03 - Kapitel 15 bis 20 (S. 154 - S. 234)

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  • Hier könnt ihr über Kapitel 15 bis 20 (Seite 154 - 234) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Abschnittseinteilung nicht vorgesehen

    Liebe Grüße

    Karin

  • Es wird immer deutlicher das Finn nicht mehr zu leben scheint und umso ärgerlicher finde ich es für Julie, daß ihr dies niemand mitteilt.
    Warum frage ich mich dabei die ganze Zeit. Was hält die Familie davon ab dies zu erzählen. Von Angehörigen von Selbstmördern kennt man manchmal eine gewisse Schahm es zu erzählen und als Möglichkeit könnte ich mir das sogar fast noch vorstellen.


    Ich weiß auch nicht was ich von der Depressionsgeschichte von Erin halten soll. Für mich ziemlich eindeutig ist es mittlerweile, daß Matt sich hinter dem Facebookprofil von Finn versteckt. Hat er dabei vielleicht wieder eine Geschichte eine anderen Person zu geordnet oder haltet ihr die Sache vielleicht sogar für erfunden?
    Zwar finde ich die Liebesgeschichte die sich so leicht entwickelt schön zu lesen. Aber so richtig geniesen kann ich sie beim Lesen nicht, weil ich weiß das Julie betrogen wird und ich weiß für mich nicht wie ich darauf reagieren würde.


    Seth ist auch einfach zu gut um wahr zu sein. Was für eine Bilderbuchreaktion auf den Korb den Julie ihm verpasst.


    Die Sache mit der Bastelsache von Finn/Matt fand ich i.ü. sehr befremdlich. Befremdlich, weil Erin bis zu diesem Zeitpunkt (und da scheinen Jahre dazwischen zu liegen) immer noch nicht mitbekommen hatte, daß WOW--> MOM bedeutet und sie diese Erkenntnis erst jetzt hatte. Auch ist bei Julie glaube ich etwas untergegangen, daß sie sagte das Geschenk wäre von Matt gewesen. Was unseren Verdacht nur immer mehr und mehr bestätigt. Genauso wie das Gespräch mit dem Vertrauenslehrer.
    Im Augenblick kann ich mir noch nicht so ganz vorstellen, was Julie mit dem faltbaren Finn bezwecken will und ich bin bei Hobbypsychatern auch immer recht skeptisch, vor allem wenn sie nicht die ganze Geschichte kennen.


    So richtig weiß ich ehrlich gesagt nicht, was ich von dem Buch halten soll. Ich finde die Personen sind stellenweise einfach charakterlich zu schön geschrieben, als das sie realistisch sein könnten und außerdem habe ich Sorge, daß wenn zum Schluß Alles herauskommt (und ich hoffe das passiert noch in diesem Band, sonst wäre ich extrem sauer :grmpf:). Alles in einem "okay, ihr habt mich zwar von Anfang an belogen, aber ich habe euch trotzdem total lieb" endet.

  • Die Geschichte wird tatsächlich immer seltsamer.


    Die Liebesgeschichte zwischen dem vermeintlichen Finn und Julie ist schon sehr... ungewöhnlich. Umso spannender, dass Dana sofort Feuer und Flamme ist.


    Erin scheint wirklich eine eher unfähige Mutter zu sein. Neben der WOW - MOM-Geschichte ist ihre Aussage, dass sie mit einer Tochter nicht viel anfangen kann, schon ziemlich bedenklich. In dieser Familie aufzuwachsen ist für die Kinder sich alles andere als leicht.



    Es wird immer deutlicher das Finn nicht mehr zu leben scheint und umso ärgerlicher finde ich es für Julie, daß ihr dies niemand mitteilt.


    Nur, wessen Aufgabe wäre es?
    Die Mutter ist offenbar völlig am Ende, Celeste lebt in einer Fantasiewelt, Matt kommt selbst nicht so gut zurecht mit seinem Leben und Roger arbeitet auch ständig.
    Du hast Recht, man sollte es ihr sagen, aber Julie könnte auch einfach mal ihre Gedanken zu Ende denken.


