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Klappentext:
Am Sonntag, dem 6. April 1919, fügt der Stockholmer Arzt Pontus Revinge seinen Aufzeichnungen letzte Notizen hinzu. Adressiert sind sie an Hjalmar Söderberg, den von ihm bewunderten Schriftsteller. Ihm hatte Revinge einst die Inspiration zu einem Roman geliefert. Wie man nämlich, ohne Verdacht zu erregen, einen Menschen mittels Zyankali töten kann. Er selbst ermordete später seinen verhassten Arbeitgeber und heiratete dessen Witwe. Damit aber setzt Revinge folgenschwere Ereignisse in Gang. Als plötzlich von einer Obduktion des Toten die Rede ist, packt ihn die Angst.
Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog, in dem man einen Mann kennenlernt, der anscheinend in einer Klinik ist und in seine Aufzeichnungen blättert. Er beabsichtigt diese zu vernichten, doch bevor das geschehen soll, liest er sie noch einmal durch. Hier taucht auch wieder der Name Doktor Glas auf, der die Titelfigur eines von Hjalmar Söderberg geschriebenen Buches ist. Mir war bis dahin weder Autor noch Buch ein Begriff. Kerstin Ekman hat aber ihrem Roman einen Auszug aus diesem Roman vorangestellt.
Erster Teil: Der ideale Leser
In den keineswegs tagebuchartigen Einträgen, sie sind weder datiert, noch scheinen sie in chronologischer Abfolge verfasst worden zu sein, erfahren wir mehr über den Mann aus dem Prolog. Er ist Arzt und heißt Pontus Revinge.
Durch die Schilderung der bruchstückhaften Ereignisse im Leben des Pontus Revinge lässt die Autorin ihre Leser erst mal zappeln. Während man zuerst Revinges Vergleiche Dr. Glas' mit sich selbst nicht recht einordnen kann, noch was er mit Hjalmar Söderberg zu tun hat, entfaltet sich Revinges Lebensweg immer deutlicher vor einem.
Hjalmar Söderberg ist eine reale Figur, die den fiktiven Arzt Pontus Revinge trifft und sich mit ihm über seinen zukünftigen Roman Doktor Glas, speziell die Möglichkeit unbemerkt zu töten, unterhält. Revinge ist fasziniert von Söderberg und dessen Romanen. So glaubt er, dass seine Information Doktor Glas erst möglich machten. Fortan vergleicht er sich mit diesem und findet neben Unterscheiden doch sehr viele Parallelen.
Gleich zu Beginn der Lektüre entdeckte ich das Nachwort der Autorin, in dem sie näher auf das Werk Doktor Glas von Söderberg einging und vor allem auch auf die damalige Reakion der Kritiker, nicht nur zu diesem Roman. Da ich das Buch erst begonnen habe, kann ich nicht endgültig beurteilen, ob dies klug war. Andererseits, wenn ich den Roman kennen würde, wäre das Nachwort somit kaum von großem Interesse gewesen. Angeregt dadurch habe ich inzwischen einen Zusammenfassung von Doktor Glas gelesen, die mich sehr neugierig gemacht hat.
Da Revinge als Amtsarzt die Untersuchungen der Bordellmädchen durchführen muss, lässt er sich in seinen Aufzeichnungen auch darüber aus. Wie Glas lebt er enthaltsam, sucht nach seinem Ideal, das so eher nicht existiert. Trotz aller Umstände wurde er Arzt und sucht nun nach gesellschaftlicher Anerkennung zu streben. Über die Anstellung bei Dr. Skage scheint ihm dies auch ansatzweise zu gelingen.
Die ersten Seiten fielen mir schwer zu lesen, was ich dem sprunghaften Aufbau zuschreibe, da im weiteren Verlauf der Geschichte der Lesefluss stetig zunahm.