Myla Goldberg - Die Buchstabenprinzessin

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    Klappentext:
    Aquädukt. Piranha. Kumquat. Eliza ist neun Jahre alt und hat den Ehrgeiz einer Olympionikin. Ihre Disziplin: Wörter buchstabieren. Sie will damit ihren Vater Saul beeindrucken, der als Kabbala-Forscher ebenfalls von den Buchstaben fasziniert ist. Und es klappt: Eliza gewinnt einen Buchstabierwettbewerb nach dem anderen. Doch während Eliza mit Saul hartnäckig büffelt, löst sich der Rest der Familie immer mehr auf:


    Ich habe erst die ersten 54 Seiten gelesen, aber das Buch gefällt mir gut. Es ist humorvoll geschrieben, auch wenn es sich immer wieder auch um ersten Themen dreht.
    Vor allem geht es um den Druck von Kindern, ihren Eltern zu imponieren und deren Erwartungen zu erfüllen. Wie grausam, wenn sie dann am Verhalten der Erwachsenen merken, dass sie sie enttäuschen. Ich glaube diesen Fehler macht man sehr schnell und ist sich oftmals dessen ga rnicht bewusst.
    Die kleine Eliza zumindest fühlt sich als der Oberversager der Familie und ich finde das schlimm mit 9 Jahren.
    Das Buch regt wirklich zum nachdenken an, vor allem wie man mit den Leistungen des eigenen Kindes umgeht.

  • Ich bin nun ungefähr in der Hälfte des Buches und Eliza wird immer selbstbewusster, durch das ungewohnte Interesse, welche sihr Vater ihr auf einmal entgegenkommen lässt. Aaron dagegen, wird immer mehr vernachlässigt und kapselt sich ab. Auch seine Religion hinterfragt er und macht sich auf die Suche, nach der wahren Religion.
    Es ist wirklich genial geschrieben. Mir sind beide Kinder ans Herz gewachsen und es tut weh zu sehen, wie Eltern unbewusst ihre Kinder verletzen und es noch nicht einmal merken.

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    OA: 2000
    OT: Bee Season
    378 Seiten
    ISBN: 978-3463404677


    Inhalt:
    Die neunjährige Eliza ist ein ganz und gar durchschnittliches Mädchen mit eher schwachen schulischen Leistungen. Umso überraschter sind alle, als sie in der Schule nicht nur den lokalen, sondern auch den Buchstabierwettbewerb auf Bezirksebene gewinnt. Ihr Vater Saul, ein ambitionierter Judaist und Synagogenkantor, sieht Eliza plötzlich mit ganz anderen Augen. Er, der bisher alle seine Hoffnungen auf den Sohn Aaron gesetzt hat, wendet nun seine ganze Aufmerksamkeit der Tochter zu. Und so gerät das labile Gefüge der Familie Naumann langsam aus dem Gleichgewicht.


    Eigene Meinung:
    Myla Goldberg hat hier ein faszinierendes Buch geschrieben. Selten liest man einen Roman mit einer solchen komplexen Thematik.
    Als mich eine Kollegin frage, worum es sich in diesem Buch handelt, musste ich erkennen, das ich es nicht wirklich erklären konnte. Zumindest nicht, wenn man es in kurze Worte fassen möchte.
    Es geht hier zwar um Eliza und ihr Talent mit Buchstaben umzugehen, aber das Thema Begabung ist hier eigentlich nicht vorherrschend.
    Es geht um das Erwachsenwerden, um Religion und die eigenen Wurzeln, um den Sinn, welchen man seinem Leben gibt oder den man sucht, um Erwartungen die an einen gerichtete werden und um Einsamkeit innerhalb einer Familie.
    Diese Familie verliert sich und ihre Menschen vereinsamen sukzessive und dennoch gibt es da niemanden dem man die Schuld geben könnte.
    Die Charakter waren allesamt nicht unsympathisch, aber dennoch hatte ich das Gefühl sie aus der Ferne zu betrachten, was der Qualität dieses Buch allerdings keinen Abbruch tat.
    Myla Goldberg hat eine Gabe Emotionen und Stimmungen, auch wenn sie noch so fremd und verwirrend sind, so zu beschreiben, dass man sie nach- und mitempfindet.
    Es steht hier sehr viel zwischen den Zeilen, vor allem aber der Wunsch, nach einer heilen Welt und es ist beeindruckend und bewegend zu sehen, wie die verschiedenen Persönlichkeiten handeln um dieser nur ein kleines bisschen näher zu kommen.
    Besonders beeindruckend empfand ich auch die Beschreibungen der Buchstabenmystik in der jüdischen Kabbala. Dies ist der Autorin ganz besonders gut gelungen, obwohl genau das ein ganz besonders schwer verständliches Thema ist.
    Ich bin wirklich froh dieses Buch gelesen zu haben und möchte auf jeden Fall noch mehr von Myla Goldberg lesen.


    5ratten

  • Meine Meinung

    Als mich eine Kollegin frage, worum es sich in diesem Buch handelt, musste ich erkennen, das ich es nicht wirklich erklären konnte.

    Das kann ich auch nicht. Der rote Faden war für mich die Dynamik in der Familie und wie sie sich veränderte, als plötzlich die kleine Schwester der Liebling des Vaters wurde und Aaron sich an den Rand gedrängt fühlte. Er spricht seinen Vater nicht direkt darauf an. Vielmehr hofft er, ihn durch sein Verhalten darauf aufmerksam zu machen. Aber Saul übersieht die Zeichen und so reden Vater und Sohn nicht darüber. Während Aaron sich immer weiter zurückzieht, ist Saul nur irritiert vom Verhalten seines Sohnes ohne dass er sich die Mühe macht, die Ursachen dafür zu herauszufinden.


    Wahrscheinlich ist das das größte Problem in der Familie: die Mitglieder nehmen sich so sehr als selbstverständlich hin, dass sie gar nicht mehr erkennen, wenn es einem von ihnen nicht gut geht. Gerade Eliza ist damit völlig überfordert. Sie verwechselt den Stolz ihres Vaters über ihre Leistung mit echter Zuneigung und tut alles, um auch weiterhin geliebt zu werden.


    Im Verlauf der Geschichte verlieren sich die einzelnen Familienmitglieder und die Familie bricht auseinander. Aber selbst nach dem Ende der Lektüre habe ich rückblickend nicht den Punkt finden können, an dem man den Lauf der Dinge hätte ändern können. Es ist eine schwierige Geschichte, in der es wenig Liebe, aber viel Sehnsucht danach gibt.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.