Sandi Tan - The Black Isle

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  • Sandi Tan - The Black Isle


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    610 Seiten


    (auf Deutsch habe ich dieses Buch bisher nicht entdecken können)



    Rückentext


    There are ghosts on the Black Isle.
    Ghosts that no one can see.
    No one...except Cassandra.


    Uprooted from Shanghai with her father and twin brother, young Cassandra finds the Black Isle's bustling, immigrant-filled seaport, swampy jungle, and grand rubber plantations a sharp contrast to the city of her childhood. And she soon makes another discovery: the Black Isle is swarming with ghosts.
    Haunted and lonely, Cassandra at first tries to ignore her ability to see the restless apparitions that drift down the street and crouch in cold corners at school. Yet despite her struggles with these spirits, Cassandra comes to love her troubled new home. And soon, she attracts the notice of a dangerously charismatic man...
    Even as she becomes a fearless young woman, the Isle's dark forces won't let her go. War is looming, and Cassandra wonders if her unique gift might be her beloved island's only chance for salvation . . .


    ---


    Das Buch beginnt sehr spannend und ich bin jetzt auf Seite 60:


    Die nun ca. 90 Jahre alte Erzählerin berichtet von sich aktuell häufenden mysteriösen Vorgängen: Abschnitte in einem Bibliotheksbuch, die von ihr handeln, sind herausgerissen. Dann stoßen Krähen miteinander zusammen. Nun folgt auch ein aufdringlicher Anruf einer Unbekannten, die davon berichtet, dass in jedem einzelnen Buch, das sie aufgesucht hat, die Seiten über die Erzählerin ebenfalls entfernt wurden. Sie sagt sie wolle ihr helfen, ehe sie ganz verschwinde. Und als wäre das nicht genug, taucht ein Geist bei ihr auf…


    Aus diesen Gründen legt die Erzählerin dem Leser ihre Geschichte dar, die in ihrer Kindheit anfängt. Bis jetzt habe ich erfahren, dass sie unter anderem einen Zwillingsbruder hatte, der immer bevorzugt wurde. Auch dass die Erzählerin mit sieben Jahren ihren ersten Geist erblickt hat. Nun haben sich die Eltern scheinbar getrennt und die beiden Zwillinge sind mit dem Vater auf einem Boot und lassen die Heimat hinter sich.
    Viel mehr möchte ich gar nicht verraten.


    Dass die Handlung aufregend und mysteriös beginnt, ist eindeutig. Nun hoffe ich, dass es weiterhin so bleibt und nicht langatmig von jeder noch so kleinen Einzelheit der Erzählerin berichtet wird.
    Das Buch zieht einen zwar nicht herunter, es ist aber doch melancholisch und düster - erfreuliche Ereignisse gab es bisher nicht.

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Fast Seite 170


    Jetzt ist Ling (die Erzählerin) schon etwa 15 Jahre und berichtet davon, wie die Jahre – zunächst in der Stadt – und dann auf einer Plantage in den Bergen erlebt wurden. Bisher gibt es keine glücklichen Erinnerungen, sie sind nicht nur schlecht, aber im besten Fall traurig.


    Bei einem Abschnitt über einen weiblichen Geist in der Toilette einer Schule musste ich unwillkürlich an Harry Potter denken. Fehlte nur noch, dass der Geist mürrisch ist. :breitgrins: Seltsam finde ich wie ruhig – ja fast teilnahmslos – Ling bisher die Tatsache, dass sie Geister sehen kann, hinnimmt.


    Lings Vater tritt, wenn überhaupt, kaum auf und kommt nicht gut weg. Ihr Bruder ist mir persönlich sehr unsympathisch und obwohl man viel vom ihm mitbekommt, schafft die Autorin es nicht, ihn rund zu charakterisieren. Er bleibt immer ein Stück fern.


    Was mir absolut nicht gefallen hat (und davon wurde ich überrascht, weil ich nur Geister erwartet hatte) war, dass der Aberglaube der Arbeiter tatsächlich aufritt. Sogenannte Pontianaks kommen von den Toten zurück, wenn ich das richtig verstanden habe und hier hab es einen Abschnitt dazu. Ob das tatsächlich vorgefallen ist oder Traum, Einbildung oder etwas anderes war, weiß ich nicht. Es schien wie ein reales Erlebnis der jugendlichen Ling.


    Trotz alledem übt das Buch bisher einen Sog aus und ich kann nicht umhin, Ling zu mögen und ihr eine bessere Zukunft zu wünschen.

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

    Einmal editiert, zuletzt von British_Soul ()

  • Nun bin ich erst auf Seite 250 und werde das Buch für einige Zeit beiseite legen.


