[Graphic Novel] Ingrid Sabisch - 41,3kg. Magersucht?

  • Ingrid Sabisch - 41,3kg. Magersucht?


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    Aus dem Amazon-Klappentext:

    Mein Inhalt:
    Jessica ist ein junges Mädchen. Intelligent, viel um die Ohren und mitten in der Pubertät. Die Geschichte startet damit, dass Jessica nach Hause kommt und sich vor dem Essen wiegt. Wenn sie im Vergleich zum Vortag abgenommen hat, kann sie was essen. Am Tisch fragt sie sich, wann es begonnen hat, dass sie sich nicht mehr wohl gefühlt hat in ihrer Haut und abnehmen wollte. Sie wird mit der Zeit immer dünner, die Konflikte mit ihrer Familie, vor allem ihrer Mutter nehmen zu, und belasten die Familie sehr. Es wird auch deutlich, dass sie sich aus ihrem Freundeskreis immer weiter zurückzieht, sie macht immer mehr Sport und im Internet sucht sie sich Unterstützung in der Pro-Ana-Szene.
    Irgendwann überreden ihre Eltern sie, in eine Therapie zu gehen und später in eine betreute Wohngruppe. Doch auch dort schafft sie es, weiter abzunehmen. Schließlich wird sie im Krankenhaus zwangsernährt, weil sie nur noch 38kg wiegt. Danach geht es wieder bergauf, weil Jessica gemerkt hat, dass sie doch lieber leben will anstatt an ihrer Magersucht zu sterben.


    Meine Meinung:
    Für Jugendliche zwischen 14 und 16/18 ist diese Graphic Novel vielleicht gut geeignet. Es werden alle relevanten Aspekte einer Esstörung angesprochen: mögliche (!) Ursachen, die Belastung und Schuldgefühle der Angehörigen, der Wahnsinn von Sport, essen und kotzen, fehlgeschlagene Therapie, erfolgreiche Therapie. Da die Zielgruppe junge Mädchen sind, finde ich es gut, dass es ein "Happy End" gibt.
    Auf der anderen Seite greift mir als Betroffene die gesamte Graphic Novel zu kurz, ich finde es schwierig, ein so sterkes Thema auf knapp 80 Seiten abzuhandeln. Ich finde mich zwar wieder, aber auch nur zum Teil, als würde man nur das Offensichtliche herauspicken. Jessica ist mir zu flach gezeichnet (als Charakter, nicht als Comicfigur :breitgrins:), man erfährt vergleichsweise wenig über ihre Gefühle, denn das Denken und die Gefühlswelt von Magersüchtigen ist sehr viel komplexer, als hier dargestellt (dabei wird die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt). Vielleicht wurde das der Einfachheit halber gemacht, abermir reicht das nicht. Auch die Beziehung zwischen Jessica und ihrem Bruder wird mir nicht ganz klar. Auch das Ende hat einen...faden Beigeschmack. Es gibt ein Happy End, der Tisch ist jetzt rund, alle wollen helfen, ladida. Magersucht verschwindet aber nicht einfach, weil sich eine Betroffene dazu entscheidet, sie loszuwerden. Es ist ein langer Kampf voller Rückschläge und in den meisten Fällen bleibt es ein ewiger Kampf gegen die Krankheit. Mir fehlte dieser Ausblick. Gut fand ich allerdings den Anhang mit Webseiten für Betroffene und Angehörige.


    Insgesamt bekommt diese Graphic Novel von mir 2ratten :marypipeshalbeprivatmaus: