedes Mittel recht und so endet jede ihrer Beziehungen tödlich.


    Meine Meinung:
    Der Erzählstil von Bettina Szrama ist doch etwas schwierig zu lesen. Sie hat ihn der Geschichte angepasst so dass man schon als Leser das Gefühl bekommt ein Zeitgenössisches Werk zu lesen. Für einen historischen Roman mit realem Hintergrund gefällt mir so was auch sehr gut. Leider hat Fr. Szrama es nicht geschafft mich durchweg zu fesseln, obwohl mich die Geschichte von Gesche sehr interessiert hat und ich mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen bin.
    Die Protagonistin Gesche ist mir dann aber doch nicht nahe gekommen. Ich fand einfach ihren Charakter nicht ausgeprägt genug. Auch fehlte mir hier die Beziehungen zu ihrem Mann oder anderen Personen zu denen sie Kontakt hatte. Diese Protagonisten werden zwar erwähnt, bleiben aber blass und unscheinbar und für mich nicht greifbar.
    Die meiste Zeit konnte ich über ihr Handeln einfach nur ungläubig mit dem Kopf schütteln. Auch war mir die Schilderung ihrer Umgebung ein bisschen zu wenig. Nur selten wird von ihren Nachbarn erzählt und wie diese auf Gesche reagierten oder wie sie zu ihr standen. Sie konnte über Jahre ungehindert morden und niemanden scheint das wirklich interessiert zu haben, ich fand das schon etwas seltsam und habe mich gefragt ob das wirklich so war. Ich hätte mir einfach ein paar mehr Informationen über ihr Umfeld gewünscht.


    In einem Nachwort erklärt die Autorin noch einmal was Fiktion und Wahrheit ist. Ich fand es sehr interessant, da das Leben der Gesche Gottfried auf Tatsachen beruht und sie wirklich gelebt und gemordet hat. Es befindet sich dann auch am Ende eine Zeittafel der Todesfälle.


    Mein Fazit: „Die Giftmischerin“ ist ein historischer Roman über eine Mörderin mit realem Hintergrund. Leider konnte er mich nicht durchweg fesseln und ich musste lange überlegen wie meine Bewertung hier aussehen sollte. Ich habe mich dann für drei Sterne entschieden, da ich die Idee und die Geschichte um Gesche gut und anspruchsvoll finde. Ich hätte mir einfach nur ein bisschen mehr Einblick auch in die anderen Charaktere gewünscht.


    3ratten


    Autorin im Titel korrigiert. LG, Valentine

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Gesche Margarethe Gottfried wurde 1785 in Bremen geboren; 1831 wurde sie hingerichtet. Gesche hat nachweislich mindestens 15 Menschen mit Arsen vergiftet, darunter ihre Eltern, ihren Ehemann und ihre Kinder. Wie kann ein Mensch so etwas tun; was sind die Beweggründe? Und wie kann es sein, dass niemand etwas gemerkt hat? Im Gegenteil wurde Gesche zu Lebzeiten sogar als „Der Engel von Bremen“ betitelt, weil sie sich so aufopferungsvoll um die Kranken und Hilfebedürftigen gekümmert hat.
    In dem Buch „Die Giftmörderin“ hat die Autorin Bettina Szrama das Leben von Gesche Gottfried in Romanform aufgeschrieben. Beginnend mit der Geburt von Gesche und endend mit ihrem Tod werden ihr Leben und ihre Taten beschrieben, was für mich zum Teil sehr beklemmend zu lesen war. Die Leiden der Opfer werden recht genau geschildert, und da diese Taten auf Fakten beruhen und nicht wie bei anderen Romanen Fiktion sind, kommt ein Gefühl von Entsetzen auf.
    Dabei wird Gesche im Roman nicht nur als Monster beschrieben, sondern durchaus auch als Frau mit Gefühlen. Mit jedem weiteren Mord jedoch scheint sie Schuldgefühle, Gewissen und Reuegefühle zu verlieren und stattdessen sogar Freude am Töten zu gewinnen.
    Gesche und ihre Taten stehen hier ganz klar im Vordergrund der Geschichte. Über ihr Umfeld erfährt man kaum etwas, und die Nebenfiguren bleiben etwas blass.
    Der Schreibstil ist zum Teil etwas altmodisch und fordert konzentriertes Lesen.
    Dennoch kann ich das Buch mit vier Sternen bewerten, denn ich fand die Geschichte von Gesche sehr fesselnd und spannend und habe das Buch sehr gerne gelesen.

    Lesen aus Leidenschaft