    Die Sachen mit der Modifikation des Papp-Finns habe ich auch noch nicht richtig durchschaut.
    Wie soll dieser Plan, den sie begonnen hat, innerhalb von sechs Monaten dazu beitragen, Celeste soweit zu verändern, dass sie an ihrer Schule bleiben kann?

  • Ich gestehe jetzt erst einmal frech, dass ich die vorigen zwei Beiträge noch nicht gelesen habe, weil ich mit dem Abschnitt noch nicht durch bin. Zurzeit stehe ich auf Seite 192, möchte aber kurz zum bisher Gelesenen über ein Bauchgefühl schreiben. Mittlerweile bin ich mir nicht so sicher, dass Finn wirklich tot ist. Nicht so sehr, weil er im Internet präsent ist, denn dahinter könnte immer noch Matt stecken. Vielmehr wegen der doch seltsamen Art, wie alle mit dem Thema Finn umgehen.
    Es ist offensichtlich, dass Julie Celeste helfen möchte. Trotzdem wird sie über die wahre Ursache von Pappfinn im Unklaren gelassen, fast so als sollte irgendetwas vertuscht werden. Wenn Finn gestorben ist, gibt es mittlerweile keinen Grund mehr das zu verheimlichen.


    @kleinerHase und Christine: Ich bin schon neugierig, was ihr geschrieben habt, will mich aber nicht spoilern. :zwinker:

  • Mich hat die Autorin in diesem Abschnitt erwischt, denn ich war mir kurz wirklich unsicher, ob Finn vielleicht nicht doch noch lebt. Ich konnte mir vorstellen, dass er aus irgendwelchen Gründen im Gefängnis sitzt und deswegen niemand darüber reden will oder irgendetwas in der Art.


    Seth war mir auch viel zu verständnisvoll in der Situation. Er freut sich auf einen romantischen Abend, sie fällt über ihn her, lässt ihn dann im Regen stehen und er kann das auch noch verstehen?! Na, ich weiß nicht, eine gesündere Reaktion wäre es sicher, wenn so richtig :grmpf: ist.


    Erin wiederum hat überhaupt keine Mutterqualitäten. Dass sie es nicht einmal über sich bringt, den Termin beim Vertrauenslehrer ihrer Tochter einzuhalten, sagt eigentlich schon alles aus.


    Nur, wessen Aufgabe wäre es?
    Die Mutter ist offenbar völlig am Ende, Celeste lebt in einer Fantasiewelt, Matt kommt selbst nicht so gut zurecht mit seinem Leben und Roger arbeitet auch ständig.
    Du hast Recht, man sollte es ihr sagen, aber Julie könnte auch einfach mal ihre Gedanken zu Ende denken.


    Julie ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich in ein Fantasiegebilde zu verknallen. Da bleibt für Denken keine Zeit mehr. Ich finde es auch nicht richtig, wie sie Matt behandelt. Sie spielt Balzspiele mit ihm, ignoriert aber seine Reaktion und denkt sich auch nichts dabei, dass er sich die meiste Zeit ungestraft von ihr anzicken und veräppeln lässt.


    Was sie mit Pappfinn vorhat und wie das Celeste helfen soll, verstehe ich auch nicht ganz.


  • Erin scheint wirklich eine eher unfähige Mutter zu sein. Neben der WOW - MOM-Geschichte ist ihre Aussage, dass sie mit einer Tochter nicht viel anfangen kann, schon ziemlich bedenklich. In dieser Familie aufzuwachsen ist für die Kinder sich alles andere als leicht.


    Auf mich wirkt sie vor allem im Moment total hilflos und sie tut leider genau das Falsche. Sie versucht dem Ganzen durch Flucht zu entkommen.



    Nur, wessen Aufgabe wäre es?
    Die Mutter ist offenbar völlig am Ende, Celeste lebt in einer Fantasiewelt, Matt kommt selbst nicht so gut zurecht mit seinem Leben und Roger arbeitet auch ständig.
    Du hast Recht, man sollte es ihr sagen, aber Julie könnte auch einfach mal ihre Gedanken zu Ende denken.


    Ich denke das ist in dem Moment egal. Nur so ist es ihr gegenüber total unfair. Sie kann ja quasi nur falsch reagieren und sich am Ende total ver.... fühlen.
    Mich wundert nur, daß die Familie es über so eine lange Zeit schafft dieses Wissen zu deckeln. Das nicht irgendwo etwas durchsickert.



    Es ist offensichtlich, dass Julie Celeste helfen möchte. Trotzdem wird sie über die wahre Ursache von Pappfinn im Unklaren gelassen, fast so als sollte irgendetwas vertuscht werden. Wenn Finn gestorben ist, gibt es mittlerweile keinen Grund mehr das zu verheimlichen.


    Mitterweile glaube ich ist der Hauptgrund dafür, daß er vielleicht nicht mehr so präsent sein soll und immer kleiner und kleiner wird. Bis sie ihn vielleicht überhaupt nicht mehr braucht.



    Julie ist viel zu sehr damit beschäftigt, sich in ein Fantasiegebilde zu verknallen. Da bleibt für Denken keine Zeit mehr. Ich finde es auch nicht richtig, wie sie Matt behandelt. Sie spielt Balzspiele mit ihm, ignoriert aber seine Reaktion und denkt sich auch nichts dabei, dass er sich die meiste Zeit ungestraft von ihr anzicken und veräppeln lässt.


    Ihr Verhalten passt für mich in dem Buch. Da ich auch das sehr klischeemäßig finde :zwinker:. Das es Matt denke ich schon voll erwischt hat, steht hier glaube ich außer Frage, oder? :breitgrins: Und was läßt man dann u.U. nicht Alles mit sich machen.


  • Ich denke das ist in dem Moment egal. Nur so ist es ihr gegenüber total unfair. Sie kann ja quasi nur falsch reagieren und sich am Ende total ver.... fühlen.
    Mich wundert nur, daß die Familie es über so eine lange Zeit schafft dieses Wissen zu deckeln. Das nicht irgendwo etwas durchsickert.


    Egal? Wohl kaum, wenn du in einer derart verfahrenen Situation bist und alle Beteiligten sind in irgendeiner Weise überfordert, wird es kaum leicht sein, eine Außenstehende, die man kaum kennt, in die ganze Situation einzuweihen.
    Ich sage nicht, dass es richtig ist, aber ich sehe niemanden, der diese Aufgabe geschickt, einfühlsam und diplomatisch ausführen könnte, weil sie alle Beteiligte sind. Jeder Hobby-Psychologe würde sagen, dass verdrängen und verleugnen eine Strategie ist, die oft gefahren wird dabei.
    Somit kannst du nicht erwarten, dass jemand Julie einweiht und ihr reinen Wein einschenkt. Das wär LOGISCH (und nett) und Logik und Gefühle Außenstehender dürfte in dieser Familie gerade mal außer Kraft gesetzt sein.

  • Egal? Wohl kaum, wenn du in einer derart verfahrenen Situation bist und alle Beteiligten sind in irgendeiner Weise überfordert, wird es kaum leicht sein, eine Außenstehende, die man kaum kennt, in die ganze Situation einzuweihen.
    Ich sage nicht, dass es richtig ist, aber ich sehe niemanden, der diese Aufgabe geschickt, einfühlsam und diplomatisch ausführen könnte, weil sie alle Beteiligte sind. Jeder Hobby-Psychologe würde sagen, dass verdrängen und verleugnen eine Strategie ist, die oft gefahren wird dabei.
    Somit kannst du nicht erwarten, dass jemand Julie einweiht und ihr reinen Wein einschenkt. Das wär LOGISCH (und nett) und Logik und Gefühle Außenstehender dürfte in dieser Familie gerade mal außer Kraft gesetzt sein.


    Ich habe das etwas anderst gemeint, als Du es glaube ich verstanden hast. ich denke für Julie ist es egal wer es ihr erzählt. Denn die Sache wird sie so oder so umwerfen und sie ist ja noch nicht traumatisiert. Von der Familie wäre es natürlich an den Eltern es zu erzählen. Aber ich habe wenn an sie oder Matt gedacht.
    Dieses Verschweigen des Todes von Finn wird soweit ich das bisher sehe, hauptsächlich wegen Celine gemacht und weil es für sie Alle im Moment der einfachste Weg ist. Aber ich glaube schon, daß die Eltern als auch Matt wirklich wissen das er tot ist. Von daher wäre es für sie zwar bestimmt nicht einfach über den Tod ihres Sohnes/Bruders zu erzählen. Aber doch in meinen Augen langsam notwenig, damit Julie mit der Situation umgehrn kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Christine ()

  • Ich habe immer mehr den Eindruck, das Buch ist vorallem für die Generation Facebook geschrieben worden. Die Status-Updates am Anfang eines jeden Kapitels, der lange Chat in Kapitel 15 und immer wieder Facebook. Ich selbst kann ja ganz gut ohne all das, aber ich bin ja auch schon alt. (fast dreißig ;) )
    Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass das einer der Gründe ist, warum das Buch in den USA so erfolgreich ist.



    In Kapitel 15:

    Zitat

    Finn ist Gott: "Was ist mit deinen Eltern? Magst du sie oder würdest du sie am liebsten an Walmart zurückschicken?"


    :totlach:



    Obwohl ich Julie immernoch sehr mag, fand ich sie in einer Szene total daneben. Als sie in Kapitel 16 Matt den Pulli hochziehen will wegen dem Nerd-Shirt. Warum echauffiert sie sich so wegen dem was er anhat? Ich finde da hat sie sich genauso oberflächlich und tussihaft verhalten wie die Weibsbilder, auf die sie sonst so herabsieht.

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;

    Einmal editiert, zuletzt von rubenselfe ()


  • Ich habe immer mehr den Eindruck, das Buch ist vorallem für die Generation Facebook geschrieben worden. Die Status-Updates am Anfang eines jeden Kapitels, der lange Chat in Kapitel 15 und immer wieder Facebook. Ich selbst kann ja ganz gut ohne all das, aber ich bin ja auch schon alt. (fast dreißig ;) )


    Was soll dann ich sagen? Ich bin thirty-something :lachen:



    Obwohl ich Julie immernoch sehr mag, fand ich sie in einer Szene total daneben. Als sie in Kapitel 16 Matt den Pulli hochziehen will wegen dem Nerd-Shirt. Warum echauffiert sie sich so wegen dem was er anhat? Ich finde da hat sie sich genauso oberflächlich und tussihaft verhalten wie die Weibsbilder, auf die sie sonst so herabsieht.


    Weil sie insgeheim auf ihn steht. Das war doch ein Balzritual ohne gleichen. Sie will es sich nur nicht eingestehen. Sich in Finn zu verknallen ist sicher. Er ist weit weg, die Wahrscheinlichkeit, dass er bald auftaucht, geht gegen Null, also kann er ihr auch nicht weh tun. Damit Matt ungefährlich für sie ist, redet sie sich ein, dass er wie ein Bruder für sie ist. Brüder darf man auf der Schaufel haben und auch schon mal den Pulli hochziehen, um zu kontrollieren, ob das T-Shirt peinlich ist oder nicht.



    Dieses Verschweigen des Todes von Finn wird soweit ich das bisher sehe, hauptsächlich wegen Celine gemacht und weil es für sie Alle im Moment der einfachste Weg ist. Aber ich glaube schon, daß die Eltern als auch Matt wirklich wissen das er tot ist. Von daher wäre es für sie zwar bestimmt nicht einfach über den Tod ihres Sohnes/Bruders zu erzählen. Aber doch in meinen Augen langsam notwenig, damit Julie mit der Situation umgehrn kann.


    Am Anfang war es ja auch egal, dass Julie im Unklaren gelassen wird, da sie sowieso bald ausziehen sollte. Ins Bild setzen kann sie nur Matt, da die Eltern beide mit der Situation allgemein überfordert und eigentlich nur abwesend sind. Matt ist aber schwer verknallt inJulie und weiß nicht, wie er ihr beibringen soll, dass er sie wegen Finn mehr als nur belogen hat. Daher bleibt sie weiterhin im Dunklen.

  • Schön, daß es doch noch einen versöhnlichen Abschluß von Julies Besuch in Ohio gibt. Allerdings sehe ich nun noch schwärzer für den Weihnachtsurlaub: Julie setzt da so viele Hoffnung drauf, daß ihre Enttäuschung sicherlich riesig sein wird. Wir wir schon vermutet haben, wird Julie zwischen die ganzen Geschäftstermine reingeschoben.


    Die Dialoge zwischen Finn und Julie gefallen mir sehr gut, neben oberflächlichem Blabla gehen sie auch in die Tiefe. Falls Finn Matt ist, dann tut auch er sich wohl leichter, etwas von seinem Inneren preiszugeben, wenn die Person, mit der er kommuniziert, nicht direkt gegenüber sitzt. Ganz toll fand ich Finns Unterstützung, als Julie im Fahrstuhl festsitzt. Allerdings gab das auch ihrer Beziehung zu Seth den Todesstoß. Auch wenn mir Seth leid tut, bin ich froh, daß sie in dem Moment ehrlich zu ihm ist, das hätte er nicht verdient, daß sie ihm etwas vormacht. Seth hatte sowieso schon das Gefühl, daß es einen Anderen gibt - das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum er relativ gelassen bleibt.


    Ich bin mir immer noch nicht absolut sicher, ob Finn nun tot ist oder nicht, aber die Reaktion von Erin auf die Haarspange ("Es ist bemerkenswert. Ganz erstaunlich, dass es uns erreicht hat. Unvorstellbar eigentlich. Von so weit weg.") und daß sie sich daraufhin betrinkt, könnte für mich schon bedeuten, daß er nicht mehr lebt. Auch verhaspelt er sich bei seinem nächsten Reiseziel.
    Wenn Finn aber doch noch leben sollte, dann ist er vielleicht auch vor der Familie geflüchtet, weil der Druck als "Klebstoff, der unsere Familie zusammenhält" zu hoch war. Und daß er Julie schreibt, sie soll froh um ihre Mutter sein, läßt auch tief blicken.


    Aber immerhin wissen wir nun ein wenig mehr: Erin leidet unter Depressionen, der Vater flüchtet sich auf Reisen. Dadurch, daß Celeste keine zuverlässigen Eltern als Ansprechpartner hat, hängte sie sich an Finn, der nun weg ist. Und inzwischen wird Matt immer mehr in die Verantwortung für die Familie gedrängt: daß Erin den Termin in der Schule "vergisst" zeigt deutlich, welche Probleme sie hat. Sie ist sich auch bewußt, daß sie das nicht zu einer guten Mutter macht, aber wie das bei Depressionen leider häufig ist, kommt sie aus dem Teufelskreis nicht raus. Ich finde es gut, daß Julie mitgegangen ist, Matt ist doch völlig überfordert mit der ganzen Situation, das ist nicht fair. Ich hoffe, Julies Plan geht auf und Celeste kann auf der Schule bleiben, ihre Leistungen sind ja hervorragend. Auf einer Schule, die nach Ansicht der Lehrer für Celeste passend wäre, lernt sich auch keine soziale Kompetenz und geht wahrscheinlich trotz guter Noten unter.


    Wenn Matt Finn ist, dann denke ich, daß er sich mit dem virtuellen Finn eine Figur schafft, die er gerne wäre: weit weg von zuhause, weil ihn das alles überfordert, tun, was er möchte, Abenteuer erleben usw. Er flüchtet in eine Traumwelt!

