Kurt Flasch - Warum ich kein Christ bin

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.322 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Salamander68.

  • Das wollte ich eigentlich auch lesen, liess es dann aber bleiben. Lohnt es sich?



    Das ist natürlich an sich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich hatte ein Interview mit dem Autor in einer Literatursendung gehört und fand ihn großartig. So kam ich zu dem Buch. Ich finde es lesenswert, allerdings nicht im Sinne von Drewermann oder Küng. Großartig neue wissenschaftliche Erkenntnisse gibt es nicht, aber ich finde es einfach mit dem Hintergrund seiner Biografie verständlich und nachvollziehbar. Er verlor mit 14 Jahren bei einem Bombenangriff seine gesamte Familie und stand von einem Moment auf den anderen alleine da.


    Kurt Flasch, geb. 1930, gilt als der bedeutendste deutsche Historiker mittelalterlicher Philosophie. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. 2000 mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa, 2009 mit dem Hannah-Arendt-Preis, 2010 mit dem Lessing- Preis für Kritik sowie mit dem Essay-Preis Tractatus und 2012 mit dem Joseph-Breitbach-Preis. (Quelle: http://www.chbeck.de/trefferli…ction=author&author=11613)


    Treffende Rezension (Quelle faz):
    http://www.faz.net/aktuell/feu…-spanferkel-12546145.html

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Die FAZ Rezension ist sehr kritisch ggü. dem Buch. Da sind andere Rezensionen wohlgesonnener.


    Ich habe Flasch auf der Buchmesse getroffen und es wird schnell klar, dass dort ein analytisch scharfer Denker saß, der seine Argumente ausbreitet. Im ganzen Buch geht es nicht um Kirchenkritik, sondern um den Kern der biblischen Botschaft, sprich Jungfrauengeburt, Auferstehung von Jesus Christus etc. Auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe, ist Flasch, der so unendlich mit Philosphie beschlagene Wissenschaftler, sicher nicht immer einfach zu verstehen. So weist Flasch auf Widersprüche in der Bibel hin (auch Theologen wissen um die unterschiedlichen Darstellungen in den Evangelien) und zeigt fehlende historische Belege auf. Flasch ist es zu wenig, wenn jenseits aller Bibelgeschichten, das Gefühl der Liebe Gottes als Glaubensessenz übrig bleibt. Ich denke, dieses Buch ist vor allem für Christen von Interesse, die sich den kritischen Argumenten ggü. dem Christentum stellen wollen. Es fehlt dann leider ein von einem anderen Autor geschriebener zweiter Band "Warum ich ich dennoch ein Christ bin".


    Gruß, Thomas

  • Es gibt übrigens schon mehrere Bücher mit dem Titel "Warum ich Christ bin". Auch den Titel "Warum ich kein Christ bin" gab es bereits (von Bertrand Russell).