Jan Oldenburg - Totentrickser

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    Erster Satz: Wie sein Name vorsichtig andeutete, hatte der berühmt-berüchtigte Zwergenkrieger Brom "Die Axt" Stahlbart für Subtilitäten nicht viel übrig.


    Inhalt
    Eine Heldentruppe, die aus einer Gnomenmagiererin, einem Barbarenoger, einem Zwerg und einem Wichtelmeisterdieb besteht, hat es erstaunlicherweise geschafft, ihren Erzfeind, einen Totenbeschwörer, ins Jenseits zu befördern. Kurz vor seinem Ableben hat er der Gruppe allerdings noch das Versprechen abgenommen, für seine geliebte Tochter Nenia irgendwo bei seiner Verwandtschaft ein neues Zuhause zu finden.


    Was sich aber als leichte Aufgabe angehört hat, entpuppt sich als abenteuerliche und gefährliche Queste. Nicht nur ist Nenia ein boshafter kleiner Teufel, der zu jeder Gelegenheit der Gruppe mitteilt: „Ich werde euch alle töten“ und daher besser nicht aus den Augen gelassen werden sollte. Auch die Übergabe an unterschiedliche Onkel und Tanten erweist sich als äußerst gefährlich und lebensbedrohlich und wird mit der Zeit immer schwieriger. Nicht nur, weil sie alle irgendwie irre sind ...


    Meine Meinung
    Grundsätzlich hatte ich schon Spaß mit der Geschichte und musste auch mehrfach grinsen über diverse Sprüche und Aktionen. Allerdings hatte ich auch ab und zu meine Schwierigkeiten, denn es war mir manchmal zu viel des Guten. Eine Aktion reihte sich an die andere, immer wieder neue Figuren waren daran beteiligt, alles ähnelte sich aber auch irgendwie. Eine Woche nach der Lektüre vermische ich in meiner Erinnerung schon die einzelnen Stationen der Queste. Ich hatte oft das Gefühl einzelne kleine Geschichten zu lesen, die aneinandergereiht werden. Verstärkt wurde dieser Eindruck noch durch die auf einmal dazwischengeschobenen Rückblicke in die Vergangenheiten der einzelnen vier Helden. Ich glaube, das war auch der Grund, warum ich die Geschichte dann stellenweise sogar etwas zäh und langatmig empfand. Es fehlten mir ein durchgängiger Spannungsaufbau und das Gefühl, wirklich ein Ziel zu verfolgen. Die Helden taten dies zwar, es fühlte sich beim Lesen für mich aber nicht immer so an. Das Beispiel der Ähnlichkeit mit einem Computerspiel, das in anderen Bewertungen genannt wird, trifft es meines Erachtens sehr gut. Teilweise hatte ich auch das Gefühl, mich in der Szene eines Spiels der Art „Monkey Island“ zu befinden.


    Die Sprüche und Dialoge waren oft lustig, wiederholten sich aber ebenfalls irgendwie. Ich musste nach einiger Zeit innerlich mit den Augen rollen, als mir zum wiederholten Male deutlich gemacht wurde, was für ein Hau-Drauf der Zwerg doch ist und wie schlau und gefühlvoll der Oger. Manches nutzte sich irgendwann ab und wirkte mehr bemüht als lustig. Auch zu viele Gags hintereinander können manchmal ermüden.


    Spaß hatte ich aber wie gesagt trotz allem, denn die Figuren (ob Haupt- oder Nebenfiguren) waren einfach schräg und hatten Charme und ihr Zusammenspiel machte Spaß. Ihre Aktionen an den verschiedenen Schauplätzen und mit den unterschiedlichsten Gestalten und Gegnern bot oft genug Situationskomik und absurde Entwicklungen. Richtig packen konnte mich die Geschichte dann auch wieder zum Ende hin. Hier führte der Autor dann nach einer für mich überraschenden Wende plötzlich alles wieder zusammen. Der Epilog setzte dann dem Ganzen noch mal Krone auf und sorgte dafür, dass ich das Buch lachend zuschlug.


    3ratten