Håkan Nesser - Die Fliege und die Ewigkeit

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.976 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Andreas Tombrink.

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    Håkan Nesser - Die Fliege und die Ewigkeit


    Inhalt:


    Jahrelang saß der Bibliotheksangestellte Maertens wegen Mordes im Gefängnis. Inzwischen wieder in Freiheit, lebt er völlig zurückgezogen. Außer mit seinen Schachfreunden trifft er sich mit kaum einem Menschen, und wann immer er Zeit hat, widmet er sich seinem Hobby, dem Abschreiben von Klassikern. Doch plötzlich gerät sein sorgsam ausgetüfteltes Dasein aus dem Gleichgewicht. Aus der Zeitung muss er erfahren, dass sein einstmals bester Freund und Studienkollege, der bekannte Philosoph Tomas Borgmann, gestorben ist. Bald darauf besucht ihn Tomas’ Witwe Marlene. Auch Maertens war einmal in sie verliebt. Jetzt erklärt sie ihm, dass Tomas in seinem Testament verfügt hat, dass Maertens eine Woche bei Marlene in ihrem abseits gelegenen Haus am Meer verbringen soll. Mit freiem Zugang zur Bibliothek und allen Büchern, die ihn interessieren. Ob er will oder nicht, Maertens muss sich an seine Zeit mit Tomas erinnern, an die Zeit vor dem Mord, an die Zeit, in der er ein anderer war. Und je länger er darüber nachdenkt, desto klarer wird ihm, dass sein einstmals bester Freund ihn vor Jahren schamlos hintergangen hat...


    Meine Meinung:


    So gut mir die Van-Veeteren-Reihe von Håkan Nesser gefällt, mit diesem Roman konnte er mich nicht überzeugen. Es ist ein Einzelroman und gehört nicht zur eben genannten Krimi-Reihe, ja es ist auch überhaupt kein Krimi. Ich würde den Roman eher als Psycho-Thriller bezeichnen, aber auch das trifft die Sache nicht so richtig. Nun muss ja ein Roman nicht unbedingt in eine Schublade passen, um gut zu sein und ich als Querbeet-Leserin hab schon gleich gar kein Genre-Problem - nein, es sind ganz andere Gründe, warum ich mit dem Buch nicht gut klar kam.


    Der Start ist sehr verworren und undurchsichtig, ich brauchte ziemlich lange, bis ich mich einigermassen zurecht fand. Die Beschreibungen von Personen und Situationen sind so verkünstelt, dass mir sehr schnell die Lust am Lesen verging. Der Sprachstil - überhaupt nicht mein Ding; er sollte wohl elegant wirken, kam bei mir aber eher überfrachtet und überkandidelt an. Da wollte der Autor wohl mal einen Ausflug vom schnöden Krimialltag in die hohe Literatur machen, was in meinen Augen ziemlich missglückt ist.


    Die Handlung dreht sich um eine Hauptfigur namens Maertens, der aber in den zahlreichen und handlungstragenden Rückblenden ganz anders heisst und ausserdem in der Ich-Perspektive auftritt - an und für sich funktioniert dieses Konzept auch ganz gut. Allerdings bewegen wir uns in den Rückblenden in einem philosophischen Millieu und entsprechend abgehoben und zäh zu lesen ist dieses Füllmaterial. Ich hab ja schon einige tolle Romane gelesen, die sich mit Philosophie und/oder dem Umfeld einer Universität befassen; zum Beispiel fallen mir da Wolfram Fleischhauer und Jostein Gaarder ein. Hier ist es aber wirklich Philosophie zum Abgewöhnen - ob studierte Philosophen wohl mehr Spass an der Lektüre hätten als ich?


    Die Auflösung des "Falles" ist eher banal und konnte mir auch keine Beifallsstürme mehr entlocken; ebenso wie das offene Ende, das mir dann aber auch schon egal war. Zusammengefasst: seltsame Figuren, langatmige philosophische Abhandlungen, lasche Konstruktion des Falles, zeitweise unerträglicher Schreibstil - da hab ich nun, meinen Buchflop des Jahres. Wurde aber auch Zeit... :breitgrins: Eine Ratte für zeitweilige Spannung und einen Hauch von Nesser - mehr ist da leider nicht drin.


    1ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Eigentlich muss ich die "Nesser-Bücher" im Forum ja hochhalten.


    Die Fliege und die Ewigkeit war jedoch eins der schlechtesten Bücher, die ich gelesen habe. 318 Seiten einfach nur grottenschlecht.
    Wer akute Schlafprobleme hat, sollte sich das Buch unbedingt antun: spätestens ab Seite 3 ist man fest eingeschlafen.


    Die Handlung....: äh...gab es eine? Ich hab keine nennenswerte gefunden...


    Das Ende: sorry...da war ich schon im Dauerschlaf....


    Fazit: hab mich nur bis zum Ende durchgekämpft, damit ich auch dieses Nesser-Buch mal gelesen habe. Ansonsten eignet es sich mehr, um das Feuer im Kamin schön warm zu halten...


    Positiv ist jedoch, das wenistens der Klappentext auf 10 Zeilen schön übersichtlich und klar formuliert wurde. Man bekommt Lust auf mehr....diese ist dann allerdings sehr schnell vergangen....


    PS: vielleicht kann mir der Vorrschreiber ja mal kurz das Ende des Buches kurz erläutern: vor lauter Philosophie hab ich es wohl nicht so ganz verstanden, bzw. fand es nicht unbedingt logisch...
    Ich lass das Buch mal unter "Nessers dunkelste Stunden" laufen...


    Ich vergebe mal angemessen


    1ratten

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Ha! Hat sich doch tatsächlich noch jemand durchgequält! :breitgrins:


    Andreas: :five:


    Es ist ja noch nicht so lange her, dass ich das Buch gelesen habe und insofern ist mir die Auflösung bzw. das Ende noch ziemlich präsent.


    Die Pointe war wohl die, dass


    Und ganz bizarr fand ich den letzten Abschnitt;


    Wirklich schade, dass Nesser da so daneben gelangt hat. Ob es eine einmaliger Ausrutscher ist, wird sich herausstellen.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hab ja so ziemlich fast alle Nesser-Bücher durch.....zumindest die der Van Veeteren und Barbarotti Reihe.


    "Die Fliege..." war bisher mit Abstand das schlechteste Buch. Relativ gut fand ich noch "Kim Nowak badete nie im See von Genezareth"....


    PS: danke für die Aufklärung. Ich bin gedanklich phasenweise fast eingeschlafen bei dem Buch...

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver