"The Little House Cookbook" von Barbara M. Walker

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    Klappentext:


    Here are over 100 unique recipes of classic pioneer food - dishes Laura Ingalls Wilder and her family shared throughout their lives on the frontier.


    From pancake men to vanity cakes, recreate the very foods described throughout the Litte House books, all of which have been adapted for a modern kitchen.


    Even more than a cookbook this collection is a social history of frontier life.
    For the Ingallses and many pioneers, feeding the family was a task that involved everyone. Pa hunted and farmed for food, Ma prepared and preserved it, the children helped in both activities.
    This book celebrates the rich communion of a pioneer family working, cooking, and eating together in a time when putting food on the table meant more than just a meal - it meant survival.


    Meine Meinung:
    Ganz ehrlich: Für den Preis von 7,50 € hattte ich mir nicht viel erwartet. Ein dünnes, kleines Büchlein mit ein paar Rezepten, die man mehr aus Interesse an den Kinderbüchern als aus dem Interesse, sie mal nachzukochen, einmal durchlesen würde.
    Als das Buch dann ankam, war ich erst einmal positiv überrascht: War es doch größer und umfangreicher, als ich mir vorgestellt hatte.


    Im Prinzip kann man es als eine Art Teaser für die Little-House-Bücher ansehen.
    Zu jedem Rezept gibt es eine Einleitung, Hintergrundinformationen zur Zubereitung und zum "Drumherum" (Abläufe, vorhandene Geräte, nötige Arbeitsschritte, verfügbare Lebensmittel usw.) sowie ein meist ausführliches Zitat aus einem der Bücher, das auf das Rezept, seine Zubereitung oder das Erlangen der Zutaten Bezug nimmt.
    Dazu findet man viele der Originalzeichnungen aus den Büchern sowie einige mMn nicht in den Büchern enthaltene Zeichnungen.


    Die Rezepte werden verteilt auf die Kapitel



    Food in the Little Houses


    The Cook's Domain


    Staples from the Country Store


    Food from the Woods, Wilds, and Waters


    Food from the Tilled Fields


    Food from the Gardens and Orchards


    Food from the Barnyard


    Thirst Quenchers and Treats


    Ich bin über einige Informationen gestolpert, die ich nicht erwartet hätte, z.B., dass es kein Gesetz gab, dass Ladenbetreibern das Strecken der Lebensmittel verbot, etwa Kieselsteine in den Sack weißer Bohnen oder Gips ins Mehl zu geben.
    (Und damit mussten die Käufer dann leben und u.U. während der Reise durch unbewohntes Gebiet klarkommen, wo es keinen Nachschub zu kaufen gab...).


    Interessant auch das Kapitel über den Hochzeitskuchen.


    Wir reden hier von Menschen, die wenig Geld und im Höchstfall ein paar Hühner besaßen.
    Es gab 2 Arten von Hochzeitskuchen: Den, den wir kennen; ein leichter Sahnekuchen für die Gäste auf der Hochzeit und dann noch den anderen:


    "A typical wedding cake recipe of a century ago* called for 'fifty eggs, five pounds sugar, five of flour, five of butter, fifteen of raisins, three of citron, ten of currants, pint brandy, fourth ounce cloves, ounce cinnamon, four of mace, four of nugmeg. This makes a forty-three and a half pounds and keeps twenty years'. :entsetzt:
    The groom's cake, as this was also called, was designed to provide keepsakes for wedding guests and absent friends. A slice placed under a youth's pillow was supposed to induce dreams of a future mate.


    The cake actually eaten at the Wedding was the bride's cake, a butter cake with anywhere from eight to twenty beaten eggwhites. This is what Laura and Ma made."


    *Das Buch erschien ursprünglich 1961.


    Tja, erst mal so viele Eier haben und dann auch noch mit der Hand schlagen.


    Dass ein Hochzeitskuchen aber theoretisch auch noch vom zukünftigen Nachwuchs und mit Glück von dessen Nachwuchs (nach 20 Jahren) gegessen werden konnte, war mir auch neu!


    Zudem gibt es Informationen bzw. die Gedanken der Autorin zum Buch "Farmer Boy".
    Wer es gelesen hat, weiß, dass es einen ganz anderen Ton anschlägt als die restlichen Little House-Bücher.
    Hier wird die Geschichte eines Jahrs von Almanzos Kindheit auf der Farm seiner Eltern im Staat New York erzählt.
    Auffällig sind die zahlreichen Berichte über, wie wir heute evtl. sagen würden, die täglichen Essensgelage.
    Zitat gefällig?
    (Auch aus dem "Cookbookk"):


    "Almanzo felt a little better when he sat down to the good Sunday dinner. Mother sliced the hot rye'n'injun bread on the bread baord by her plate. Father's spoon cut deep into the chicken pie; he scooped out big pieces of thick crust and turned up their fluffy yellow under-sides on the plate. He poured gravy over them; he dipped up big pieces of tender chicken, dark meat and white meat sliding from the bones. He added a mount of baked beans and topped it with a quivering slice of fat pork. At the edge of the plate he piled dark-red beet pickles. And he handed the place to Almanz.
    Silently, Almanzo ate it all. The he ate a piece of pumpkin pie and he felt very full inside. But he ate a piece of apple pie with cheese."


    Die Autorin vermutet, dass LIW durch die betonten Beschreibungen von viel und reichhaltigem verfügbaren Essen - es geht ja weiter mit Beschreibungen vom Kochen, Einkochen, vom Vorratskeller und von Vorräten, die für den Verkauf bestimmt sind, von Snacks Süßigkeiten, etwa der Eisherstellung - ihre Erinnerungen an ihre eigene Kindheit, in der es wenig zu essen gab und die Ernährung nichts selbstverständliches war, verarbeiten wollte.
    "'Farmer Boy' is not her husband's story, it is her own fantasy of blissful youth, surrounded on all sides by food."


    Die Rezepte wird man wohl größtenteils nur noch für Kinderprojekte nachkochen wollen - offenbar fordern das viele Kinder, denen die Bücher vorgelesen wurden :zwinker: - und auf der Beyond Little House-Seite gibt es Berichte von Eltern, die "Farmer Boy" auslassen, um nicht nach altem Rezept Eiskrem herstellen zu müssen und hinterher die Küche renovieren zu müssen - aber die Hintergrundinformationen sind auf jeden Fall für Interessierte einen Kauf wert.


    5 Ratten.
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    Tippfehler im Titel korrigiert. LG, Valentine

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()