Kaja Bergmann - Der Mephisto-Deal

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    Informationen zum Buch:


    • Broschiert: 192 Seiten
    • Verlag: Bookspot Verlag; Auflage: 1 (15. März 2014)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3956690125
    • ISBN-13: 978-3956690129
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
    • Größe und/oder Gewicht: 21,6 x 13,6 x 2 cm
    • Preis: 12,95 EUR



    Zum Autor:


    Kaja Bergmann, Jahrgang 1992, studiert derzeit Germanistik in Marburg. Nach ihrem erfolgreichen Debüt »Gabriel«, erschienen 2013 bei Bookspot, präsentiert die junge Autorin mit »Der Mephisto-Deal« ein weiteren spannenden All-Age-Thriller mit unerwarteten Wendungen, der Leser ab 14 Jahren fesseln wird. Ihr nächster Roman ist in Arbeit und wird Anfang 2015 bei Bookspot erscheinen.



    Kurzbeschreibung des Buches:


    Ich sitze hier mit sieben anderen in einem öden Klassenzimmer und diskutiere mit unserer Deutschlehrerin über Goethes »Faust«. Stoff nachholen fürs Abitur, na prima. Ansonsten ist die Schule verwaist, nur Herrn Udoriwitschs Mathekurs im Nebengebäude schwitzt über Formeln, nachsitzen we-gen eines Streichs. An einem Samstag, damit’s auch richtig wehtut. Okay, und jetzt wird’s heftig: Mitten im Diskurs über Mephisto springt der Schullautsprecher an und eine knarrende Stimme befiehlt Frau Sommer, die Tafel hochzuschieben. Dahinter stehen die Worte »Ich will, dass Udoriwitschs Kurs stirbt!« Die Stimme erklärt uns freundlich, dass wir alle krepieren werden, wenn wir diesen Satz nicht unterschreiben. Oder wenn wir zu lange zögern. Wir haben vergiftete Waffeln gegessen, Udoriwitschs Leute auch; wer als Erstes unterschreibt, bekommt das Gegenmittel, der andere Kurs stirbt. In wahrscheinlich zwei Stunden sind wir alle tot. Ich bin Finn, 18 Jahre alt. Ich stehe auf Fotosynthese - und mag seit Kurzem keine Waffeln mehr.



    Inhalt des Buches:


    Finn ist nicht gerade ein begeisterter Schulgänger, aber was muss das muss. Gerade fürs Abitur. Und da durch die Krankheit der Deutschlehrerin Stoff nachgeholt werden muss, schlägt er sich mit einigen seiner Mitschüler einen Samstag um die Ohren, um über Goethes „Faust“ zu diskutieren.


    Aber sie sind nicht alleine. Auch der Mathematikkurs ist anwesend. Zwar in einem anderen Trakt des Gebäudes, doch sie teilen das Leid, an einem Samstag in die Schule zu gehen.


    Noch könnte alles so harmlos sein, wäre da nicht Faust, der mit Mephisto einen Deal aushandeln muss. Und plötzlich ist die Frage, ging Faust nun eine Wette oder einen Pakt mit Mephisto ein, näher als ihnen lieb ist.


    Per Lautsprecher bekommen die Schüler beider Klassen den Hinweis, dass sie vergiftet wurden und nur noch zwei Stunden Zeit haben, den Satz, der an der Wand hinter der Tafel steht, zu unterschreiben. Dann erhalten sie das Gegengift. Aber, die andere Klasse wird dann sterben, denn der Satz an der Wand ist deren Todesurteil…



    Meinung zu dem Buch:


    Das zweite Buch der Autorin nimmt sich Goethes Faust und die Frage, wie würde man selbst im Angesicht des Todes entscheiden? Geschrieben wurde das Buch aus der Sicht von Finn. Der 18jährige Schüler berichtet aus seiner Sichtweise, was er an diesem besonderen Samstagmorgen in der Schule erlebt und wie er sich fühlt. Dabei bekommt der Leser Finn sehr nahe, seine Gedanken und Einschätzungen anderer Mitschüler sind ihm zugänglich. Finn untermalt seine Beschreibungen durch kleine Skizzen, die er anfertigt oder die Mitschüler an die Tafel malen und man als Leser dennoch „sehen“ kann.


    Passend zur Geschichte, ist das Buch wie ein Drama in 5 Akte aufgeteilt. Die einzelnen Kapitel werden mit Wochentag, Datum und Uhrzeit überschrieben. Irgendwann beginnt Finn, dem Samstag in der Kapitelüberschrift selbstironische Bemerkungen beizufügen.


    Unterbrochen wird die Geschichte durch kurze Gedankenauszüge von Finn, die er auf eine Seite separat erfasst und durchnummeriert.


    Die ganze Geschichte ist kreativ, hat einen guten Bezug zum Deutschunterricht und ist in sich schlüssig und spannend. Das Ende ist passend zum Drama. Die Erzählweise ist flüssig und rasant, so dass sich die Seiten trotz der schweren Thematik gut lesen lassen.


    Das Buch wird für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen. Jüngeren Lesern würde ich es alleine von der Thematik her nicht empfehlen, dafür lege ich es auch älteren und vor allem erwachsenen Lesern ans Herz. Denn in einer solchen Situation, wie würde man da selbst entscheiden?



    Fazit:


    Mir hat das Buch sogar noch besser gefallen als das Debüt von Kaja Bergmann. Ich kann das Buch wärmstens weiterempfehlen und freue mich schon auf das nächste Werk dieser jungen Autorin.


    5ratten

    LG, Ariadne

  • Wer nach dieser Rezension nun Lust auf das Buch bekommen hat, ist herzlich eingeladen, ab 16. Mai bei unserer Leserunde mitzumachen! Natürlich mit Autorin Kaja Bergmann - und Freiexemplare gibt es auch noch! :winken:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Was tust du, um dein Leben zu retten?


    Acht Jugendliche, die am Samstag Deutsch lernen müssen, unzählige leckere Waffeln, die das Lernen doch um einiges erleichtern und versüßen. Doch was ist, wenn die Waffeln vergiftet sind und du in zwei Stunden stirbst und deine einzige Option ist andere in den Tod zu schicken? Würdest du es tun? Würdest du den Mathekurs sterben lassen, wenn du dadurch dein Leben retten könntest? Dieser überaus spannende Jugendthriller handelt genau davon.


    Der jungen Autorin gelingt es gekonnt die Jugend von heute darzustellen, denn ohne Handys sind sie aufgeschmissen. Die Hauptcharaktere sind gut gezeichnet und es fällt einem als Leser leicht sich in diese verkappte Situation hineinzuversetzen.


    Kaja Bergmann hat einen sehr flotten Schreibstil, der Leser wird teilweise direkt angesprochen, was ich so bei Jugendbüchern noch nicht hatte. Ernste Szenen wechseln sich mit lustigen Szenen ab und die Handlung, die innerhalb von zwei Stunden spielt ist sehr rasant und realistisch dargestellt.


    Minimal negativ aufgefallen ist mir, dass ständig von Blut die Rede ist. Immerzu verletzt sich jemand und sei die Schramme auch noch so klein, es muss Blut fließen. Etwas unblutiger hätte mir der Thriller noch besser gefallen.


    Bis auf die letzten Seiten las ich überaus gespannt und wollte nun endlich wissen was Sache ist und dann das: ein offenes Ende. Ich habe nichts gegen offene Enden, wenn man als Leser noch ein wenig an die Hand genommen wird, aber wenn man sich bei so einem spannenden Thema dann letztendlich doch das Ende selbst zusammenspinnen muss, dann enttäuscht mich das ein wenig. Ich hatte mit einem Showdown der Superlative gerechnet, wo der Rest der Handlung doch bereits so fesselnd war, aber dieser Schluss blieb mir dann leider verwehrt.


    Fazit: Trotz des Endes hat mich dieses Buch aber schon überzeugt, da es sich einfach super spannend las. Gern empfehle ich es weiter.


    Bewertung: 4ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • MEINE MEINUNG
    Mit ihrem zweiten Roman „Der Mephisto-Deal“ ist Kaja Bergmann ein unterhaltsamer und wirklich packender Thriller für Jugendliche ab 14 Jahren gelungen, der mit seiner interessanten Thematik zum Nachdenken anregt und mit der clever konstruierten Handlung zu Recht auch als All-Age-Thriller bezeichnet werden kann.
    Sehr angenehm zu lesen ist der flüssige, jugendliche Schreibstil der jungen Autorin, der sprachlich dennoch recht anspruchsvoll ist. Sehr gelungen ist auch die Unterteilung des Romans - analog klassischen Dramen- in fünf Akte, die jeweils mit Wochentag, Datum und Uhrzeit überschrieben sind. Man hat beim Lesen das Gefühl, dass die Ereignisse quasi in Echtzeit unerbittlich voranzuschreiten scheinen.
    In der Ausgangssituation der Geschichte behandeln die Schüler eines Deutsch-Leistungskurses gerade das klassische Drama „Faust“ von Goethe im Unterricht, als eine zunächst recht surreale Situation über sie hereinbricht. Plötzlich scheint die theoretische Diskussion darüber, ob Faust nun eine Wette oder einen Pakt mit Mephisto eingegangen ist, wirklicher zu sein als ihnen lieb ist.
    Das sich schließlich entwickelnde, temporeiche und hochdramatische Geschehen, entpuppt sich als ein allzu realer Wettlauf gegen die Zeit und als ein gnadenloser Kampf um Leben und Tod.
    Äußerst fesselnd ist es mitzuverfolgen, wie ein anonymer Drahtzieher im Hintergrund die beiden Schülergruppen einer Ausnahmesituation aussetzt und gegeneinander ausspielen will, denn nur für eine der beiden gibt es eine Rettung. Schon bald beginnt man darüber zu rätseln, wer wohl hinter diesem perversen Spiel stecken könnte. Häufig stellt sich auch für den Leser die Frage, wie man sich selbst in einer derartigen Situation verhalten würde. Würde man sich für die Gemeinschaft einsetzten oder als skrupelloser Einzelkämpfer nur an die eigene Rettung denken? Wie weit würde man gehen, wenn man wirklich den Tod vor Augen hätte? "Für irgendetwas würdest auch du einen Pakt mit dem Teufel eingehen, glaub mir." Sollte etwa wirklich die Behauptung, die schon ganz zu Beginn des Buchs von einem Schüler geäußert wurde, zutreffen?
    Gemeinsam mit Finn, dem 18jährigen Ich-Erzähler der Geschichte, durchleben wir einen wahrhaft albtraumartigen Vormittag. Die Eskalation der Ereignisse hat die Autorin sehr überzeugend und packend inszeniert, auch wenn einige Aktionen der jugendlichen Schüler auf den Leser recht unangemessen und überzogen wirken.
    Eingeschoben in die Handlung werden immer wieder auch kurze Einblicke aus Finns Sichtweise, die im Hinblick auf die Einschätzung seiner Mitschüler sehr aufschlussreich sind und Finns Gedanken und Emotionen hautnah wiedergeben. Im Laufe der Handlung wird er immer sympathischer und mausert er sich schließlich durch sein Verhalten immer mehr zu einem Helden. Sehr kreativ und abwechslungsreich sind auch Finns Szizzen, die zur Veranschaulichung seiner Beschreibungen eingefügt sind.
    Durch die Perspektivwechsel versteht es die Autorin, die Spannung von Seite zu Seite zunehmend zu steigern. Sehr gut kann man sich in die desolate Lage der Schüler hineinversetzen und ihr Verhalten meist auch nachvollziehen. So lässt uns die Autorin durch die Schüler eine ganze Bandbreite an Verhaltensweisen von Fatalismus, Resignation, Hysterie, Panik bis hin zu offenen Aggressionen miterleben. Insbesondere das (Fehl-)Verhalten der Lehrerin war mir anfangs sehr suspekt und hat mich zugleich sehr verwundert und empfand es insgesamt als etwas unrealistisch.
    Nach einigen unvorhersehbaren Wendungen gipfelt die Geschichte schließlich in einem sehr packenden Finale. Die Auflösung des Thrillers ist für meinen Geschmack in sich schlüssig und zufriedenstellend . Auch das recht offene Ende, das noch genügend Raum für Spekulationen über den Ausgang des Dramas lässt, finde ich geschickt gewählt.


    FAZIT
    Ein fesselnder, temporeicher Thriller, der nicht nur Jugendliche begeistern kann!
    Äußerst clever konstruiert, toll geschrieben und mit einer interessanten, zum Nachdenken anregenden Thematik rund um ein zentrales Thema aus Goethes Faust.


    4 ratten

  • Eine Gruppe von 8 Schülern und ihrer Lehrerin trifft sich Samstagmorgens in der Schule, um ausgefallenen Unterricht nachzuholen und sich somit für das Abitur vorzubereiten. Thema: Goethes Faust. Abgesehen von einem Mathekurs im anderen Teil des Gebäudes haben sie die Schule für sich.
    Doch der langweilige Unterricht wird jäh unterbrochen, als eine Stimme über den Lautsprecher verkündet, dass sie alle sterben werden. Außer sie unterschreiben den an die Tafel geschriebenen Satz, dass die Teilnehmer des anderen Kurses sterben sollen. Sie alle seien vergiftet worden. Der Kurs, der als erster unterschreibt, erhält ein Gegenmittel und bleibt am Leben, die anderen sterben.


    Nach dem ersten Schock machen sich der Erzähler Finn und zwei weitere Jungen auf die Suche nach einem Ausweg. Doch die Schule ist ausbruchssicher verschlossen, eine Kommunikation nach außen scheint unmöglich.


    Das Buch besticht durch einen temporeichen Schreibstil und eine streckenweise recht ungewöhnliche Erzählweise aus Sicht eines der Schüler, der immer mehr unter der schleichenden Vergiftung leidet und dessen Gedanken dadurch zusehends sprunghafter und merkwürdiger werden.


    Die Handlungsweisen der Figuren fand ich nicht immer unbedingt nachvollziehbar, lassen sich aber doch durch den Schockzustand und natürlich auch das jugendliche Alter der Personen größtenteils erklären.


    Spannend ist natürlich vor allem die moralische Frage, die allem zugrundeliegt: Rettet man das eigene Leben, auch auf Kosten von anderen? Wie schnell ist man bereit, den Tod anderer in Kauf zu nehmen, um selbst zu überleben? Eine Situation, die man in der Theorie wahrscheinlich nicht beantworten kann – man kann nur hoffen, sie nie in der Praxis beantworten zu müssen!


    4ratten

    LG, Dani


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