Ayn Rand - Atlas shrugged (Atlas wirft die Welt ab)

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    Inhalt
    Die Wirtschaft der USA steht vor dem Zusammenbruch. In einem Land, in dem alles den riesigen Eisenbahnen, die sich wie lebenswichtige Adern durch das Land ziehen, abhängt, jagt eine Krise die nächste. Führende Wirtschaftsbosse, aber auch Forscher verschwinden. Fabriken werden geschlossen und ganze Städte verarmen, weil man den Menschen das Einkommen, aber auch den Willen zu Veränderungen nimmt. Eine kleine, elitäre Gruppe von Großindustriellen hat alle Macht in der Hand. Das glauben sie zumindest, bis jemand aus ihren eigenen Reihen versucht, alles zu verändern.


    Teil 1: Non-Contradiction
    Wer ist John Galt? Diese Frage wird gleich zu Anfang des Buchs gestellt, aber es scheint keine Antwort darauf zu geben. Ist er ein Mensch, ein Mythos oder nur ein Geist der Vergangenheit? Diese Frage ist die Erwiderung auf alle Fragen, auf die man keine Antwort geben will oder kann.


    Ayn Rand beschreibt eine Gesellschaft, in der einige Wenige die Geschicke von vielen in der Hand halten. Diese Wenigen sind Männer, bis auf eine Ausnahmen: Dagny Taggart, eine brillante junge Frau, sie viel besser geeignet wäre, die Geschicke der Firma zu führen als ihr Bruder. Er ist unsicher und zweifelt, wo sie Visionen hat und auch den nötigen Mut, sie in die Tat umzusetzen. Trotzdem ist sie nur die Vizepräsidentin, auch wenn alle wichtigen Entscheidungen von ihr getroffen werden.


    Die verschiedenen Eisenbahnlinien sind die Lebensadern des ganzen Landes. Trotzdem scheint es keinen Fortschritt zu geben. Züge entgleisen, sind unpünktlich und schlecht gewartet. Das ist gefährlich für die Wirtschaft, aber trotzdem scheint keiner etwas dagegen unternehmen zu wollen. Denn der Profit ist gesichert und Neuerungen können auch Veränderungen zum Schlechteren sein.


    Atlas shrugged ist keine leichte Lektüre. Nicht nur wegen der 1700 Seiten, sondern auch wegen der Menschen, die mir in dem Buch begegnen. Sie sind so gleichgültig anderen und sich selbst gegenüber, dass sich jeden Einzelnen von ihnen am liebsten schütteln würde. Trotzdem lese ich weiter, denn das Buch hat etwas, das mich fasziniert.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Teil 2: Either or
    In diesem Teil ist mir immer stärker aufgefallen, wie lieblos die Menschen miteinander umgehen. Auch innerhalb der Familie scheint es nur darum zu gehen, für sich einen Vorteil heraus zu holen. Der Staat greift immer mehr in die Wirtschaft ein. Mit jeder neuen Direktive werden die Unternehmen ein Stückchen mehr reglementiert. Manches davon ist geradezu erschreckend aktuell.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Teil 3: A is A
    Immer mehr habe ich mich beim Lesen gefragt, ob John Galt und seine Anhänger so anders sind als die Führer, die sie so verachten. Das Wort Anhänger ist ganz bewusst gewählt, denn als Dagny den geheimnisvollen Mann endlich trifft, kommt mir seine Umgebung und die Menschen darin mehr wie eine Sekte im negativen Sinn vor als wie eine Gruppe von Menschen, die von einer besseren und gerechteren Welt träumen.


    Was ich nicht verstehen kann ist das: wenn die Reichen und Mächtigen, die John Galt um sich versammelt hat, so abgestoßen von der Geld- und Machtgier sind, warum unternehmen sie nicht direkt etwas? Warum sich zurückziehen und eine kleine, feine Gesellschaft gründen, während draußen alles kaputt geht? Denn die Leidtragenden sind die einfachen Leute, der kleine Mann von der Straße. Jahrelang haben sie nach dem gelebt, was sie eingetrichtert bekommen haben. Der Zusammenbruch der Wirtschaft ist auch ihr Ende, denn sie können nicht mehr selbständig leben. Sieht so die Version von einer besseren Welt aus?


    Atlas shrugged war schwere Kost. Ich konnte die lieblose Gesellschaft nicht leiden und fand auch nicht, dass John Galt viel besser war. Das auf 1700 Seiten zu lesen, hat es mir wirklich schwer gemacht.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Was ich nicht verstehen kann ist das: wenn die Reichen und Mächtigen, die John Galt um sich versammelt hat, so abgestoßen von der Geld- und Machtgier sind, warum unternehmen sie nicht direkt etwas? Warum sich zurückziehen und eine kleine, feine Gesellschaft gründen, während draußen alles kaputt geht? Denn die Leidtragenden sind die einfachen Leute, der kleine Mann von der Straße. Jahrelang haben sie nach dem gelebt, was sie eingetrichtert bekommen haben. Der Zusammenbruch der Wirtschaft ist auch ihr Ende, denn sie können nicht mehr selbständig leben. Sieht so die Version von einer besseren Welt aus?


    Ich habe "Atlas Shrugged" nicht gelesen - ich will mir das auch gar nicht antun - aber was du beschreibst ist ja Ayn Rands politische Philosophie: Objektivismus bzw. Laissez-faire-Kapitalismus.

    Auch ungelebtes Leben<br />geht zu Ende<br />- Erich Fried

  • Yklamyley: im Nachhinein würde ich mir das auch nicht mehr antun. Aaber als das Buch anfing, mir auf die Nerven zu gehen, war ich schon zu weit. Da war es mir schade um die Zeit, die ich hineingesteckt hatte.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.