Amy Plum - Vom Mondlicht berührt

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  • Es ist noch nicht lange her, dass Kate im letzten Band soviel Mut im Kampf gegen Lucien, den Anführer der Numa, die die Feinde der Revenants sind, bewiesen hat. Seitdem ist sie fest entschlossen, zu lernen, sich selbst zu verteidigen und erhält regelmäßig Waffentraining von Vincent und Gaspard. Als sterbliche Freundin eines Revenants lebt sie in ständiger Gefahr, doch ihre Fortschritte in der Kampfausbildung sind bereits sehr beachtlich.


    Am Silvesterabend sind alle Revenants der Stadt im Hause von Jean-Baptiste zusammengekommen um nicht nur das neue Jahr zu begrüßen, sondern auch die Zwillinge Charlotte und Charlie zu verabschieden, die für eine Weile nach Nizza gehen. Der Grund ihres Fortgangs ist der labile Gemütszustand von Charlie, der ihn im Vorgängerband dazu verführte, sich mit ihren Feinden, den Numa, einzulassen. Charlotte ist über ihren Fortgang sehr geknickt, aber alleinlassen möchte sie ihren Bruder dennoch nicht. Sie wollen versuchen, im Süden ein wenig Abstand zu bekommen.


    Anstelle der Zwillinge kommen als Verstärkung der Pariser Gruppe Violette und Arthur, die beide ein halbes Jahrtausend alt und Koryphäen in der Geschichte der Revenants sind. Sie wollen Jean-Baptistes Leute im Kampf gegen die Numa unterstützen. Der erste Eindruck der beiden ist ein wenig verschroben und arrogant, aber sie versuchen, sich in die Gruppe zu integrieren. Doch dann sorgen diverse Einbrüche und ein verschwundener Charlie für Aufregung. Was steckt dahinter?


    Ich war gleich wieder mittendrin in der Geschichte, die direkt an den ersten Teil der Reihe anschließt. Dabei schafft es Amy Plum erneut, mich sofort zu Beginn wieder zu fesseln. Die Szenerie, die sie schafft, ist sehr detailliert und atmosphärisch dicht beschrieben und hat mich mit dem Zauber vergangener Zeiten, gepaart mit der mystischen Geschichte der Revenants, sofort wieder gefangen.


    Kate ist stärker geworden und ist gleichzeitig immer mehr eingebunden in die Gruppe der Revenants. Trotzdem behält sie erfrischenderweise weiterhin ihren eigenen Kopf und stürzt sich in Nachforschungen, um mehr über die Revenants zu erfahren und auf diese Weise vielleicht eine Lösung für ihre Probleme zu finden. Denn Vincent fällt es sehr schwer, sein Versprechen einzuhalten, seinem natürlichen Drang, Menschenleben zu retten, für Kate zu widerstehen, denn diese könnte es nicht ertragen, ihn immer wieder sterben zu sehen. Der Verlust ihrer Eltern hat sie sehr verletzt und der Tod von Vincent, wenn er auch nur von kurzfristiger und vorübergehender Natur sein würde, würde diese alte Wunde ständig wieder aufreißen und eine Beziehung mit Vincent für Kate unmöglich machen. Doch allmählich stellt sie sich auch die Frage, ob sie damit leben könnte, das ihretwegen ein Mensch stirbt, weil sie durch das Versprechen ihren Freund seiner Bestimmung entzieht.


    Aber auch Vincent versucht sich auf ganz eigene Weise an einer Lösung. Seine diesbezügliche Geheimniskrämerei ist jedoch nicht immer zuträglich für die Beziehung der beiden, auch wenn er stets sehr bemüht ist, Kate alle Wünsche von den Augen abzulesen.


    Das Tempo in diesem zweiten Teil ist nach meinem Gefühl ein wenig langsamer als im Vorgänger und konnte mich trotz seiner fesselnden Geschichte, nicht ganz so sehr überzeugen. Zum Ende hin nahm die Spannung jedoch immer mehr zu und die Handlung sorgte dann auch für einige Überraschungen. Der im Loewe Verlag erschienene Roman "Vom Mondlicht berührt" von Amy Plum, der mit einem farblich wunderschön und verspielten Cover aufwartet, hat einen angenehmen, lockerleichten Schreibstil, der das Geschehen nur so dahinfließen lässt. Als Fan der Reihe bin ich schon sehr gespannt auf den abschließenden dritten Teil.