    Liebe Grüße

    Karin


  • Warum frage ich mich dabei die ganze Zeit. Was hält die Familie davon ab dies zu erzählen. Von Angehörigen von Selbstmördern kennt man manchmal eine gewisse Schahm es zu erzählen und als Möglichkeit könnte ich mir das sogar fast noch vorstellen.


    Puh, an Selbstmord habe ich noch gar nicht gedacht, aber du hast recht, das könnte die Reaktion erklären. Vorallem, wenn er sich womöglich umgebracht hat, weil er dem Druck in der Familie nicht mehr widerstehen konnte; das wäre eine Erklärung, warum niemand darüber reden will.



    Seth ist auch einfach zu gut um wahr zu sein. Was für eine Bilderbuchreaktion auf den Korb den Julie ihm verpasst.


    Das ging schon etwas zu glatt ab, da stimmte ich dir zu.



    Auch ist bei Julie glaube ich etwas untergegangen, daß sie sagte das Geschenk wäre von Matt gewesen. Was unseren Verdacht nur immer mehr und mehr bestätigt.


    Das hatte ich schon wieder vergessen, aber stimmt, Erin sagt, daß die Bastelarbeit von Matt ist und Julie glaubt, daß sie das verwechselt, weil sie betrunken ist.



    Im Augenblick kann ich mir noch nicht so ganz vorstellen, was Julie mit dem faltbaren Finn bezwecken will und ich bin bei Hobbypsychatern auch immer recht skeptisch, vor allem wenn sie nicht die ganze Geschichte kennen.


    So ganz erschließt sich mir der Sinn von Julies Plan auch noch nicht, aber sie hat hoffentlich noch mehr vor, als Finn nur flexibler zu gestalten.



    Ich finde die Personen sind stellenweise einfach charakterlich zu schön geschrieben, als das sie realistisch sein könnten und außerdem habe ich Sorge, daß wenn zum Schluß Alles herauskommt (und ich hoffe das passiert noch in diesem Band, sonst wäre ich extrem sauer :grmpf:). Alles in einem "okay, ihr habt mich zwar von Anfang an belogen, aber ich habe euch trotzdem total lieb" endet.


    Ich hoffe auch, daß sich das in diesem Band noch klärt. Ich habe gestern bei Amazon nachgesehen, es ist wohl so, daß der zweite Band aus der Sicht von Matt geschrieben ist und man unbedingt den ersten Band dafür kennen sollte. Der dritte Band ist aus Celestes Sicht geschrieben und eher unabhängig von den beiden Bänden.

    Liebe Grüße

    Karin


  • ich denke für Julie ist es egal wer es ihr erzählt. Denn die Sache wird sie so oder so umwerfen und sie ist ja noch nicht traumatisiert. Von der Familie wäre es natürlich an den Eltern es zu erzählen. Aber ich habe wenn an sie oder Matt gedacht.
    Dieses Verschweigen des Todes von Finn wird soweit ich das bisher sehe, hauptsächlich wegen Celine gemacht und weil es für sie Alle im Moment der einfachste Weg ist. Aber ich glaube schon, daß die Eltern als auch Matt wirklich wissen das er tot ist. Von daher wäre es für sie zwar bestimmt nicht einfach über den Tod ihres Sohnes/Bruders zu erzählen. Aber doch in meinen Augen langsam notwenig, damit Julie mit der Situation umgehrn kann.