    Zwei Punkte, die mich dazu bewegt haben:


    Erwartet hatte ich eher, dass es einen deutlicheren roten Faden gibt als "nur" das Leben der Erzählerin und dass mehr aus ihrer Fähigkeit, Geister zu sehen, gemacht wird. Bisher habe ich das Gefühl, dass sie aus wichtigen Stationen ihres Lebens erzählt, was durchaus interessant sein kann. Die Begegnungen mit den Geistern spielen aber keine so wichtige Rolle wie erwartet und tauchen immer als Episoden auf. Das ist zwar interessant, aber nicht ungemein spannend.


    Was aber ausschlaggebend war:


    Daher habe ich für diesen Moment erst einmal genug und brauche eine Pause - abbrechen tue ich das Buch nicht, mir ist aber aktuell definitiv nach etwas anderem!

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Weiter geht’s – nun bis Seite 460, viel ist es ja nicht mehr! :redface:
    In der Zwischenzeit ist die Erzählerin Mitte/Ende 20 und wir haben Krieg und Gefangenschaft erlebt.


    Immer wieder habe ich gedacht, dass ich vielleicht aufhören sollte, dann aber gab es ein paar Stellen, an denen es wieder interessant wurde. Zu sagen, dass das Buch langweilig ist, wäre zu kurz gegriffen, es packt mich aber nicht. Vermutlich, weil ich einfach keinen Zugang zu den Personen finde, zu keiner einzigen! Da bin ich überhaupt nicht berührt, wenn jemand stirbt, wenn jemand gefangen ist etc. …
    Zu Ende lesen werde ich es auf jeden Fall, ich möchte wissen, ob da noch etwas geht.
    Es lässt sich schwer beschreiben, aber ich habe das Gefühl, als sehe ich, dass so viel mehr im dem Buch steckt, ich aber gegen eine durchsichtige Mauer renne und einfach nicht eintauchen kann.


    Vielleicht ändert sich das noch und ich habe keine Ahnung wie ich das Buch am Ende finden werde. Denn ich glaube fest, dass das Buch für viele durchaus spannend und bewegend sein kann.

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Und fertig!



    Zusammenfassende Eindrücke (um eine abschließende Bewertung drücke ich mich rum... :redface: )


    Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass viele das Buch für gut befinden. Der Anfang ist undurchschaubar, macht neugierig und zieht einen in seinen Bann. Bis zum Ende aber habe ich nicht durchdringen können, konnte Dinge weder verstehen noch nachempfinden. Daher traue ich mir nicht einmal eine Inhaltsangabe zu.


    Mein Hauptproblem: Immer wieder schien es, als wären Seiten herausgerissen, da die Handlung manchmal inkohärent war. Das heißt vieles wird nicht ausreichend erklärt und man darf sich selbst etwas zurechtbasteln. Nicht nur warum eine Person so handelt, sondern auch warum etwas passiert. So kam es mir vor – ich wette andere sehen das anders!
    Beispiele dafür, dass ich Dinge nicht nachvollziehen konnte: 1) Da steht dann so etwas wie in etwa Ich sah aus als wäre ich um 20 Jahre gealtert, nicht nur um zwei Monate, meine Haare waren weiß, einfach so.


    Das Thema Geister, das quasi der Aufhänger war: Das, was im Klappentext erwähnt wird, passiert erst ziemlich weit am Schluss und nimmt weit weniger Platz ein als erwartet. Die Erzählerin Cassandra konnte mal Geister sehen, dann wieder nicht, irgendwann wieder doch ohne Probleme. Dann vollführt sie Ruderbewegungen, um sie zu sehen. :gruebel: Vermutlich, um in Trance zu geraten?!


    Außerdem: Die 300 Seiten in der Mitte waren mir zu langatmig, bei manchen Personen wusste ich nicht mehr wer sie waren und oft konnte ich mich nicht daran erinnern, was kurz zuvor passiert war, wenn ich eine Lesepause eingelegt hatte.


    Dennoch: Es gab immer wieder Stellen, die spannend waren. Man hat schließlich Armut, Krieg, Gefangenschaft, Aufstände, Unabhängigkeit und das Streben nach Wohlstand verfolgt.


    Kurz: Mir war es teils viel zu langatmig, zu vieles wurde dem Leser selbst überlassen, die Geister rücken erst ziemlich weit gegen Ende in den Vordergrund und ich habe definitiv keinerlei Zugang zu den Personen gefunden! Da haben auch die spannenden Stellen nicht viel geholfen. Und das, obwohl ich bisher nur gute Rezension gelesen habe!

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing