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Eva Mozes Kor -- Ich habe den Todesengel überlebt: Ein Mengele-Opfer erzählt
Eigentlich rezensiere ich nur ungern solche Bücher, weil es sich einfach nicht richtig anfühlt eine so absolut tragische und grausame reale Geschichte wie einen Unterhaltungstext zu bewerten. Aber es fühlt sich einfach nicht komplett an, wenn ich nicht etwas über die Bücher berichte, die ich lese.
Deshalb werde ich das Buch nicht nach irgendeinen Unterhaltungswert rezensieren oder die Schriftweise kritisieren. Ich möchte nur ein paar Sätze schreiben.
Das Buch wurde von der ungarischen Jüdin Eva Mozes Kor geschrieben und handelt von ihrem Aufenthalt in Auschwitz. Da sie und ihre Schwester Miriam eineiige Zwillingsschwester waren, wurden sie im Konzentrationslagern ausgesondert mit anderen Zwillingen damit der berühmte Dr. Mengele seine Tests an ihnen machen konnte.
Ähnlich wie Natascha Kampusch's "3096 Tage", welches ich vor 2 Jahren gelesen hatte, konnte ich auch dieses Buch kaum weglegen und hab es in einer Nacht durchgelesen. Ich weiß nicht ob das was Gutes oder was Schlechtes ist. Bin ich so fasziniert von diesen schrecklichen Schicksalsschlägen? Irgendetwas an diesen Dingen zieht mich einfach an und ich bin mir nicht sicher ob ich mich dafür schlecht fühlen sollte. Allein die Tatsache, dass Mengele Eva's Schwester Miriam damals eine bis heute unbekannte Mittel spritzte, was den Wachstum ihrer Nieren verhinderte und wodurch sie den Rest ihres Lebens mit Nieren einer 10-jährigen lebte ist total faszinierend. Sehr tragisch, da Nierenversagen ihr nach vielen Jahren dann auch den Tod bedeutete, aber trotzdem faszinierend.
Andererseits ist es doch wichtig zu wissen wie krank manche Menschen sein können und was für Katastrophen die Menschheit ausrichten kann, wie zur NS-Zeit. Auch ich lache über Hitler-Parodien oder spiele leichtsinnig zum Spaß Computerspiele in denen man einen Nazi nach dem anderen erschießt. Aber man muss solche Erinnerungen wie die der Eva Mozes Kor dokumentieren und aufheben wie ich finde.
Es ist auch einfach ein krasser Gedanke, dass jemand wie sie so eine Hölle überleben konnte. Überlebende der Konzentrationslager sind ja inzwischen rar und ich hege riesengroßen Respekt für jeden einzelnen. Wenn ich Geschichten wie Eva's höre oder lese, würde ich gerne jedem einzelnen meine Hochachtung aussprechen.
Ich finde also, dass dieses Buch ein extrem interessanter Einblick in das wohl berüchtigste Konzentrationslager zu NS-Zeiten ist und damit auch eine krasse Erinnerung an den sogenannten "Todesengel" Dr. Mengele. (Wobei ich immer noch finde, dass dieser Spitzname viel zu majestätisch für so einen bescheuerten und grausamen Menschenfeind ist.)
Es ist für mich immer wieder ein neuer Schock wenn ich über die Grausamkeiten der Nazis höre oder lese...
Auf eine Bewertung in Punkten verzichte ich hierbei, was ich vielleicht auch bei Kampusch's Buch damals hätte machen sollen.
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias.