Alastair Bruce - Die Wand der Zeit

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    Klappentext:
    Auf einer einsamen Insel, die in Regen und Nebel versinkt, lebt ein Mann, Bran. Verbannt von denen, deren Anführer er war, ritzt er seit zehn Jahren ein Zeichen für jeden vergangenen Tag in die Felswand seiner Höhle, teilt sich die kargen Ressourcen der Insel für den Rest seines Lebens ein. Bis ein rätselhafter Fremder auftaucht und alte Erinnerungen und Sehnsüchte aufrührt. Bran beschließt, in seine Heimat zurückzukehren, auch wenn ihm dort die Hinrichtung droht. Auf den Tod ist er gefasst. Nicht aber darauf, dass keiner ihn wiederzuerkennen scheint. Mit wachsender Verzweiflung sucht er nach Zeugnissen einer Vergangenheit, an die niemand erinnert werden will: einer Zeit, in der er grausame Entscheidungen traf, um das Überleben seines Volkes zu sichern.


    Meine Meinung
    Ein ungewöhnliches und sperriges Buch, bei dem es hinter einer etwas spröde erzählten Geschichte um einige große Fragen geht - persönliche Schuld und Verantwortung für die Gemeinschaft, die Bedeutung von Erinnerung und Vergangenheit vs. der Zukunft eines Volkes. Der Autor ist Südafrikaner, so daß diese Fragen nicht verwundern, man sollte aber keine eindeutige Antwort auf diese Probleme erwarten - vieles, auch die starke Symbolik, bleibt (zumindesten für mich) bis zum Ende enigmatisch, was dem Buch aber keineswegs schadet - im Gegenteil.


    Der Autor wählte für dieses Erstlingswerk (alle Achtung dafür) die erste Person im Präsens als Erzählweise. Ich bin eigentlich kein Freund dieser Perspektive, besonders wenn es sich sonst um eine ganz konventionelle Erzählung handelt, die durch diesen "brillianten Kniff" literarisch aufgemotzt werden soll. Hier aber funktioniert diese Erzählweise sehr gut, da nur so das Hadern des Erzählers mit seiner Vergangenheit und seiner Schuld und die Subjektivität der Erinnerung und der Selbstwahrnehmung wirklich radikal deutlich wird.


    Wie gesagt, ein ungewöhnliches und sperriges Buch, daß man sicher mehr als einmal lesen sollte, um es ganz zu erfassen


    4ratten

    "What we remember is all the home we need."

    Roberet Holdstock, Avilion


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