Hallo ihr Lieben!
Der Osterhase war brav und hat mir dieses tolle Comicbuch gebracht. Ich glaube, es wird vielen hier genauso gefallen wir mir, darum gibt's jetzt einen eigenen Thread.
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Inhalt:
Alana und Marko kämpfen auf verschiedenen Seiten des galaktischen Krieges, der bereits länger dauert als sich irgendjemand erinnern kann. Als die zwei sich verlieben, beschließen sie, davonzulaufen. Die Geschichte beginnt als Alana ihr Kind zur Welt bringt - und die frisch gebackenen Eltern von ihren respektiven Armeen gejagt werden. Dabei möchten sie nur in Frieden leben und die kleine Hazel großziehen...
Meine Meinung:
Auch wenn die Inhaltsangabe es vermuten lässt, mit Romeo und Julia haben Alana und Marko wenig gemeinsam. Alana flucht wie ein Matrose und keiner der beiden weiß so recht, was sie mit ihrem Neugeborenen anfangen sollen - geschweige denn, wie das Mädchen heißen soll. Der Comic beginnt mit Hazels Geburt (sie einigen sich doch irgendwann 
), prompt gefolgt von einer Hetzjagd. Dass ein junges Ehepaar mit einem kleinen Baby die Protagonisten sind, hat mir sofort gefallen. Zu viele Geschichten beschäftigen sich mit dem Zusammenkommen, diese hier zeigt, dass "und sie lebten glücklich und zufrieden" ein Mythos ist. Zumindest in dieser Welt.
Die beiden werden nicht nur gesucht, weil sie Deserteure sind, sondern mächtige Menschen in hohen Positionen haben es ebenfalls auf die jungen Verliebten abgesehen. Ein Kopfgeldjäger wird eingeschaltet und der Prinz der Roboter, Prinz IV (dessen Kopf ein Fernseher ist 
) wird von seinem Vater beauftragt, die beiden auszuschalten. Er selbst möchte aber genauso in Frieden leben. Man bekommt das Gefühl, dass keiner wirklich Lust auf diesen Krieg hat, aber es kann sich ihm auch niemand entziehen.
Die Geschichte ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Der erste Satz, den wir lesen, ist "Scheiße ich gerade? Es fühlt sich an, als würde ich scheißen." - was uns gleich auf Alanas Mundwerk einstimmt. Die sarkastische Dame war mir sofort sympathisch. Abgesehen davon, dass sie ständig auf der Flucht sind - vor der Armee, vor The Will, dem Kopfgeldjäger, vor seltsamen Kreaturen, die den Planeten bevölkern - müssen Marko und Alana auch mit ihren Emotionen zurecht kommen. Marko hat geschworen, sein Schwert nie wieder gegen einen Menschen zu richten, Alana fragt sich, welche Teile von Markos Vergangenheit sie noch nicht kennt. Letztenendes sind die beiden ein unglaublich liebenswertes, dynamisches Paar.
Auch die Nebencharaktere sind dreidimensional und teilweise einfach cool. The Will hat etwa eine Lügenkatze, die zwar gruselig aussieht, die ich aber sofort adoptieren würde. Ein weiterer Kopfgeldjäger namens The Stalk könnte direkt aus meinen Albträumen stammen. Womit ich auch über den Zeichenstil sprechen muss. Fiona Staples war mir vorher nicht bekannt, aber ich bin jetzt offiziell ein Fan. Ihre Bilder sind bunt und dynamisch, erschreckend und schön. Besonders die gruseligeren der Wesen hat sie toll gestaltet und The Wills Besuch auf dem Pornoplaneten Sextillion hat mich gestern bis in meine Träume verfolgt.
Hier sollte ich auch erwähnen, dass mehr als genug nackte Brüste, hin und wieder ein Penis, vorkommen, ebenso wie Alanas dreckiges Mundwerk, das allerlei originelle Flüche im Repertoire hat.
Das war mit Abstand einer der besten Comics, die ich je gelesen habe und ich kann kaum erwarten, dass die nächsten sechs Ausgaben als Sammel-Taschenbuch erscheinen. Mein einziger Wermutstropfen ist, dass es zu kurz war. Nicht nur, weil ich so tief in die Geschichte versunken bin, dass ich ewig hätte weiterlesen können, sondern auch weil gewisse Handlungsstränge ein eher abruptes Ende finden (wobei Ende das falsche Wort ist, es geht schließlich weiter). Wenn der einzig negative Aspekt eines Buches ist, dass ich gerne mehr vom selben hätte, zählt das überhaupt?
Ich kann Saga nur wärmstens empfehlen, wenn ihr Fantasy oder Science Fiction und schöne Bilder mögt.
Liebe Grüße,
Wendy
P.S.: Ich glaube, Ingroscha würde die Geschichte besonders gefallen. 