    4ratten

  • Inhalt:
    Bei Kate und Vincent äuft es super: Seit Monaten schon sind sie zusammen und noch immer verliebt wie am ersten Tag. Da macht es auch nichts, dass er eigentlich kein Mensch ist, sondern ein Revenant, ein Unsterblicher, der sich für Menschen opfert. Die beiden haben nur ein Problem: Während Vincents Verlangen immer weiter wächst, für Menschen zu sterben, kann Kate es nicht mit ansehen, wie er sich in Gefahr begibt oder sogar stirbt. Also macht sie sich auf die Suche nach einer Lösung, und auch Vincent tut das, wählt dafür aber einen gefährlichen Weg, der nicht gerade sicherer wird durch die bösen Numa, die auf Rache aus sind...


    Meine Meinung:
    "Vom Mondlicht berührt" ist wirklich ein magisches, wenn auch nicht perfektes Buch, dass einen direkt nach Paris befördert! Es setzt genau da an, wo der erste Teil aufhört und ist in vieler Hinsicht total bezaubernd, konnte mich aber nicht vollkommen überzeugen.
    Der größte Pluspunkt an dem Buch ist, um ehrlich zu sein, für mich die wunderschöne Gestaltung. Ich meine, klar, der Inhalt kann einen schon einnehmen, aber dieses fantastische Cover, das dazu führt, dass man das Buch einfach nur anstarren will, das ist doch wohl ein Vorteil!
    Aber natürlich fand ich die Geschichte auch gut. Kate und Vincent sind jetzt zusammen und sind eigentlich sehr glücklich, wenn da nicht dieses Revenant-Problem wäre. Gut, also viel kann man jetzt nicht gegen die Story sagen, ist irgendwie ne logische Folge aus Band 1 und auch irgendwie angemessen, aber, und das ist eigentlich fast mein einziger Kritikpunkt, musste die Autorin das Buch denn wirklich so schreiben, dass es sich fast ausschließlich um die Beziehung von Kate und Vincent dreht? Also ich hatte mir schon irgendwie eine Handlung erwartet, die nicht nur auf die Liebe der beiden abziehlt, aber auf die muss man leider bis zum letzten Viertel des Buchs warten.


    Dafür wird man dann dadurch entschädigt, dass man die Figuren aus Band 1 besser kennenlernt und teilweise auch neue dazukommen. Und eigentlich sind mir auch alle soweit sympathisch, vor allem Jules und Ambrose, die man schon aus dem ersten Teil kennt. Und besonders bei Jules hatte ich so das Gefühl, dass er mehr als nur Freundschaft für Kate empfindet, obwohl sie ja die Freundin seines besten Freundes ist, aber das wird nur ganz leicht angedeutet und ist auch nur ne Vermutung. Trotzdem spannend! Der einzige, der mir nicht so gefällt, ist Vincent, hach, der ist einfach viel zu glatt, viel zu perfekt dargestellt. Ich meine er hat doch wirklich keinen einzigen Fehler abgekriegt, auf die dauer wird das nervig!
    Was den Schreibstil von Amy Plum angeht, kann ich aber überhaupt nicht klagen. Das Buch ist absolut flüssig zu lesen, das tolle französische Flaire, dass das Buch wirklich zu was Besonderem macht, kommt super rüber und man hat tatsächlich den Drang, immer weiter zu lesen.


    Mein Fazit:
    Ich fand"Vom Mondlicht berührt" nicht perfekt und nicht ganz so gut wie Band 1, aber immer noch total bezaubernd und lesenswert! Die Story ist zwar ein bisschen flach, das wird aber durch die magische pariser Atmosphäre, die tollen Charaktere, die wunderschöne Gestaltung und nicht zuletzt durch ein tolles Finale mit spannendem und fiesem offenen Ende wieder rausgerissen.