John Hart - Das letzte Kind

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    Inhalt
    Vor einem Jahr verschwand die zehnjährige Alyssa. Für ihren Zwillingsbruder Johnny brach eine Welt zusammen. Kurz nach ihrem Verschwinden hat der Vater die Familie verlassen. Johnny und seine Mutter mussten ihr Zuhause verlassen und leben jetzt in einem kleinen Mietshaus, das ihnen ein ehemaliger Geschäftspartner von Johnnys Vater zur Verfügung gestellt hat. Der Preis ist hoch: der Mann ist der neue Partner im Leben der Mutter. Er beherrscht sie vollkommend, versorgt sie mit Beruhigungspillen und verprügelt Johnny, wenn der Junge sich nicht so verhält, wie er sich seiner Meinung nach benehmen soll.


    Für Johnny sieht es so aus, als ob ihn alle im Stich gelassen habe. Auch von der Polizei kann er sich keine Hilfe erhoffen, obwohl der zuständige Detective ihm noch vor einem Jahr versprochen hat, dass er seine Schwester nach Hause bringt. Nur sein Freund Jack hält zu ihm und hilft Johnny bei der Suche nach Alyssa.


    Meine Meinung
    Die Geschichte beginnt sehr traurig. Der dreizehnjährige Johnny versorgt den Haushalt und fährt mit dem Auto seiner Mutter zum Supermarkt, statt in die Schule zu gehen. Dort trifft er auf Detective Hunt, der immer in der Nähe des Jungen ist. Das hat mehrere Gründe. Zum einen lässt auch ihn der Fall nicht los, zum anderen hat er Gefühle für Johnnys Mutter, die weit über die des Ermittlers hinaus gehen.


    Es scheint in dieser Geschichte keine glücklichen Menschen zu geben. Johnny ist besessen von der Suche nach seiner Schwester. In jeder freien Minute geht er von Haus zu Haus und sucht nach ihr. Er ist sicher, dass sie irgendwo in der Nachbarschaft verschwunden ist. Das sagt auch Jack, der der Letzte war, der Alyssa lebendig gesehen hat. Als Johnny einen sterbenden Mann trifft sagt der ihm, dass er Alyssa gefunden hat. Aber niemand glaubt ihm.


    Auch Jack hat ein schweres Leben. Er hat einen verkrüppelten Arm und wird deshalb nie so erfolgreich wie sein sportlicher älterer Bruder sein, um den sich die Colleges reissen. Seine Mutter ist fanatisch religiös und treibt ihn damit aus dem Haus. Von seinem Vater erfährt er keine Unterstützung. Jack und Johnny haben nur einander.


    Auch Detective Hunt ist eine traurige Figur. Seine Frau hat ihn und den gemeinsamen Sohn verlassen, weil für ihn die Arbeit immer an erster Stelle stand. Sein Sohn hat es aufgegeben, auf seinen Vater zu vertrauen. Die beiden haben schon lange kein vernünftiges Wort mehr miteinander gewechselt obwohl der Junge immer wieder hofft, dass sein Vater wenigstens einmal zum gemeinsamen Abendessen nach Hause kommt. Aber immer wieder wird er enttäuscht.


    So brillant die einzelnen Personen beschrieben sind, so durchschnittlich ist der Krimi. Mehrere Fälle laufen nebeneinander her, obwohl sie eigentlich zusammen gehören. Aber die Ermittler scheinen das nicht zu erkennen. Letztendlich löst Johnny das Rätsel um seine Schwester selbst. Wegen diesem großen Unterschied war ich mir anfangs nicht sicher, wie ich das Buch bewerten soll. Direkt nach dem Lesen habe ich es sehr gut bewertet, später deutlich schlechter. Mein endgültiges Urteil liegt in der Mitte.
    3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.