Christian Jostmann - Das Eis und der Tod

  • Ich bin mir unsicher, ob das Buch hier richtig ist. Es ist in Romanform geschrieben, enthält aber sehr viele belegte Fakten. Als Sachbuch würde ich es eher nicht bezeichnen, aber auch nicht als reine Belletristik.


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    Untertitel: Scott, Amundsen und das Drama am Südpol


    Inhalt
    Der Südpol - einer der letzten Orte auf der Erde, der von den Menschen noch nicht erreicht worden ist. Dem Entdecker winken Ehre, Reichtum und die Gewissheit, dass sein Name in die Geschichte eingehen wird. 1911 machen sich zeitgleich zwei Teams auf den Weg zum Südpol: die norwegische Gruppe rund um Roald Amundsen und die britische Gruppe um Robert Falcon Scott. Doch nur einer kann der erste sein und nicht nur gute Organisation und Kraft entscheiden über den Sieg, sondern auch Glück. Einer wird siegen und einer wird sterben ... letztendlich werden aber beide Namen in die Geschichte eingehen.


    Meine Meinung
    Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der einen Einstieg in das Thema sucht. Mein Vorwissen reichte über die drei Begriffe Südpol, Scott und Amundsen nicht hinaus, ehrlich gesagt wusste ich nicht mal, wer denn nun als erstes den Südpol erreichte. Jetzt weiß ich es (und werde es nie mehr vergessen) und noch eine ganze Menge mehr. Denn dem Autor gelingt es, die Entdeckung des Südpols spannend und gleichzeitig informativ zu beschreiben. Nicht zuletzt tragen die vielen tollen Originalfotos zu der Anschaulichkeit der Beschreibungen bei.


    Jostmann setzt übrigens nicht direkt bei Scott und Amundsen an. Er setzt bereits (allerdings nur kurz) bei James Cook an, detaillierter wird er ab James Clark Ross (die Entdeckung der großen Barriere 1841). Anfangs hat mich das verwirrt, zumal ich weder mit den geografischen noch den historischen Daten vertraut war. Die Zeittafel am Ende des Buches hat mir dann aber schnell weitergeholfen und auch die Karten waren hilfreich. Von da an hatte ich keine Probleme mehr, dem Verlauf zu folgen, es ist einfach zu spannend. Das Leben schreibt eben manchmal die besten Geschichten.


    Neben den landschaftlichen und klimatischen Beschreibungen bringt einem der Autor auch die Mitglieder der Teams näher. Scott und Amundsen sind dabei natürlich besonders interessant, wobei ich keinen der beiden besonders sympathisch fand (Scott noch eher als Amundsen). Als Leiter einen solchen Expedition kann man sich auch keine Weichspülführung erlauben, das ist klar. Ihre Handlungsweisen konnte ich aber stets nachvollziehen, der Autor schafft es, die charakterlichen Eigenschaften der Leute mit ihrem Handeln in Einklang zu bringen.


    Man erfährt auch jede Menge über die Organisation einer solchen Expedition. Und die war wirklich kein Zuckerschlecken. Ich fands sehr spannend, darüber zu lesen, bisher konnte ich mir solch eine Foschungsreise nur schwer vorstellen.


    Übrigens: auch wenn Scott das anders sah, ich finde, dass (laut den Beschreibungen des Autors) Amundsen besser auf das Wettrennen vorbereitet war als sein britischer Konkurrent.


    Fazit: Ein empfehlenswertes Buch, dass mich dazu gebracht hat, mich mal näher mit dem Südpol und seiner Geschichte zu befassen. Weitere Bücher über das Thema sind auf meine Wunschliste gewandert, da gab es ja einige Abenteurer und bestimmt noch viele lesenswerte Geschichten.


    4ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)