Jill Münstermann -- Fleischfresser

  • Ich habe diese Rezension schon vor 3 Jahren geschrieben. Ich hatte wohl total vergessen, sie hier zu posten. Das nervt mich jetzt wirklich sehr, denn das Buch ist inzwischen so gut wie vergriffen...

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    Jill Münstermann -- Fleischfresser



    Der Roman spielt im jahr 2103. Krieg und Gewalt ist nur noch Geschichte und auf dem ganzen Planeten herrscht Frieden. Es gibt zwar trotzdem noch eine Armee, aber eigentlich glaubt niemand mehr daran, dass diese jemals gebraucht werden würde. Eines Tages taucht dann plötzlich ein stählernes Monster am Himmel auf, ein riesiges Raumschiff, und kurze Zeit später beginnt eine unerwartete Invasion auf den friedlichen Planeten geleitet von einem unbekannten Feind.


    Obwohl dies Jills erster Roman ist (es sind mehr geplant) hat er wirklich ganz gute Arbeit geleistet. Da er schon ein wenig Übung hatte was das Schreiben angeht, da er in seiner Freizeit Amateur Filmemacher ist und schon einige Drehbücher schrieb, lässt sich sein Text sehr gut lesen.
    Für seine Story hat er sich viele Gedanken gemacht. Deshalb glänzt es nicht nur mit einer umfangreichen und dennoch stabilen Geschichte, sondern hat auch noch einige sehr einfallsreiche und ebenso glaubwürdige Charakter vorzubringen. Eine der Charaktere die mir besonders im Kopf geblieben ist ist die Kämpfernatur Caterpillar, die durch ihre kurzen Haare und ausgeprägter Muskulatur schon gar nicht mehr als Frau zu erkennen ist. Da sie aber lesbisch ist, stellt das auch gar kein Problem dar.
    Auch bei der Beschreibung der futuristischen Umgebung war der Autor sehr kreativ, wie ich finde. Interessant finde ich zum Beispiel die Idee, dass Räume nicht mehr eckig sondern meist oval sind. Der Fußboden eines Raumes bestand sogar aus einer großen Uhr.
    Passend zum "immerfriedlichen" Planeten ist auch das Autoverkehrssystem vollkommen sicher dank vollautomatischer Fahrzeuge die es nicht zulassen Straßenschilder oder Ampeln zu ignorieren.


    Da sich die Story hauptsächlich um den Krieg dreht, gibt es demenstsprechend auch jede Menge Kämpfe und Einsatz von Waffen. Jill lässt sein heges Interesse am Militärgeschichte und sein Wissen aus seinem eigenen Beruf bei der deutschen Bundeswehr in den Roman einfließen und versucht diese Szenen nicht nur spannend, sondern auch äußerst realistisch darzustellen. Man fühlte sich stehts in die kalte und ungemütliche Atmosphäre des Kriegs hineingezogen, was ich respektabel finde.
    Es gibt einige Tragödien und tatsächlich empfand ich, dass der Großteil des Buches von negativen Gefühlen begleitet wurde. Dennoch sollte das niemanden abschrecken, denn es gibt auch humorvolle Passagen und die Charaktere sind ja auch nur Menschen die mal lachen müssen.
    Das Buch hat viel damit zu tun, über sich selbst hinauszuwachsen und seine eigenen Grenzen zu sprengen.
    Zusätzlich finde ich das Ende sehr bemerkenswert, aber da möchte ich natürlich nichts vorwegnehmen. Es ist generell nicht leicht viel über das Buch zu schreiebn ohne zu viel zu verraten. :zwinker:



    Ich finde Jill Münstermann hat mit seinem Debüt schon ein ganz ordentliches Werk abgeliefert. Der Roman ist ein spannender und sehr kreativer Sci-Fi-Roman mit sehr interessanten Charakteren. Dennoch fühlt sich das Buch stets realistisch an. Speziell für Militärfanatiker dürfte das Buch ziemlich interessant sein. Das soll aber nicht heißen, dass es exklusiv für diese Leute geschrieben wurde. Ich bin auch nicht wirklich interessiert am Militär und ich hatte das Lesen dennoch sehr genossen.
    Ich würde das Buch jedem empfehlen, der Science Fiction Romane mag und ich hoffe jemand hat Lust auf dieses Buch bekommen!


    Ich vergebe 4ratten



    Mit freundlichen Grüßen,
    Matthias.

    "Nun, ich pflege Fragen dadurch zu lösen, dass ich mich von ihnen auffressen lasse." Franz Kafka, Brief an Max Brod (1921)


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