Katryn Berlinger - Das Geheimnis der Herzkirschen

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    Kurzbeschreibung:


    Nach einer zerbrochenen Liebe fürchtet Isabel, nie mehr den richtigen Mann zu finden. Ihre Ängste werden verstärkt durch ihre Mutter, eine bis ins Herz kalte Frau, die ihr erzählt, dass in ihrer Familie die Liebe nie eine Rolle gespielt habe. Isabel ist zutiefst verletzt. Doch dann stirbt die Mutter – und Isabel steht vor einer überraschenden Hinterlassenschaft: Eine fremde Frau hat sie im Jahr ihrer Geburt als Erbin eines Grundstücks auf einer schwedischen Insel eingesetzt. Wer ist diese Frau?



    Über die Autorin:


    Katryn Berlinger hat Literatur- und Musikwissenschaft studiert und in einem Schallplattenunternehmen in Hamburg gearbeitet. Einige Jahre später tauschte sie dann den Beruf gegen ihre Familie ein. Heute lebt und arbeitet sie als Schriftstellerin in Norddeutschland.



    Meinung zum Buch:


    Glücklich feiert Isabel zusammen mit ihrer besten Freundin deren Hochzeit. Aber als der Brautstrauß geworfen wird, wird Isabel, die ihn eigentlich schon fast gefangen hätte, von ihrem Freund Henning zur Seite gestoßen. Als wäre dies nicht schon genug, macht er einen Atemzug später auch noch mit ihr Schluss! Isabel ist verletzt und verunsichert. Denn sie hat nicht nur ihren Freund, sondern auch ihren Job verloren, da Henning ihr Vorgesetzter war.


    Aber ihre Freunde lassen sie nicht hängen und so versucht Isabel, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Von ihrer Mutter bekommt sie leider nur Häme zu spüren, aber das kennt Isabel nicht anders. War ihre Mutter doch schon immer eine Super-Lehrerin, aber zu ihrem eigenen Kind kalt und abweisend. Ob es daran liegt, dass sie Isabel erst mit 50 Jahren bekommen hat? Oder gibt es einen anderen Grund dafür?


    Als ihre Mutter dann stirbt, erfährt Isabel, dass sie ein Grundstück geerbt hat. Eine bekannte schwedische Glasmalerin hat sie in ihrem Testament bedacht. Aber wer war diese Person wieso kennt sie Isabel und vermacht ihr das Haus samt Grundstück?
    Isabel macht sich auf die Suche nach der Lösung und findet dabei nicht nur ihre eigene Familiengeschichte …




    Die Geschichte beginnt zunächst verwirrend. Der Leser startet im Jahr 1906 mit einem kurzen Einblick in das Leben von Agnes Meding. Danach der Wechsel ins Jahr 1978, bei der man kurz Linnea Svensson kennenlernt. Im dritten Kapitel lernt der Leser dann endlich Isabel kennen. Diese drei Protagonisten sind für den Verlauf der Geschichte sehr wichtig. Auch wenn sich die weitere Geschichte dann letztlich auf Isabel (im Jahr 2012) und auf Agnes (im Jahr 1926) konzentrieren wird, weckt dieses Wirrwarr zu Beginn das Interesse. Wie hängt die Geschichte der drei Frauen zusammen? Wer waren bzw. sind sie?


    Die Autorin hat sehr gründlich zur Thematik recherchiert. Dabei sich aber nicht nur auf die Gegebenheiten der jeweiligen Zeiten und Orte konzentriert, sondern auch das Menschliche näher betrachtet. Dem Nachwort ist zu entnehmen, dass die Autorin durchaus auch eigene Erfahrungen im Buch verarbeitet hat. Das wird gerade bei der Sterbeszene von Isabels Mutter Constanze deutlich. Aber auch die Verwirrtheit von Isabel nach dem Tod ihrer Mutter ist für jeden, der schon selbst einen derartigen Verlust erlebt hat, nachvollziehbar.


    Auch wenn die Geschichte zu Beginn sehr verwirrend beginnt, die Zeitsprünge, die unterschiedlichen Personen und Orte das ihre dazu tun, lohnt es sich dennoch, durchzuhalten. Spätestens ab Constanzes Tod verlaufen nur noch zwei Zeitebenen nebeneinander, die sich irgendwann miteinander verknüpfen.


    Die Protagonisten werden recht schnell durch die verschiedenen Zeitebenen eingeführt und man lernt die Hauptprotagonisten erst nach und nach richtig kennen. Bleiben die Figuren zunächst blass und unscheinbar, werden sie im Laufe des Buches immer farblicher und sympathischer.


    Es entwickelt sich eine komplizierte Familiengeschichte, die nicht nur spannend, sondern vor allem auch lehrreich für nachfolgende Generationen ist.


    Tiefgründig und einfühlsam weiß die Autorin dem Leser die verschiedenen Lebensgeschichten nahezubringen und regt ihn nicht nur zum Miträtseln, sondern auch zum Nachdenken an.


    Über 43 Kapitel hinweg, darf der Leser Agnes und Isabel begleiten, sie und ihre Geschichte kennenlernen. Ein Epilog, der ca. fünf Monate später spielt, rundet das Buch ab.


    Zurück bleibt ein Leser, der am Anfang verzweifelt, am Ende verzaubert ein wunderbares Buch zuklappt und die Geschichte noch weiterträumen wird.
    Die Geschichte ist in sich selbst abgeschlossen. Dank der auktorialen Erzählweise, wird der Leser in die Situation des allwissenden Beobachters versetzt. Er hat damit einen tieferen Einblick in die Geschichte und Gefühle der Protagonisten.


    Am Ende findet man ein Nachwort der Autorin zur Geschichte und Entstehung des Buches.


    Fazit:


    Eine tiefgründige Geschichte, die zunächst verwirrt, dann verzaubert und noch lange im Leser nachklingen wird.


    4ratten

    LG, Ariadne

  • Diese Rezi macht wirklich Appetit auf das Buch. Dankeschön! :winken:

    &quot;Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler&quot; (Philippe Dijan)<br /><br />[url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/11612.0.html]Mein SUB[/url