    Meine nachfolgenden Gedanken für den Fall, daß Finn tatsächlich tot ist:
    Für mich steht die Familie als Familie kurz vor dem Abgrund und sie haben keine Ahnung, wie sie den wichtigen Schritt vom Abgrund weg machen sollen. Man flüchtet sich in Geschäftsreisen ins Ausland, in Anti-Depressiva, in eine virtuelle Traumwelt und zu einer Pappfigur, man redet nicht miteinander, denn dann müßte man der Tatsache ins Auge sehen, daß Finn nie wieder zurückkommen wird. Die Angst, dann vollends in den Abgrund zu fallen und das Auseinanderbrechen der Familie zu riskieren, ist zu hoch, lieber tut man so, als wäre Finn einfach viel in der Weltgeschichte unterwegs und kommt irgendwann wieder zurück. Es gibt keine Trauerarbeit in der Familie. Und wenn Christines Vermutung mit dem Selbstmord stimmt, dann verschärft das die ganze Situation zusätzich.
    Das erinnert mich ganz stark an das Buch "Heimflug" von Brittani Sonnenberg, in dem es zwar vordergründig darum geht, wie sich Heimat definiert, wenn man als Expat-Familie auf der ganzen Welt unterwegs ist; dort gibt es aber auch einen Todesfall in der Familie und es wird sehr genau beschrieben, wie sich das auf die Familienmitglieder auswirkt.

    Liebe Grüße

    Karin


  • Ich habe immer mehr den Eindruck, das Buch ist vorallem für die Generation Facebook geschrieben worden. Die Status-Updates am Anfang eines jeden Kapitels, der lange Chat in Kapitel 15 und immer wieder Facebook. Ich selbst kann ja ganz gut ohne all das, aber ich bin ja auch schon alt. (fast dreißig ;) )
    Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass das einer der Gründe ist, warum das Buch in den USA so erfolgreich ist.


    Ich bin zwar vehementer Facebook-Verweigerer, aber mir gefällt diese Art der Dialoge hier ganz gut, auch daß das entsprechend dargestellt wird. Und das, was dodo schreibt:



    Weil sie insgeheim auf ihn steht. Das war doch ein Balzritual ohne gleichen. Sie will es sich nur nicht eingestehen. Sich in Finn zu verknallen ist sicher. Er ist weit weg, die Wahrscheinlichkeit, dass er bald auftaucht, geht gegen Null, also kann er ihr auch nicht weh tun. Damit Matt ungefährlich für sie ist, redet sie sich ein, dass er wie ein Bruder für sie ist. Brüder darf man auf der Schaufel haben und auch schon mal den Pulli hochziehen, um zu kontrollieren, ob das T-Shirt peinlich ist oder nicht.


    klingt für mich nachvollziehbar. Wir haben vor ein paar Monaten zusammen mit einer Psychologin ihr Buch "Treffen sich zwei Neurosen" gelesen, da wird beschrieben, warum sich junge Mädchen gerne in unerreichbare Idole, wie Popstars verlieben und aus psychologischer Sicht ist das wirklich so, wie dodo schreibt: es ist einfach sicherer :breitgrins:
    Balzritual trifft es gut :breitgrins:



    Am Anfang war es ja auch egal, dass Julie im Unklaren gelassen wird, da sie sowieso bald ausziehen sollte. Ins Bild setzen kann sie nur Matt, da die Eltern beide mit der Situation allgemein überfordert und eigentlich nur abwesend sind. Matt ist aber schwer verknallt inJulie und weiß nicht, wie er ihr beibringen soll, dass er sie wegen Finn mehr als nur belogen hat. Daher bleibt sie weiterhin im Dunklen.


    Das finde ich auch nachvollziehbar: für Matt wird es immer schwieriger, die Wahrheit zu sagen, je länger er sich als Finn ausgibt. Und er hat sicherlich Angst vor ihrer Reaktion, lieber geniesst er den Moment und hofft, daß sich das alles irgendwie lösen wird.

    Liebe Grüße

    Karin


  • Ich habe immer mehr den Eindruck, das Buch ist vorallem für die Generation Facebook geschrieben worden. Die Status-Updates am Anfang eines jeden Kapitels, der lange Chat in Kapitel 15 und immer wieder Facebook. Ich selbst kann ja ganz gut ohne all das, aber ich bin ja auch schon alt. (fast dreißig ;) )
    Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass das einer der Gründe ist, warum das Buch in den USA so erfolgreich ist.


    Was soll ich denn sagen? Ich bin mit Telefonen mit Wählscheibe groß geworden und fand als das Internet aufkam, daß als "ach so ein Quatsch, daß verschwindet bestimmt bald wieder, wer braucht den so etwas?"....und nein 70 bin in noch nicht. Aber doch schon über 40. Und ja....für diese Aussage mit dem Internet schäme ich mich heute :redface::lachen:




    Obwohl ich Julie immernoch sehr mag, fand ich sie in einer Szene total daneben. Als sie in Kapitel 16 Matt den Pulli hochziehen will wegen dem Nerd-Shirt. Warum echauffiert sie sich so wegen dem was er anhat? Ich finde da hat sie sich genauso oberflächlich und tussihaft verhalten wie die Weibsbilder, auf die sie sonst so herabsieht.


    So komisch ist die Szene bei mir überhaupt nicht angekommen. Für mich war es eher fast so ein Foppen und Pubertätsverhalten unter Verliebten Teenies.



    Was soll dann ich sagen? Ich bin thirty-something :lachen:


    Kein Kommentar :breitgrins:.



    Am Anfang war es ja auch egal, dass Julie im Unklaren gelassen wird, da sie sowieso bald ausziehen sollte. Ins Bild setzen kann sie nur Matt, da die Eltern beide mit der Situation allgemein überfordert und eigentlich nur abwesend sind. Matt ist aber schwer verknallt inJulie und weiß nicht, wie er ihr beibringen soll, dass er sie wegen Finn mehr als nur belogen hat. Daher bleibt sie weiterhin im Dunklen.


    Das Warum kann ich mir schon irgendwie erklären. Aber Matt muß sich doch denken, daß die Sache für ihn je länger er wartet immer mehr in die falsche Richtung laufen wird.



    Die Dialoge zwischen Finn und Julie gefallen mir sehr gut, neben oberflächlichem Blabla gehen sie auch in die Tiefe. Falls Finn Matt ist, dann tut auch er sich wohl leichter, etwas von seinem Inneren preiszugeben, wenn die Person, mit der er kommuniziert, nicht direkt gegenüber sitzt. Ganz toll fand ich Finns Unterstützung, als Julie im Fahrstuhl festsitzt. Allerdings gab das auch ihrer Beziehung zu Seth den Todesstoß. Auch wenn mir Seth leid tut, bin ich froh, daß sie in dem Moment ehrlich zu ihm ist, das hätte er nicht verdient, daß sie ihm etwas vormacht. Seth hatte sowieso schon das Gefühl, daß es einen Anderen gibt - das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum er relativ gelassen bleibt.


    Das Matt so besser seine Gefühle zeigen kann, finde ich nicht erstaunlich. Ist es nicht allgemein einfacher, wenn man jemanden etwas schreibt und dann noch quasi als ein Anderer?


  • Das Matt so besser seine Gefühle zeigen kann, finde ich nicht erstaunlich. Ist es nicht allgemein einfacher, wenn man jemanden etwas schreibt und dann noch quasi als ein Anderer?


    Da stimme ich dir vollkommen zu.
    Ich muss ja gestehen, dass Matt mich als Mensch auch reizen würde - gerade weil er ein wenig nerdig ist. :breitgrins:


  • Was soll ich denn sagen? Ich bin mit Telefonen mit Wählscheibe groß geworden ...


    Als ich Kind war, war in unserer Gegend ein eigenes Telefon keine Selbstverständlichkeit. Wir sind zum Telefonieren immer runter auf die Straße in eine Telefonzelle. :breitgrins: Mit der Zeit hatte ich eine schöne Sammlung mit Telefonkarten.
    (Off-Topic aus)

    Ich hieß hier mal caithlin.<br /><br />&quot;If I had a dollar for every time i felt more emotion for a fictional character than people in real life, I could pay for the psychiatric help I obviously need.&quot;