Greg Bear - Das Darwin-Virus

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    Klappentext
    Im menschlichen Erbgut sind uralte Krankheiten enthalten, die wie schlafende Drachen nur darauf warten, wieder zum Leben erweckt zu werden - so die unter Fachleuten heftig umstrittene Theorie der amerikanischen Molekularbiologin Kaye Lang. Doch nun scheinen sich ihre Vorstellungen auf erschreckende Weise zu bewahrheiten. Denn Christopher Dicken, ein sogenannter "Virusjäger" vom nationalen Gesundheitszentrum der USA, ist einer rätselhaften Erkrankung auf der Spur, die epidemisch um sich greift und unter den werdenden Müttern des Landes eine Katastrophe anzurichten droht. Und zur selben Zeit offenbart eine erstaunliche Entdeckung hoch in den Alpen - die gut erhaltenen Körper eine prähistorischen Familie - eine schockierende Verbindung: Etwas, das Millionen von Jahren in unseren Genen geschlummert hat, ist erwacht.


    Meine Meinung
    Puh, es fällt mir sehr schwer zu diesem Buch meine Meinung zu formulieren. Zwischenzeitlich war ich kurz davor abzubrechen, dann wurde es doch noch ganz gut ... aber so richtig toll wurde es eigentlich nie.


    Aber mal der Reihe nach: die Grundidee finde ich klasse. Etwas in unseren Genen bedroht unser Überleben. Wie soll man so etwas bekämpfen, ohne sich selbst dabei zu zerstören? Im Laufe des Buches erhält man immer mehr Informationen, man ändert seine Sichtweise, stellt neue Überlegungen an und versucht eine Lösung zu finden. Eigentlich eine gute Idee.


    Hinzu kommt noch, dass man miterlebt, wie nach und nach die Gesellschaft zusammenbricht. Die Menschen geraten in Panik (kein Wunder, wenn das eigene Überleben bedroht ist), die Politik versucht irgendwie gegenzusteuern. Doch immer mehr löst sich das soziale Gefüge auf, es kommt zu Aufständen, Morden und Verfolgung Andersdenkender und -artiger. Interessant ist auch zu sehen, wie die Forschung vom Denken der Allgemeinheit abhängt: bestimmte Thesen dürfen nicht vertreten werden, da man diese dem Volk nicht als Erklärung anbieten kann ohne den totalen Zusammenbruch der Gemeinschaft zu provozieren. Diese Darstellung der Entwicklung von einer zivilisierten Gesellschaft hinein ins Chaos fand ich an diesem Buch am spannendsten, da sie so real wirkte.


    Was mich wirklich gestört hat, war, dass das Buch zu 3/4 nur aus Dialogen besteht. Es gibt so gut wie keine Handlung, es gibt hauptsächlich Wissenschaftler, die sich über die Vorgänge in der Welt oder die Entwicklung der Forschung unterhalten ... wirklich dabei ist man nur in den seltensten Fällen. Meistens wird im Nachhinein darüber geredet, was irgendwann mal passiert ist und welche Auswirkungen das hatte. Das ändert sich erst gegen Ende des Buches, aber man hätte den Leser bereits viel früher direkt an den Geschehnissen teilhaben lassen können. So erlebt man irgendwie alles erst mit, wenn es schon längst vorbei ist.


    Außerdem hatte ich etwas Probleme damit, die Feinheiten zu verstehen. Das grobe Konstrukt und die Schlussfolgerungen waren kein Problem, aber bei manchen Diskussionen bin ich dann doch ausgestiegen. Vielleicht hätte man das auch ein wenig einfacher gestalten können ... andererseits ist es ja ein Wissenschaftsthriller, da muss man wohl mit sowas rechnen.


    Ein weiterer Kritikpunkt sind die Charaktere. Es gibt drei Hauptcharaktere und jede Menge Nebencharaktere, von denen ich mir die wenigsten merken konnte. Das liegt daran, dass sie so gut wie nie charakterisiert werden. Sie haben zwar einen Namen, aber dahinter ist nichts zu finden ... kein Aussehen, keine besondere Eigenschaft, nichts. Sie sind alle recht austauschbar und wenn sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgetaucht sind, habe ich so gut wie nie zuordnen können, wer sie sind.


    Insgesamt hätte man aus der Idee meiner Meinung nach viel mehr machen können, das Potential wäre da gewesen. Das Ende finde ich z.B. schon wieder ganz interessant, aber das hilft mir wenig, wenn die 400 Seiten vorher nicht so der Knaller waren.
    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Danke für deine Rezi. Nach dem klappentext dachte ich nur: Wow. Das muss ich lesen.


    Aber nach dem lesen deiner Rezi bin ich hin und her gerissen.


  • Danke für deine Rezi. Nach dem klappentext dachte ich nur: Wow. Das muss ich lesen.


    Aber nach dem lesen deiner Rezi bin ich hin und her gerissen.


    Ja, ich dachte mir nach dem Klappentext auch: Wow, klingt super! Und es ist wahrscheinlich auch wirklich gut recherchiert, nur die Art und Weise der Präsentation gefiel mir nicht so.


    Ich bin gerne bereit, das Buch gegen Porto abzugeben, eine weitere Meinung würde mich auch sehr interessieren. :breitgrins: Allerdings war es im Urlaub dabei (3 Wochen Backpacken) und sieht dementsprechend verramscht aus. :sauer:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Danke für das Angebot. Aber meine bib hat das Buch und es ist auch verfügbar. Genauso wie der Nachfolger "Darwins Kinder".


    Werde es mir mal ausborgen.

  • Ich hab zudem gesehen dass der Mann schon einige Bücher geschrieben hat. In allen geht es um ziemlich das selbe Thema: molekularbiologie.


  • Ich hab zudem gesehen dass der Mann schon einige Bücher geschrieben hat. In allen geht es um ziemlich das selbe Thema: molekularbiologie.


    Er hat wohl auch "typische" Science-Fiction mit Leben im Weltall und so geschrieben, aber auch von diesen werde ich wohl in Zukunft lieber die Finger lassen.

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  • Ich habe nun begonnen das Buch zu lesen und mein erster Eindruck: Naja. Mal sehen ob ich es zu Ende lese, da noch andere Bücher anstehen die mich mehr interessieren. Vor allem der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig.


    Das Buch ist jetzt mal bis Ende Oktober in meinem Besitz, vielleicht fesselt es mich ja noch, derzeit sieht es aber nicht danach aus.

  • Hui, das ging aber schnell. Da bin ich ja mal auf deine Berichte gespannt. :winken:

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