Das Leben ist groß
Handlung in Kurzform:
Alexander ist russischer Schachweltmeister, Irina Dozentin an einer amerikanischen Universität.
Eigentlich haben die beiden nichts gemeinsam und dennoch kreuzen sich ihre Lebenswege.
Alexanders Geschichte beginnt 1980, als er seine Ausbildung an der Schachakademie in St. Petersburg beginnt, und der Leser verfolgt seinen Werdegang mit Unterbrechungen bis 2006, als er verheiratet ist und für das Amt des Präsidenten gegen Putin kandidiert.
Parallel dazu gibt es Irinas Geschichte. Im Alter von 22 erfährt sie, dass sie an Chorea Huntington leidet, derselben Krankheit, an der ihr Vater starb. Und ihr Vater ist es auch, durch den die Verbindung zu Alexander zustande kommt, denn zu Beginn von Alexanders Karriere schrieb er diesem einen Brief, auf den er allerdings nie eine Antwort erhielt. Nun macht sich Irina im Alter von 30 auf nach Russland, um Alexander zu suchen und endlich die Antwort einzufordern. Sie trifft ihn, beginnt, für ihn zu arbeiten und die Krankheit bricht aus...
Zentrale Frage ist, ob es sich im Angesicht der Niederlage lohnt, weiter zu kämpfen. Diese Frage stellte einst Irinas Vater Alexander in seinem Brief, den dieser jedoch nie las. Gleichzeitig müssen sowohl Irina, die von ihrer Krankheit weiß und deren Verlauf kennt, als auch Alexander, der weiß, dass er die Präsidentenwahl nicht gewinnen wird und Angst vor Anschlägen hat, sich genau dieser Frage täglich stellen.
Die beiden Erzählstränge wechseln sich Kapitel für Kapitel ab – wie die Kontrahenten beim Schachspiel mit ihren Zügen (es gibt auch noch mehr Analogien zum Schach) -, im zweiten Teil des Romans laufen sie dann zusammen, wenn die beiden Protagonisten aufeinandertreffen.
Und auch wenn sich die Handlung weitgehend auf die beiden Protagonisten konzentriert, findet man
dennoch interessante weitere Charaktere (z.B. Lars, mit dem Irina in den USA Schach spielte).
Zuerst hatte ich Bedenken, weil das Thema zwar interessant klang, aber mich doch nicht so ansprach, aber ich wollte das Buch dennoch mal anlesen, um zu sehen, ob es mir gefällt. Und darüber bin ich froh, denn ich habe gleich in die Handlung gefunden und musste weiterlesen, weil ich wissen wollte, wie es zum Aufeinandertreffen der beiden kommt.
„Das Leben ist groß“ ist ein tolles Buch und Jennifer duBois konnte mich mit ihrer klaren Sprache überzeugen. Trotz der durchweg traurigen Grundstimmung (nicht nur die Protagonisten sind ständig mit Aussichtslosigkeit konfrontiert, sondern auch viele der Menschen, mit denen sie zu tun haben) ist die Lektüre durchaus unterhaltsam und keineswegs nur deprimierend.
Ein Buch, das mich sehr überrascht und schnell überzeugt hat
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